Während andere Regionen Karneval feiern, haben wir in Berlin die Berlinale als Lichtblick im Februargrau. Für mich ist der Spaß an der Berlinale tatsächlich, innerhalb kurzer Zeit möglichst viele verschiedene Filme zu sehen, oft an die zwanzig in zehn Tagen. So viele verschiedene Eindrücke! Und dann kann ich mir den Rest des Jahres das Kino fast sparen, ich habe ja schon vorgearbeitet. 😅 Kleine Filme auf großer Leinwand, Applaus und Gespräche mit den Filmemachern, der wunderbare Berlinale-Trailer und die Spannung, sich die Tickets erst erjagen zu müssen – all das gehört zum Zauber der Berlinale für mich dazu. Und dann noch mein kleines Berlinalespiel: Für ausgewählte Filme kaufe ich auf gut Glück oft zwei Tickets und frage im Freundeskreis herum, wer mich begleiten möchte. So treffe ich teils Freunde und Bekannte, die ich lange nicht gesehen habe.
Mein Berlinalefieber fängt schon mit der Auswahl an – ein komplexes Raum-Zeit-Problem, Entscheidungstraining und FOMO-Trigger. 😉 Neben der Filmauswahl geht es dabei auch um die Wahl der besten Zeit und des schönsten Kinos, und den Weg von A nach B plus Pufferzeit gilt es auch mit zu bedenken. Maximal gut vorbereitet mit einem klaren Plan sitze ich also ab Verkaufsstart fast jeden Morgen mit der Atomuhr im Blick und klopfendem Herzen vorm Rechner und drücke um Punkt 10:00 auf Aktualisieren. Trotzdem klappt es nicht immer, manche Filme sind in Sekundenschnelle vergriffen. Drauf klicken geht noch, ich freue mich kurz, beim Buchen dann die Fehlermeldung: “nicht mehr verfügbar”. Und währenddessen habe ich dann wertvolle Sekunden für den zweiten Film verloren. Und so wie im Bild rechts sieht mein Programm dann aus mit den Filmen, die ich tatsächlich gesehen habe.
Das persönliche Berlinale-Programm ist also immer auch ein bisschen Glück und Zufall. Die besondere Schwierigkeit: Die Filme wandern ja erst nach und nach in den Verkauf – in der Regel drei Tage vorher – und während der Wunschfilm an einem Tag leicht zu bekommen war, kann er zum Wunschzeitpunkt sofort ausverkauft sein. Dann passt er aber woanders nicht mehr ins Programm und fällt damit leider raus. Young Hearts zum Beispiel habe ich so nicht mehr erreicht und auch der von vielen empfohlene Crossing ging mir leider durch die Lappen. Ich hoffe, dass beide ins normale Kino kommen. Young Hearts zumindest ist jetzt auch bei Edition Salzgeber, die Chancen stehen also gut. – Diese 17 Filme habe ich gesehen:
Mit Klick auf den Link in der Liste kommst Du direkt zu den Filmen, die Dich interessieren. Ich zeige übrigens nur eigene Fotos von den Spielorten, um etwaige Diskussionen um Bildrechte zu vermeiden.
🎬 Migration & Schule >> 🎞️ Favoriten | 🎞️ Sieger sein
Ich mag es dann, wenn sich in meinem Berlinale-Programm zufällig thematische Ähnlichkeiten ergeben. Daher sortiere ich die Filme im Text ein wenig, auch wenn das dann gar nicht meiner chronologischen Reihenfolge entspricht. So hatte ich jetzt mehrere Filme rund um das Thema Migration, zwei davon im Schulkontext.
Mein Startfilm Favoriten porträtiert über drei Jahre eine Grundschulklasse in Wien und das Engagement der Lehrerin im Umgang mit der kulturellen Vielfalt und den fehlenden Deutschkenntnissen der Schüler:innen. Von der Machart ein sehr konventioneller Dokumentarfilm, zeigt der Film doch einige berührende Momente, zum Beispiel, wenn die Kinder stolz die zuhause erlernten traditionellen Tänze präsentieren, sich gegenseitig filmen oder auch mit den Eltern zum Lehrergespräch kommen.
Einer *meiner* Favoriten war am Montag im tollen großen Zoopalast der Film Sieger sein. Die Hauptfigur Mona ist neu an einer Weddinger Schule – bei mir um die Ecke also. Sie ist mit ihrer Familie aus Syrien geflüchtet und wird als Neue in der Klasse bös gemobbt. Erst als sie sich im Fußballturnier unter Beweis stellen kann, findet sie Freunde und Anerkennung. Toller Film!! Detlev Buck war einer der Co-Produzenten. Mit dem Mobbingthema und einer Hauptfigur, die sich über einen Wettbewerb da raus kämpft und zu sich findet, erinnert mich der Film an einen meiner Lieblinge vom letzten Jahr: Dancing Queen.
🎬 Experimentell >> 🎞️ Shahid | 🎞️ Reas | 🎞️ Pilze
Besonders gut gefallen hat mir auch der experimentelle Film Shahid im Delphi am Zoo, für den ich extra etwas früher aus Favoriten gegangen bin. In den habe ich mich schon beim Trailer verliebt! Das Spiel mit verschiedenen Ebenen, die abgefahrenen Tanzszenen und Kostüme – super!
Im Filmgespräch wies die megasympathische Regisseurin Narges Kalhor aus dem Iran, die 2009 selbst politisches Asyl in Deutschland beantragt hat, darauf hin, dass leider Unterschiede gemacht werden: Es gibt Asylanten erster und zweiter (und dritter) Klasse. Sie hatte einen bekannten Namen, bei ihr ging es sehr schnell. Andere warten Jahre – oder werden abgeschoben. Auf fluter gibt es ein tolles Interview mit ihr. Shahid soll ab 1. August ins Kino kommen. Der Film ist eine Koproduktion mit dem ZDF – Das kleine Fernsehspiel, kommt also auch ins Fernsehen.
Zum Filmgespräch hat die Regisseurin dann alle und wirklich alle vom Team auf die Bühne geholt (okay, einer konnte nicht nach Berlin kommen und wurde schmerzlich vermisst), links und rechts sind sie im Basket-Schritt an den Zuschauerreihen vorbeigetanzt – und dann durfte sich jede:r selbst vorstellen: “Ich bin … und bin rückwärts durchs Bild gelaufen.” Also echt bis hin zu den kleinsten Rollen! Meeeega sympathisch!! Der Film wurde dann auch noch zweimal bei mir im Wedding gezeigt, in der Betonhalle vom Silent Green und im neuen Sinema Transtopia. Aber da ich ihn unbedingt sehen wollte, habe ich zur Sicherheit lieber die Premiere im großen Delphi gewählt.
Dazu passt der queere Film Reas von Lola Arias, oft als Gefängnis-Musical umschrieben, der auch mit tollen Tanzszenen arbeitet, vor allem Voguing (worüber ich vor Jahren mal eine Doku auf der Berlinale gesehen habe), aber auch ein schöner Hochzeits-Jive. Von der Machart wirkt er wie eine Doku, ist aber eindeutig inszeniert und lebt absolut von den spannenden Charakteren. Transmann Nacho hat eine tolle Bühnenpräsenz und ist in seiner Hart-Weich-Mischung total zum Verlieben. Die zahnlose Voguingqueen hat mich begeistert und natürlich Yoseli, die blonde Drogenhändlerin im Zentrum des Films. Sicher kein Mainstream, aber absolut sehenswert! Einen guten Einblick und ein paar tolle Hintergrundinfos bekommt man im Interview mit Lola Arias auf arte.
In der Betonhalle habe ich dann eine Art Filmperformance gesehen, die ich immer nur “die Pilze” nenne, weil der Name Nanacatepec so unaussprechlich ist. 50 Minuten “Diashow” mit unscharfen Naturphotos, oft zwei Bilder nebeneinander projiziert, dazu Musik. Ich mag sowas ja, am Anfang habe ich mich aber doch gefragt, was das soll? Da waren die Bilder wirklich unästhetisch. Das wurde zum Ende aber besser, so dass ich in etwa bekommen habe, was ich erwartet hatte. Nett war außerdem, dass ich noch zufällig Nachbarn dort getroffen habe und kurz mit ihnen gequatscht, das ist ja bei mir um die Ecke.
Da es nach der Berlinale zu großen Diskussionen kam, hier mein einziges komisches Erlebnis: Der Moderator erklärte vor dem Film kurz und knapp, zwei Filme in der Experimentalfilm-Sektion Forum Expanded hätten ihre Teilnahme wegen des Streikaufrufs “Strike Germany” leider abgesagt (künstlerischer Boykott Deutschlands wegen zu starker Israelfreundlichkeit). Als daraufhin etwa 80% des eher jungen Publikums applaudierten, war ich echt irritiert. Habt ihr nicht zugehört oder seid ihr wirklich für “Strike Germany”?!
Was ich im Tagesspiegeldazu lese, kann ich jedenfalls nicht unterstützen und habe daher nicht applaudiert:
“Ayo Tsalithaba stammt aus Ghana und Lesotho, schließt sich ausdrücklich ebenfalls der ‘Strike Germany’-Kampagne an und schreibt auf Instagram: ‘Dies ist eine Reaktion auf die rassistische und faschistische deutsche Regierung, auf Zensur, Unterdrückung, und die Billigung unsäglicher Gewalt gegen Palästinenser UND auf die Unterstützung der Militärschläge der USA und Großbritanniens gegen den Jemen.'”
Mit einem eigenen Kommentar dazu kann man sich ja derzeit nur in die Nesseln setzen, erst recht jetzt nach dem Hilfslieferungsdesaster. Ich hoffe, es gibt endlich, endlich eine friedliche Lösung für diesen verworrenen Konflikt!
Dann gibt es auch immer wieder die Kategorie Filme, bei denen es mir hauptsächlich um die Bilder und den Einblick in fremde Kulturen und Landschaften geht, wie bei Raíz | Durch Felsen und Wolken. Ein ganz ruhiger Film mit vielen Einblicken in die Landschaft und das Leben im ländlichen Peru mit tollen Trachten, Alpakas und Schäferhund. Nebenbei aber auch ein Plädoyer für den Erhalt der Landschaft und gegen die Ausbeutung durch den Bergbau. Die Hauptdarsteller des Films und der Vater des Jungen waren extra aus Peru angereist und haben uns auf der Bühne ihre Trachten vorgestellt.
Die Q&As nach dem Film, zumindest in den ersten Tagen, sind ein weiteres Highlight der Berlinale. Die Filme werden im Original gezeigt mit deutschen und/oder englischen Untertiteln. Bei den Kinderfilmen wird der deutsche Text zusätzlich live eingesprochen. Allein das ist schon ein tolles Erlebnis! Überhaupt sind die Filme der Sektion Generation auf der Berlinale der Hit!
Beim Wettbewerbsfilm Shambhala, der in Nepal spielt, habe ich zunächst Ähnlichkeiten zu Raiz gesehen: Die Berglandschaft, das einfache Dorfleben, Viehzucht und bunte Trachten. Die Geschichte rund um Liebe und Eifersucht hat sich dann aber sehr anders entwickelt und auch die Landschaft wurde immer dramatischer. Bisweilen unlogisch, aber ein echter Berlinalefilm der Kategorie fremde Kulturen und Landschaften! Toll!! Vor allem auf der großen Leinwand im Haus der Kulturen der Welt. Das liebe ich ja sehr!
Da wir aufgrund einer Preisverleihung vorher verspätet angefangen haben, durften wir nach dem Film übers Dach raus. Ich habe den tollen Saal nochmal aus ganz neuen Perspektiven gesehen und der Blick auf dem HKW-Dach ist einfach großartig! (Mal abgesehen von der Baustelle im Vordergrund.)
🎬 Noch mehr Liebe >> 🎞️ Between The Temples | 🎞️ Black Tea
Um die Liebe ging es auch in Between the Temples, eine Art Harold-and-Maude-Geschichte. Hier hat mich die körnige Bildsprache allerdings nicht so angesprochen und das war für mich eher kein typischer Berlinalefilm, eher normales Kino. Letztlich hatte ich ihn auch nur gebucht, weil ich für meine Favoriten keine Tickets bekommen habe. Die Hauptdarstellerin Carol Kane war allerdings allerliebst!! Und meiner Begleitung hat der Film sehr gut gefallen.
Der Wettbewerbsbeitrag Black Tea ist ebenfalls sehr ruhig und mit tollen Bildern. Die Farben und Muster! Die tollen Kleider und Frisuren! Die Landschaften! Der Film spielt hauptsächlich in China, aber auch an der Elfenbeinkuste und den Kapverden. Die (Liebes-)Geschichte hinterlässt bisweilen Fragezeichen und hat (leider) ein offenes Ende. Aber ich mochte die Stimmung, habe erstaunt gelernt, dass es in China anscheinend eine große afrikanische Community gibt, dass die jüngere Generation ganz anders drauf ist als die traditionsbewussten Erwachsenen und die Großeltern rassistische Gedanken zum Fremdschämen äußern. Toll gefallen hat mir die Technik, Bilder übereinander zu blenden wie einem Blick durch eine reflektierende Schaufensterscheibe.
Nach dem Film haben wir noch den herrlichen Sonnenuntergang genossen und erstaunt festgestellt, dass wir uns zuletzt zur Berlinale 2020 gesehen hatten. Fühlt sich an, als hätten wir uns erst gestern getroffen!
🎬 Bilderfluten >> 🎞️ Architecton | 🎞️ I’m Not Everything I Want to Be | 🎞️ The Secret Drawer
Zur bildlastigen Kategorie zählt auch der Wettbewerbsfilm Architecton. Vom Regisseur Victor Kossakovsky hatte ich bereits Gunda gesehen (den ich großartig fand) und Aquarela steht schon länger auf meiner Liste, daher ahnte ich in etwa, was mich erwartet: ein bildgewaltiges Epos mit beeindruckenden Drohnenaufnahmen einer kriegszerstörten ukrainischen Stadt und einer durch ein Erdbeben zerstörten Stadt, Nahaufnahmen von Steinlawinen und zermalmten Steinen im Steinbruch, Details antiker Säulen und Bögen und ein Beton-3-D-Drucker bei der Arbeit – und zwischen all dem immer wieder ein italienischer Architekt mit Rauschebart und Anselm-Grün-Kutte, der in seinem Garten einen Steinkreis legen lässt.
Die Szenen mit dem Architekten sind die einzigen mit Text und wirken zwar recht entspannend zwischen all den Bildexplosionen, so richtig passend aber nicht. Hinter all dem steht wohl die Frage, wie wir eigentlich leben wollen und warum wir Häuser aus Beton für 40-80 Jahre bauen, wenn antike Bauten doch ganze Jahrtausende überdauern können? Und die Frage, wie das Material altert. Das haben wir uns allerdings auch im Architekturstudium schon diskutiert, ist also nicht neu. Überrascht hat mich die Aussage, dass Beton nach Wasser das meistverwendete Material der Welt ist. Wenn man die CO₂-Bilanz bedenkt … Einen Berg zu zermahlen, um daraus Beton zu machen, wie im Film dargestellt, wirkt jedenfalls irgendwie absurd. Würde ich den Film empfehlen? Ich weiß es nicht. Wenn, dann aber in jedem Fall auf der großen Leinwand! Es ist schon sehr faszinierend, wie die Steine durch die Bewegung zum Leben erweckt werden. Das wirkt aber nur im Kino.
Das Haus der Kulturen der Welt ist auch ein Betonbau. 1980 ist das Dach eingestürzt. Zum Glück wurde es wieder aufgebaut.
Überrascht war ich von I’m Not Everything I Want to Be – einer meiner Lieblinge dieses Jahres. Ein großartig geschnittenes Porträt der mir bis dato unbekannten Fotografin Libuše Jarcovjáková. Im anschließenden Gespräch sagte jemand, sie sei die Nan Goldin des Prager Frühlings, und ich finde, der Vergleich passt. Der Film arbeitet nur mit ihren Fotos – fast ausschließlich Schwarz-Weiß und voll aus dem Leben –, Tagebucheinträgen und passenden Sounds. Die teils unscharfen oder verwackelten Bilder wirken auf mich sehr emotional und sind ein wunderbares Gegenbild zur glatten Instagram-Welt. Tatsächlich hatte ich voriges Jahr das gleiche Gefühl in der Nan-Goldin-Ausstellung. Die vielen Selbstporträts und ihre Streetphotography erinnern mich an Vivian Meier.
Libuše hat 1968 in Prag angefangen zu fotografieren und war in Tokio und Berlin. Ihre Erinnerungen sind geprägt von der Suche nach Heimat und Anerkennung, Liebe, Sex, Einsamkeit und Depression. Spät findet sie die passende Liebe, noch später die Anerkennung als Fotografin mit einer Ausstellung in Nîmes. Der Trailer auf der Berlinale-Seite gibt bereits einen kleinen Eindruck vom tollen Filmschnitt, im arte-Interview gibt es dann noch ein paar Eindrücke von Libuše dazu. Edition Salzgeber, kommt im Herbst ins Kino. Große Empfehlung!
Libuše beim Filmgespräch als zweite von rechts.
Das leitet ganz wunderbar über zum Thema Erinnerungen und “Familienerbe/Familiengeschichte”. The Secret Drawer widmet sich der Frage: Was mache ich, wenn ich zu viele Erbstücke und Erinnerungen von den Eltern habe? Darf ich deren “Geheimschubladen” öffnen? Mit diesem Thema kann ich mich grad sehr gut verbinden. Die Filmemacherin nimmt uns mit in das umfangreiche Archiv ihres Vaters, eines italienischen Journalisten. Ein ganzes Haus voller Fotos, Filme, Bücher und Kunstwerke hat er hinterlassen. Das meiste vermacht sie der öffentlichen Bibliothek und damit professionellen Archivaren und filmt den Prozess des Sichtens, Ausräumens und Archivierens. Verwoben ist dies mit den Aufnahmen ihres Vaters: tolle Fotos und Filmschnipsel der Nachkriegszeit, unter anderem aus Berlin. Und mit Bildern des großen Erdbebens in Gibellina auf Sizilien 1968, was wiederum mit den Bildern des Denkmals zu Architecton verlinkt. Ich würde den Film gerne nochmal auf Deutsch sehen, um bei den tollen Bildern nicht abgelenkt zu sein von den (viel zu schnellen) englischen Untertiteln.
🎬 Geschichte >> 🎞️ Treasure | 🎞️ In Liebe, Eure Hilde
Der Spielfilm Treasure erzählt warmherzig und humorvoll von einer Vater-Tochter-Reise 1991 zu den familiären Wurzeln in Polen. Der Vater ist Auschwitz-Überlebender, die vor einem Jahr verstorbene Mutter auch. In großem Schweigen aufgewachsen, ist die Mittdreißigerin “Ruthie” (vom Vater “Pumpkin” genannt) auf der Suche nach Halt im Leben, Familiengeschichte und Erinnerungsstücken. Das klingt nach Schwere und Drama, ist aber im Gegenteil die berührend und leichtfüßig umgesetzte Geschichte einer Vater-Tochter-Annäherung. Diesen Film empfehle ich auf jeden Fall in OmU! – In den Kritiken, die ich danach gelesen habe, wird der Film bisweilen arg verrissen. Zu seicht, nicht angemessen, schwierig bis ärgerlich in der Überzeichnung der polnischen Figuren. Ich kann die Kritik in allen Punkten nachvollziehen. Trotzdem habe ich es beim Schauen anders empfunden und vielleicht mehr das Gefühl dahinter wahrgenommen, die Familiengeschichte. Ich persönlich fand es einen seeeehr schönen Film. Aber das kann man auch ganz anders sehen.
Genauso erging es mir mit In Liebe, Eure Hilde. Auch dieser Film von Andreas Dresen über Hilde Coppi, die mit ihrem Mann Hans Teil der (von der Gestapo so betitelten) Widerstandsgruppe Rote Kapelle war und kurz vor ihrer Hinrichtung im Gefängnis den gemeinsamen Sohn geboren hat, kommt in den Kritiken bisweilen nicht gut weg, wie hier beim rbb: zu brav, zu konventionell, zu wenig berührend. Ich habe es anders empfunden. Ich fand ihn großartig und unbedingt sehenswert! Gerade, dass die Repräsentaten des Systems hier nicht alle als brüllende Nazis gezeigt werden, sondern bisweilen freundlich und zuvorkommend, dürfte der Realität ein Stück näher kommen und zeigt die große Gefahr dieser Systeme. So wie meine Tante bis heute sagt: “Aber der Bund deutscher Mädels war doch nicht schlecht? Wir haben doch schöne Sachen gemacht da!?” – Gerade die Normalität, gerade die Nettigkeit ist ja das perfide. Die Akten in Schönschrift, die mich auf meiner Gedenkstättenfahrt nach Stutthoff 1989 nachhaltig berührt haben. Hier ist es die Gefängniswärterin, die am Ende Hilde sogar beim Gnadengesuch unterstützt. Oder der Pfarrer, der als Seelsorger so mitfühlend dabei ist und letzte Nachrichten der Verurteilten übermittelt – dann aber eben auch Teil des Systems ist und den Hinrichtungen beiwohnt. Dieses leise “aber ich habe doch nur meine Pflicht getan” einerseits. Und eben andererseits, dass auch der Widerstand in kleinen, leisen Schritten daherkommt, sich nach und nach ergibt, weil wir mitmachen bei dem, was unsere Freunde tun. Es ist nicht unbedingt der große Entschluss, jetzt Widerstandskämpfer:in zu werden, sondern das Tun im Kleinen. – Auf swr Kultur gibt es eine schöne Kritik, die meiner Wahrnehmung des Films entspricht, falls Du mehr lesen möchtest. Und auch hier gibt es wieder ein kleines arte-Interview. Der Film kommt im Herbst ins Kino.
🎬 Finale >> 🎞️ All Shall Be Well | 🎞️ My Favourite Cake | 🎞️ Betânia
Der letzte Sonntag ist ja traditionell der Berlinale-Publikumstag. Da gibt es keine Filmgespräche mehr, aber leicht erreichbare Tickets zum vergünstigten Preis. Entsprechend habe ich mir den Tag vollgehauen mit vier Filmen. Oups! Nach Hilde ging es zu All Shall Be Well im Titania Steglitz. Die Leiterin Rissenbek erzählt uns auf der Bühne, dass das alte Titania, damals noch mit großen Saal, der Austragungsort der ersten Filmfestspiele war. Ich war in diesem Jahr zum ersten Mal dort, gleich mit drei Filmen, und bin verblüfft über die riesige Leinwand, die da ganz nah ist.
Der Film zeigt die Geschichte von Angie, einer Frau in Hongkong, deren Partnerin Pat unvermittelt verstirbt. Obwohl von der Familie der Verstorbenen als Frauenpaar geliebt und anerkannt, kommt es dann doch zu Auseinandersetzungen ums Erbe. Pat hatte ihr Testament zwar vorbereitet, aber noch nicht abgeschlossen. Und so sieht sich Angie, die nach Pats Willen Alleinerbin geworden wäre, unvermittelt vor dem Problem, zugunsten der Familie aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen zu sollen. Für mich einerseits die universelle Warnung, sich gegenseitig abzusichern. Und andererseits gibt es viele kleine, entwürdigende Szenen, in denen Angie nicht als nahe Angehörige behandelt wird, sondern nur als beste Freundin, und damit hinter die Familie zurücktreten muss. Überall der gleiche Mist! Ich hätte mir gewünscht, dass sie sich mehr auflehnt. Aber sie ist ein stille, zurückhaltende Person, die sich dann eben beugt.
Die einsame 70-jährige Hauptfigur in My Favourite Cake dagegen lehnt sich leise auf gegen das iranische Regime und die Nachbarn, indem sie einen fremden Taxifahrer spontan zu sich nach Hause einlädt. Die beiden haben den Abend ihres Lebens bei Musik, Wein (ebenfalls verboten) und Tanz, sind fröhlich und kommen sich näher. Der Beginn einer wunderbaren Romanze – bis etwas Unerwartetes passiert … Ein toller Film!! Schade, dass er keinen Bären gewonnen hat. – Eigentlich sollte das mein letzter Film sein (und der, den ich zuerst gebucht hatte, leider in Reihe 3), schön im Berlinale-Palast. Da bin ich ja sonst nicht. Aber dann habe ich mir kurzfristig noch einen vierten Film gebucht im wunderbaren Zoopalast 2.
Von der Geschichte in Betânia habe ich dann allerdings nur noch partiell etwas mitbekommen. 😉 Das war zu erwarten. Daher weiß ich nicht, ob sich das inhaltlich lohnt. Egal, ich war eh vor allem da, weil mich die Landschaft interessiert. Das spielt nämlich in einem Naturschutzgebiet in Brasilien, dem Lençóis Maranhenses, wo sich große Sanddünen wüstenartig ausbreiten und immer wieder von Lagunen und dem Wasserlauf eines sich stets verändernden Flusses durchzogen werden. Hast Du das schonmal gesehen? Schau mal in den Trailer unten auf der Berlinale-Seite. Toll, oder? Ich fand, das war ein würdiger Abschluss und so habe ich die Berlinale buchstäblich bis zur letzten Minute ausgekostet.
… und vorab noch ins Kino: Perfect Days
Kurz vor Berlinale-Start bin ich am Dienstag noch rasch ins Kino gegangen. Perfect Days von Wim Wenders stand schon lange auf meiner Liste. Ich war erstaunt, dass der sich so lange im Kino hält. Aber das ist auch wirklich ein schöner Film. Wenn es einen Film gibt, der meine Philosophie der kleinen Freuden beschreibt, dann wohl dieser hier. Die Hauptfigur Hirayama, Toilettenputzer in Tokio, findet Freude im ganz Alltäglichem: Musik, einem guten Buch, dem Lichterspiel der Sonnenstrahlen im Laub. Gut gefallen haben mir auch die Traumszenen in schwarz-weiß. Und die vielen Eindrücke von Tokios Straßen und Wohnvierteln. Und natürlich die Toilettenhäuschen, die der eigentliche Anlass für den Film waren. Allesamt von bekannten Architekten entworfen. Das spricht mein Architektenherz natürlich an! Aber Vorsicht: Ich habe auch schon Stimmen gehört, denen der Film zu langsam war. 😉
Was war noch los?
Natürlich war ich nicht nur auf der Berlinale in den beiden Wochen. Meine sonstigen Freuden beschreibe ich aber im nächsten Bericht genauer, das wird sonst zuuu lang. 😉 Hier nur kurz ein paar Stichworte:
erste Frühlingsblüher zeigen sich und kleine grüne Blättchen an den Sträuchern: Schneeglöckchen, Krokusse, Szilla
zur Erinnerung das Ballhaus-Buch geleistet und seeeehr nett mit der Verkäuferin geplaudert – so macht Kaufen Spaß!
mit meiner Schwester in Familienerinnerungen geschwelgt
Das war jetzt wieder sehr viel. Ich hoffe, ich konnte Dich ein bisschen mitnehmen in meine Berlinale-Begeisterung. Warst Du auch schonmal bei der Berlinale oder bei einem ähnlichen Festival?
Wenn Du meinen Blog öfter liest, denkst Du vielleicht, bei den schönen Momenten der Woche ginge es vor allem um Freizeitvergnügen. Aber hey, die meiste Zeit verbringen wir ja doch mit Arbeit und damit kommt das Thema Schaffensfreude ins Spiel. Was braucht es eigentlich, um Spaß an der Arbeit zu haben? Vor Kurzem habe ich dazu ja bereits einen ZEIT-Artikel zitiert. Demnach sollten wir mehr die Freude am Tun in den Mittelpunkt stellen, statt immer auf die To-Do-Liste und das Ergebnis zu schielen. Das kennt man ja von fernöstlichen Philosophien, Mönchstraditionen oder auch Beppo, dem Straßenfeger. Im besten Falle kann sich dann ein Flow-Erlebnis einstellen, wo wir ganz im Tun aufgehen und Zeit und Raum vergessen.
Was also ist es bei mir? Welche Aufgaben haben mir in den letzten Wochen Freude gemacht und warum? Was brauche ich, um Spaß am Tun zu haben? Das ist ja ganz individuell. Da ich sehr vielfältig unterwegs bin, sind es für mich verschiedene Aspekte. Ich mag zum Beispiel sehr gerne Aufgaben, in denen Gestaltung und technische Herausforderung zusammenkommen wie bei Webseiten oder auch beim Einrichten der Archivsoftware. Wo also neben der Kreativität auch mein mathematisches Denken gefragt ist. So war ich dieser Tage sehr stolz auf eine neue Unterseite der Bürowebsite, für die ich ziemlich überlegen musste, wie ich meine Gestaltungsidee technisch umsetzen kann. Großen Spaß hatte ich auch beim Brainstorming mit meiner Lieblingskundin, von der ich im Januar berichtet hatte. Wirf mir ein Problem hin und mein Kreativhirn fängt an zu feuern!
Ich gehe total auf beim Fotografieren. Bei schönem Licht springen mich die Motive regelrecht an und wollen abgelichtet werden. Ich liebe Fotos. Und ich liebe es, Seiten zu gestalten mit Text und Bild. Also nicht nur die reine Bildauswahl oder der reine Text, sondern eben das Zusammenspiel beider und am Ende das schöne Ergebnis. – Neben meiner kreativ-chaotischen Seite habe ich auch eine seeehr perfektionistisch-pedantische Seite, die mich geduldig Kalender aktualisieren lässt oder das Bildarchiv aufräumen. Oder Bilder bis ins Detail bearbeiten und Texte korrigieren. Ich bin stolz wie Bolle, wenn ich etwas von mir Gestaltetes gedruckt sehe! Wie jetzt meine fertigen neuen Kalenderhefte und Postkarten.
Und während das eher Aufgaben sind, in die ich mich allein vertiefe und mit möglichst viel Zeit ungestört vor mich hin puzzeln möchte, habe ich auch großen Spaß an “Socializing-Aufgaben”. So arbeite ich gerne am Empfang oder bei Veranstaltungen und habe großen Spaß, wenn ich im Walzerlinksgestrickt am Tresen stehe, dort zenmäßig Gläser spüle, mit den Gästen plaudere und die schöne Musik und Atmosphäre genieße. Oder bei handwerklichen Aufgaben, beim Anpacken wie beim Veranstaltungsaufbau. Wo wieder auch der gestalterische Aspekt, das “Schönmachen” mit reinspielt. Und natürlich auch, wenn ich im Tanzkurs aushelfen darf.
Und wie ist es bei Dir? Welche Art von Aufgaben magst Du besonders?
Mein Warum
Kommen wir neben dem Was zum Warum. Ulrike fragte mich im Walzerlinksgestrickt neulich: “Du tanzt ja auf vielen Hochzeiten! Lohnt sich das überhaupt?” – ” Nein!” – “Warum machst Du das eigentlich mit dem Journal? Was bezweckst Du damit und was für eine Veränderung beobachtest Du bei Dir?” Ich gerate ein wenig ins Stocken. Die Antwort ist vielschichtig.
Es gibt die persönliche Ebene des künstlerischen Ausdrucks. Was ich eben schon beschrieben habe: Ich liebe es, schöne Seiten zu gestalten, ob im Web oder gedruckt auf Papier. Text und Bild zu kombinieren. Meine Fotos zu zeigen. Und meine Gedanken zu sortieren. Das alles wollte ich schon lange. Und nun mache ich es einfach, auch wenn es sich erstmal noch nicht rentiert im finanziellen Sinne.
Es gibt eine gesellschaftliche Ebene: Gerade in schwierigen Zeiten finde ich es wichtig, den Blick für das Schöne zu behalten. Um nicht wahnsinnig zu werden angesichts der Nachrichten. Weil wir nur dann die Kraft haben, uns für andere einzusetzen, wenn wir uns gut um uns selbst kümmern. Aber auch, um uns bewusst zu machen, wie schön unsere Natur, unsere Welt eigentlich ist. Damit wir uns für den Erhalt dieser zauberhaften Welt stark machen. Und weil ich mich oft frage: Wäre unser aller Leben nicht besser, wenn es mehr um das Glück und weniger um den Profit ginge? Wenn wir an die Stelle des Bruttonationaleinkommens das Bruttonationalglück setzten?Glückliche Menschen führen keine Kriege … – Oder liege ich da falsch?
Und es gibt die Ebene der Selbstreflexion. Für mich selbst und für die, die mein Journal nutzen. Ich möchte inspirieren, mehr von dem zu tun, was uns glücklich macht: “Lebe Deine Freude!” – Und ich glaube, dass wir das durch Rückschau und Vorschau verstärken können. Weil wir die schönen Erlebnisse damit noch tiefer bewusst machen und im Gedächtnis verankern können. Und darauf achten, uns mehr davon einzuplanen und unsere Ziele nach und nach zu realisieren. Ich glaube, was wir schriftlich festhalten, hat eine größere Chance, verwirklicht zu werden.
Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.
Soren Aabye Kierkegaard
Medientipps – diesmal politisch
Wo wir gerade bei den gesellschaftlichen Themen sind: Die Voraussetzung ist natürlich, dass unsere Grundbedürfnisse befriedigt sind. Wer Krieg, Verfolgung, Hunger oder Naturkatastrophen erlebt, hat erstmal andere Sorgen. (Wobei auch da die Verbindung mit der inneren Vorstellungskraft und der eigenen Freude überlebenswichtig sein kann, wie Dr. Edith Eger in ihrem sehr lesenswerten Buch “Ich bin hier und alles ist jetzt” eindrücklich beschreibt.) Umso wichtiger ist es, für Frieden und Freiheit einzustehen. Die Demonstrationen gegen Rechts werfen die Frage auf, was die Politik und was jede:r Einzelne tun kann für die Stärkung der Demokratie.
Überraschenderweise hat mich ausgerechnet Friedrich Merz zum Nachdenken gebracht mit seiner Aussage, wer die Demokratie stärken wolle, solle einer Partei beitreten. Das wird im Lokalmagazin Weddingweiser nochmal schön dargelegt. – Ein Interview mit Claudine Nierth im Podcast Hotel Matze betont die Chancen der Bürgerbeteiligung. Sehr spannend! Sie verweist am Schluss auch auf die innere Arbeit, was mich natürlich freut. Und um die Hintergründe der Correctiv-Recherche genauer zu verstehen, fand ich das Podcast-Interview von Holger Klein mit Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von Correctiv, sehr erhellend.
Dazu passt auch der Film“Kästner und der kleine Dienstag”, den es jetzt leider nicht mehr in der ARD-Mediathek gibt. Kästner hat Deutschland im Dritten Reich nicht verlassen und hat die Verbrennung seiner Bücher persönlich miterlebt. Ich fand recht eindrücklich dargestellt, wie der “Moralist” Kästner immer wieder in den Zwiespalt geriet zwischen seinen Überzeugungen und der Übermacht der Nazis, der er hilflos gegenüber stand. Eine Schlüsselszene: “Ich hätte ihm helfen müssen!” – Kästner: “Ja, so hilfst du niemandem! Die schlagen dich zusammen!!” – “‘An allem Unfug, der passiert, sind nicht nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch diejenigen, die ihn nicht verhindern.’ Wer hat das nochmal geschrieben? Fliegendes Klassenzimmer, Kapitel 7. – Das ist doch genau das, was Sie in Ihren Büchern immer an Erwachsenen gehasst haben!” – “Ja, Hans, es gibt klugen Widerstand und es gibt dummen. Und sich selber in Gefahr zu bringen, um irgendjemandem zu helfen, das ist nicht heldenhaft. Das ist einfach nur dämlich.”– Dazu auch noch ein Buchtipp, den ich gestern aufgeschnappt habe. Ich habe das selbst noch nicht gelesen, aber der Titel ist schon sehr aussagekräftig: “Je länger wir schweigen, desto mehr Mut werden wir brauchen – Wie gefährlich die AfD wirklich ist” von Hendrik Cremer.
Immer wieder vermelden die Nachrichten weitere Demonstrationen, auch aus kleineren Städten. Besonders berührend waren am 11.2. die Bilder aus München vom Lichtermeer für Demokratie. Bleibt zu hoffen, dass sich das auch an der Wahlurne niederschlägt! Bei der Wiederholungswahl in Berlin sah es ja erstmal nicht danach aus.
Apropos Wahlurne: Auch die Nachrichten zu Donald Trump verfolge ich bangend. Wird es doch noch gelingen, Trumps Wiederwahl zu stoppen? Hoffungsvoll lese ich, dass Milliardär Koch Trumps Gegenkandidatin Nikki Haley unterstützt. Hat sie noch eine Chance? – An Bidens Gesundheitszustand wird gezweifelt, aber auch Trump scheint nicht besser dazustehen. Und dann noch die diversen Gerichtsverfahren und Versuche, ihn von den Vorwahlen auszuschließen. Die ARD-Sendung titel, thesen, temperamente stellt das am 13.2. erscheinende Buch “Die Brandstifter – Wie Extremisten die Republikanische Partei übernahmen” vor. Die Autorin Annika Brockschmidt legt im Interview dar: “‘Das ist der Feind, die sind Anti-Familie, Anti-Kind. Und wir sind die Partei der Ehrenhaften, der echten Amerikaner.’ Das macht natürlich was mit einer politischen Kultur. Das zerstört bei der Basis jegliche Erwartung eines Kompromisses und macht den Kompromiss unmöglich.” – Wie weit sind wir noch davon entfernt? – Weiter wird gesagt: “Ein rechter Thinktank hat das Project 2025 entworfen, eine Handlungsanleitung für autoritäre Herrschaft. Das Project 2025 sieht einen massiven Ausbau der Exekutivgewalt vor. Das heißt, der Präsident wäre weder von Gerichten, noch vom Kongress zu stoppen.”
In der Culture-Clash-Komödie “Kiss me kosher” geht es um das deutsch-israelische Verhältnis heute. Der Film ist noch bis 26.4. in der ARD-Mediathek verfügbar: “Um was geht es? Um die Liebe zwischen zwei Frauen, zwischen zwei Kulturen, zwischen einer Jüdin und einer Deutschen. … Shiras Oma ist alles andere als begeistert, dass ihre geliebte Enkelin eine Deutsche heiraten will. Sie hat den Holocaust als einzige in ihrer Familie überlebt. Schwere Kost für eine Komödie, daneben auch noch der Nahostkonflikt – es ist ein kleines Wunder, dass der Spielfilm dennoch so leicht daherkommt”, schreibt SWR-Kultur. Dem kann ich mich nur anschließen.
Außerdem ging jetzt durch die Nachrichten, dass wir 12 Monate in Folge mehr als 1,5° über dem Durchschnitt lagen. “Forscher warnen vor »verheerendem Kipppunkt« bei Strömungen im Atlantik”, vermeldet der SPIEGEL. Da wird einem schlecht, wenn man das liest! ARTE stellt in der Reihe “42 – Die Antwort auf alles” die verschiedenen Klimawandelereignisse im Laufe der Erdgeschichte dar und die jeweiligen Auswirkungen auf das Leben (Spoiler: Massenaussterben, aber auch Entstehung neuer Lebensformen). – Ich mag ja lösungsorientierte Ansätze. Die Dokumentation Blue Carbon legt zu diesem Thema den Fokus auf die CO2-Speichermöglichkeiten am und im Wasser. Noch bis 10.4. in der Mediathek.
Ansonsten gefreut habe ich mich über gleich zwei Dokumentationen über den Schlittschuhwart am österreichischen Weißensee, wo ich als Kind mal in den Sommerferien war. Und über den Wortwitz eines Buchs zum Thema Putzen.
Kleine Freuden
Zwischen den grauen Tagen gab es hier und da auch sehr schöne Sonne und einen tollen Sonnenaufgang. Ich konnte schon ein paar Stunden auf meiner Terrasse sitzen. Und habe in den letzten Tagen erste Schneeglöckchen und Krokusse entdeckt. Es fühlt sich draußen bisweilen schon richtig frühlingshaft an. Dabei habe ich mit dem Winter noch nicht so recht abgeschlossen und würde mich über ein paar Schneetage durchaus noch freuen.
Was noch?
Tanzen mit Justin im Mambita
vor und nach einer Mini-OP gut umsorgt von lieben Freunden
Erinnerungen an früher beim Anblick des alten Gummierstifts im Laden
in Jugendfotos der Großmutter gestöbert
bunte Flecken am Himmel beobachtet
die Pariser Bürger:innen stimmen für erhöhte Parkgebühre für SUVs
Alleinstehende sollen Verantwortungsgemeinschaften bilden können
schicke neue einheitliche Bügel für mehr Platz im Schrank und ein paar Neuerungen für Saunerkeit und Ordnung im Bad
nett pakistanisch Essen mit dem Lieblingsnachbarn
Das war jetzt sehr viel. Und was beschäftigt Dich momentan? In den nächsten Wochen berichte ich dann von der Berlinale. Da wird es wieder weniger politisch. 😉
In der Nacht zu Dienstag hat es rund 2-2,5 Zentimeter geschneit. Wie schööön!! – Ich werde dann ja immer ganz hibbelig und will raus! “Reicht es schon für die Langlaufski oder mache ich besser einen Schneespaziergang?”, überlege ich. In den letzten Wintern habe ich gelernt, dass rund 3cm Schnee auf der Wiese im Park mit Gras und Laub darunter für die Langlaufski schon ausreichend sind. Hmhmhm, etwas knapp. Daher habe ich am Dienstag früh vor der Arbeit erstmal nur den nahen Schillerpark angesteuert. Grenzwertig, aber ging. ❄️ Und das schöne Gefühl: “YESSS, I did it!”
Nachmittags kamen dann noch ein paar Millimeterchen dazu, so dass ich mich am Mittwoch und Donnerstag morgens in den etwas weiter entfernten Rehbergepark aufgemacht habe. Der ist wirklich toll zum Skilaufen!!
Spannend fand ich auch, dass ich den grauen Donnerstag, an dem ich erst etwas unmotiviert war, so früh loszufahren, dann ganz besonders genossen habe! So eine Ruhe im Park, Vogelzwitschern, gedämpftes Licht, … Einfach nur wow!
Mittagspausen in Mitte
In den Mittagspausen konnte ich herrliche Schneespaziergänge in Mitte machen. Wie schön das aussieht! Wie zauberhaft die Sonne vom Schnee reflektiert wird. Alles ist gleich so viel heller. Licht, Licht Licht! Und der Schnee knirscht so schön beim Gehen!! Davon kann ich gar nicht genug kriegen. Daher bin ich abends im Dunkeln auch immer noch extra kurz im Park durch den Schnee gelaufen und habe das Knirschen genossen. Hach! Toll!!
Schnee und See
Am Freitag war ich dann zeitlich flexibel und es war richtiges Kaiserwetter! ❄️☀️ Das habe ich für eine lange Skitour durch den Rehbergepark genutzt und war erstaunt, dass man in diesem Jahr auch gut über die plattgetretenen Wege gleiten konnte.
Der Plötzensee war schon weitestgehend zugefroren.
Selbst bei den Kleingärten ging es gut mit den Skiern, so dass ich einen Blick auf den Kanal gewagt habe.
Spannend, dass der schon halb zugefroren ist und nur noch eine Fahrrinne in der Mitte bleibt! Das hat mich inspiriert, die Skier wieder ans Rad zu schnallen, zuhause schnell meine Sachen zu packen und den geplanten Besuch in Tegel mit einer Radtour am Kanal entlang Richtung Tegeler See zu verbinden.
Puh, ich hatte nicht damit gerechnet, wie schwer es sich durch den Schnee radelt, der sich schön auf die Räder und Bremsen gesetzt hat.
Das hat länger gedauert als gedacht, und ich kam erst zum Sonnenuntergang am See an. Die große Überraschung: Der Tegeler See war nur in Saatwinkel in der kleinen Bucht zwischen den Inseln zugefroren. Der Rest war komplett offen!
An einer Stelle haben sich kleine Eisschollen gesammelt und leise klirrende Geräusche gemacht. Und auf dem See viel Wind und Wellen. Wahrscheinlich war er deshalb eisfrei.
Zum Abschluss der Tour habe ich zufällig noch Silvia und Martin, Freunde aus Grundschulzeiten, auf der Straße getroffen. Wir haben gequatscht, bis uns kalt war. Das war schön! Danach erstmal eine heiße Dusche.
NochMall
Am Wochenende habe ich mich mit meiner Schwester getroffen. Wir waren fleißig, haben uns einen Überblick verschafft über die anstehenden Familienaufgaben und einen ersten Schwung Aussortiertes zur NochMall gebracht. Die NochMall ist das Gebrauchtwaren-Kaufhaus der Berliner Stadtreinigung BSR. Man kann dort alles mögliche abgeben aus der Kategorie “das ist doch noch gut, das kann ich doch nicht wegschmeißen”. Und damit zuhause wieder Platz schaffen. Die Sachen werden dort schön präsentiert, sehen aus wie frisch gereinigt und finden für kleines Geld ein neues Zuhause. Ein paar ausgewählte Neuwaren und ein Café gibt es auch, außerdem jede Menge Workshops: nähen, stopfen, Upcycling, … Toll!
Demos gegen Rechts
Die gute Nachricht der Woche: Überall in Deutschland gab es spontane Demonstrationen gegen Rechts. Die Demos in Hamburg und München mussten wegen Überfüllung abgebrochen werden. Und laut Medienberichten gab es in den kleineren Städten sogar mehr Teilnehmer pro Kopf als in den Großstädten. Das macht doch Mut! Ich konnte leider nicht, war aber im Herzen dabei.
Medientipps
Mathias Frick, ein lieber Freund von mir aus dem Architekturstudium, hat einen tollen Film über Lionel Feininger gemacht, der noch bis 12.4. auf arte zu sehen ist. Hach, das erinnert mich daran, dass ich schon ewig mal ins Feiniger-Museum in Quedlinburg wollte! Das kommt auf die Liste für dieses Jahr. – Mathias empfiehlt übrigens sehr die einzigartige Feininger-Retrospektive in der Schirn in Frankfurt. Die läuft nur noch bis zum 18.2., das werde ich nicht mehr schaffen. Aber ich gebe das mal als Anregung hier rein.
Von ihm gibt es noch einen zweiten Film auf arte, diesmal über Mondrian. Den schau ich mir dann nächste Woche an.
Und in der Mediathek habe ich diese Woche den Film “Sufragetten” geschaut.
Kleine Freuden
leckere Kürbissuppe von meiner Mutter
Mit meiner Schwester in alten Familienfotos geschwelgt: mein Vater als Kind und Jugendlicher, die Urgroßmutter, die ich noch gar nicht kannte, die Großeltern und Großtante Liesel in ihrer Jugend beim Feiern. Schade, dass meist keine Daten und Namen draufstehen. Wer sind wohl die Freunde? Wie ist es ihnen ergangen? Berührt hat mich auch ein Foto von Tante Christa lachend beim Schneeballwerfen. Wer ist wohl der Mann in der Wehrmachtsuniform?
Das war jetzt viel Schnee! Hast Du das auch so genossen?
Daher ist diesmal meine Journaling-Anregung der Woche: “Was liebe ich am Winter? Wie möchte ich das noch genießen?”
Der graue Donnerstag hat mich bereits morgens beim Blick aus dem Fenster erahnen lassen, welch verzauberte Eislandschaft mich draußen erwartet. Nach einer kleinen Orga-Aufgabe habe ich mich vormittags aufs Rad geschwungen, um nach Tegel zu fahren. Eigentlich wollte ich lieber die Bahn nehmen. Da ich noch etwas bei Aldi besorgen sollte, fiel die Wahl dann doch aufs Rad. Was für ein Glück!! Was hätte ich sonst verpasst! Schon im nahen Schillerpark hat mich die weiß glitzernde Eislandschaft verzaubert. Am Flughafensee dann umso mehr. Und da ich alleine unterwegs war, hatte ich auch etwas Zeit zum Fotografieren und Genießen. – Für mich mal wieder die perfekte Kombi: “Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden.” Und nebenbei habe ich auch noch entdeckt, dass der Aldi gar nicht so schlecht ist. Abends musste ich das Rad dann allerdings stehen lassen, weil es zu glatt wurde.
Neuordnung
In dieser Woche hatte ich in meinem Bürojob noch Urlaub und habe die Zeit vor allem genutzt, um zuhause einige Ecken neu zu organisieren, die immer wieder rümpelig sind. Geholfen hat mir dabei das herrlich kalte Sonnenwetter als Motivationsschub. Tatsächlich kann ich bei Sonnenschein besser aufräumen. Bin ich nun fertig und alles blitzt und glänzt? Leider bei Weitem nicht. Mindestens die Hälfte der Aufgaben von meiner Liste sind noch nicht geschafft, die Kiste mit aussortierten Sachen steht blöd im Weg und will weiter befüllt werden und es ist immer noch viel zu viel Zeug. Aber das war ein guter Auftakt für mein Jahresmotto: “aufräumen und neu ausrichten” und ich hoffe sehr, dass ich nun motiviert damit weitermache. Diverse Ikea-Taschen voller Papier sind in den Müll gewandert, das Partygeschirr in den Keller, einige Küchenschränke sind neu sortiert. Die Kammer habe ich schon zwischen den Jahren in Angriff genommen. Insofern darf ich stolz sein! Auch wenn es sich grad noch nicht so anfühlt …
Besonders überrascht hat mich, wie viele Erinnerungen in der alten Kassettensammlung stecken! Keine Ahnung, ob die überhaupt noch funktionieren. Aber allein schon die Hüllen: “Das ist doch die Schrift von …! 😍” – “Die Kassette hat mir xy aufgenommen. 💝” – “Die hatte ich in Brüssel dabei und habe sie rauf und runter gehört!” Wahnsinn!! – Die Kassetten mussten raus, um die Schubkästen besser zu nutzen. Nun stehen sie herum und warten, dass ich weiter aussortiere. Fotos machen von den Hüllen und nur die behalten, die mich noch emotional berühren und voll schöner Erinnerungen stecken, ist der Plan.
Außerdem freue ich mich über die schöne Truhe, die jetzt aus der Küche ins Schlafzimmer gewandert ist. Die kann ich ratzfatz im Sommer vors Dachfenster schieben und habe damit einen gemütlichen Sitzplatz gezaubert. Bisher habe ich es mir dort meist auf dem Boden gemütlich gemacht. Das geht jetzt auch anders.
Am Samstag war ich extra zu Ikea gefahren, um für die Ecke ein kleines Kallax-Regal zu besorgen. Mit Bus und Bahn und einem halb kaputten Transportrolli. (Das habe ich leider erst zu spät bemerkt und dann bei Ikea rasch noch mit etwas Schnur gefixt.) Aber zuhause hat mir das dann gar nicht gefallen. Viel zu ungemütlich. Insofern freue ich mich jetzt doppelt über die Idee, die Truhe ins Schlafzimmer zu holen und den Kallax vorerst in der Küche zu nutzen.
Kultur: Munchs Lebenslandschaft
Am Sonntag war ich dann mit einem lieben Freund aus Nürnberg im Museum Barberini in Potsdam verabredet, um den zweiten Teil der Munch-Ausstellungen zu sehen. Ich war begeistert! Die Präsentation im Barberini ist wirklich toll!! Auf den farbigen Wänden kommen die Bilder besonders gut zur Geltung und sie haben sehr geschickt ähnliche Motive nebeneinandergestellt. Munch hat oft verschiedene Varianten des gleichen Motivs geschaffen, teils als Druck und als Gemälde. Es ist spannend zu sehen, wie der spiegelbildliche (Schwarz-Weiß-)Druck die Wirkung verändert. Oder auch, dass der berühmte Schrei im Druck NICHT spiegelverkehrt ist (da war ihm die Richtung anscheinend besonders wichtig) und in der Druckgrafik “Das Geschrei” heißt. Dazu schrieb er auf deutsch: “Ich fühlte das grosse Geschrei durch die Natur”. Jetzt erst verstehe ich, dass es ein besonders flammender Sonnenuntergang am Fjord war, den er dort im Bild als “Geschrei der Natur” interpretiert hat.
Auch spannend war der Hinweis im Begleittext des Bildes “Gewitterlandschaft” von 1902/03:
“In Munchs Zeit wurden Extremwetterereignisse zunehmend mit Klimaveränderungen in Verbindung gebracht.”
What!?!! Damals schon??? – Ich nehme mir vor, da mal genauer nachzuforschen. Zum Glück habe ich den wirklich tollen Katalog geschenkt bekommen. Vielleicht steht da mehr darüber drin.
Für den Besuch der Ausstellung haben wir diesmal übrigens auf den Audioguide verzichtet und uns ganz klassisch auf Bild und Text konzentriert. Die Audios können wir immer noch entspannt über die Barberini-App nachhören.
Protest
Ich finde es wichtig, auch kurz mit zu dokumentieren, was mich in der Welt bewegt. Auch wenn das keine guten Nachrichten sind. Diese Woche war eine pralle Protestwoche: Drei Tage Bahnstreik und die Bauernproteste legen den Straßenverkehr lahm. Heute, am Montag, höre ich die Bauern selbst bei mir immer wieder in der Ferne.
Am Mittwoch hat Correctiv ein rechtsextremistisches Geheimtreffen in Potsdam enthüllt, an dem auch Mitglieder der AfD teilgenommen haben:
“Geheimplan gegen Deutschland Von diesem Treffen sollte niemand erfahren: Hochrangige AfD-Politiker, Neonazis und finanzstarke Unternehmer kamen im November in einem Hotel bei Potsdam zusammen. Sie planten nichts Geringeres als die Vertreibung von Millionen von Menschen aus Deutschland”
Es wird heiß diskuiert über die Möglichkeit (und Risiken) eines AfD-Verbotsverfahrens. Hier geht’s zur Volksverpetzer-Petition “Prüft ein AfD-Verbot”.
Nach dem Ausstellungsbesuch in Potsdam sind wir direkt in die dortige Demo “gefallen”, die – wie praktisch – beim Barberini vor der Tür stattfand. Wir wollten eh zur Demo und haben uns dann dort angeschlossen statt in Berlin. Scholz haben wir verpasst, der ist direkt an uns vorbeigelaufen. (Ich habe ich ihn leider nicht gesehen, ich bin zu klein.) – Aber was noch kann man eigentlich tun, um zu verhindern, dass die AfD an die Macht kommt? Die Medien schreiben: “Es ist an der Zeit, dass die schweigende Masse sich dagegen erhebt.” Ja, richtig – aber wie??
Was war noch in den Nachrichten?
Franz Beckenbauer ist am Sonntag, 7.1. verstorben
Vulkanausbruch auf Island
Huthi-Attacken auf den Frachtverkehr
Kann sich die Republikanische Gegenkandidatin gegen Trump durchsetzen?
Medientipps
In der Zeit habe ich einen spannenden Beitrag von Hartmut Rosa gelesen über “Soziale Energie”:
“Jeder kennt das: Eben noch total erschöpft, wird man plötzlich im Miteinander gestärkt. Diese Kraft zu verstehen, ist überlebenswichtig für uns alle.“
Tatsächlich habe ich das schon oft beim Tanzen beobachtet: Ich gehe müde dort hin und komme energetisiert und glücklich nach Hause, obwohl ich ja viel Energie dort “hineingesteckt” habe (in Form von Muskelkraft). Und selbst ohne Tanzen, wenn ich einfach nur am Tresen arbeite im Walzerlinksgestrickt, geht es mir so. Da ich mich schon tiefer mit der chinesischen Philosophie der 5 Elemente befasst habe, kann ich mit dem Konzept der Resonanzen sehr viel anfangen. Rosa schreibt:
“Soziale Energie ist keine individuelle Ressource, sondern eine kollektive Kraft. … sie existiert nur in der Bewegung, sie ist zirkulierende Energie. … Wenn wir uns nach der Verausgabung … energiereicher fühlen als vorher, so haben wir uns … in einer ruhenden Bewegung für einen zirkulierenden Energiestrom geöffnet.”
Er argumentiert weiter, dass das westliche Input-Output-Denken über Energie in Burnout und Populismus mündet und plädiert für eine andere Sichtweise:
“Meine kurz gefasste, provokative These lautet: Anstrengung führt zu Energiegewinn, wenn ihr subjektiver Fokus auf der Tätigkeit selbst liegt, und sie führt zu Erschöpfung, wenn er auf der Input-Output-Beziehung ruht.”
Spannend daran ist, dass er das durchaus politisch und kapitalismuskritisch versteht: “In meinem Buch Resonanz habe ich die Soziologie gelingender Weltverhältnisse formuliert. …” Das schau ich mir mal an!
Weitere Tipps:
Passend dazu gibt es auf dem befreundeten Blog “Mit Stift und Tastatur” einen Beitrag über “Momente des Glücks” mit vielem, was ich auch schon ganz ähnlich gedacht habe.
Die Zeit zwischen den Jahren und den Jahresstart nutze ich traditionell, um das alte Jahr abzuschließen und das neue vorzubereiten. Das ist bei mir oft ganz klassisch aufräumen, ausmisten, Grund reinbringen. Alte Aufgaben, Liegengebliebenes abarbeiten. Neue Rechnungen vorbereiten. Das passt in diesem Jahr auch sehr gut zu meinem neuen Jahresmotto: “aufräumen und neu ausrichten”. Das alles sind eigentlich nicht gerade meine Lieblingsaufgaben, daher rutscht das übers Jahr oft hinten runter. Aber wenn ich Zeit habe und mich darauf einlassen kann, dann tut es gut. Und weil ich noch längst nicht fertig damit bin, gönne ich mir in der kommenden Woche eine Fortsetzung – auch, wenn mich das Urlaubstage kostet (ich bin ja nur in Teilzeit selbstständig und drei Tage pro Woche im Büro) und es sich ein wenig anfühlt wie “Schule schwänzen”, erst Mitte Januar wieder im Büro einzusteigen.
Erste Vorsätze
Während ich mit meiner großen Jahresreflexion immer noch so gar nicht richtig angefangen habe, gibt es schon ein paar erste Ideen, die ich bereits fleißig umsetze. Neben dem Neustart des Wochenrückblicks hier, habe ich mir nun vorgenommen, täglich (mindestens) ein Bild des Tages auf Instagram zu posten. Instagram und ich – das ist NICHT die große Liebe. Was mich als Fotofreak ja eher wundert. Der Designanspruch ans Grid blockiert mich, die fehlende Flexibilität, später noch was zu ändern. Vielleicht wird es einfacher als tägliche Gewohnheit. Hat zumindest den Vorteil, dass ich meine Fotos auch schon täglich durchschauen muss. Die kleinen Gewohnheiten sind’s …
Auf Instagram habe ich auch meinen Neujahrswunsch formuliert:
Diese Wunderkerzen erinnern mich ein wenig an eine Pusteblume. Und also wünsche ich mir was dabei: ein Jahr, in dem die Welt zur Ruhe kommt und sich darauf besinnt, dass es um das Miteinander geht, um Freude, Liebe, Lachen und das Schöne am Leben. Ein Jahr, in dem sich Konflikte auflösen und die Sprache wieder weicher wird. Ein Jahr, das wir gemeinsam ein Stück besser machen, so dass wir am Ende endlich wieder sagen können: Das war ein gutes Jahr! 🍀
In diesem Sinne: Auf ein frohes, friedliches neues Jahr 2024! (Möge es weitaus besser werden, als die Weltlage befürchten lässt.)
Auch erste Urlaubsplanungen gibt es schon. Im großen Aufräumen habe ich eine neue “engpassorientierte” Strategie und endlich (!) ein Tabula-Rasa-Gefühl: “Was nervt mich am meisten? Wo wird es schnell wieder unordentlich? Warum? Und was braucht es, damit es besser klappt?” – Das neu Ausrichten betrifft vor allem (aber nicht nur) mein selbstständiges Angebot. Was mich ausmacht, ist die Kombination von Fotografie, Text und Gestaltung mit einem Fokus auf das Schöne und die Freude und Spaß an der Technik im Hintergrund. Das ist aber so noch gar nicht formuliert. Hättest Du’s gewusst? Daran will und muss ich in diesem Jahr arbeiten!
Und so ging, zum Glück, das Jahr auch gleich los mit einem Gestaltungsauftrag so ganz nach meinem Geschmack. Während ich bis Neujahr noch komplett im Energietief war und an Büro nicht zu denken, hat mir das erste “Arbeitstreffen” im Café gleich am 2. Januar ganz neuen Schwung gegeben: Eine liebe Bekannte hat mich gebeten, mit ihr gemeinsam ihre Website zu entwickeln und zu gestalten. Wahnsinn, wie viel Spaß es macht, über ihre Positionierung zu brainstormen und uns über Beispielseiten auszutauschen. Ich freue mich schon auf die Zusammenarbeit. Kategorie Lieblingskundin!
Swing im Walzer
Und auch eine andere große Leidenschaft findet neuerdings eine neue Ebene: Seit fast 30 Jahren tanze ich begeistert. Ich liebe alles, was Paartanz ist, besonders gerne die schnelleren Tänze Foxtrott, Swing und Walzer. So kommt es, dass ich nebenbei in meiner Lieblingstanzschule Walzerlinksgestrickt jobbe, weil mir der Ort schon gute Laune macht. Ein toller Ausgleich zu den Rechnerjobs! Bisher war ich vor allem hinterm Tresen, beim Tag der offen Tür am Sonntag durfte ich zum ersten Mal auch beim Swing-Teaser assistieren. Was kann es besseres geben als einen Arbeitsplatz, an dem es pur um die Freude geht, wo alle Spaß haben zu toller Musik und das Tanzen und das Miteinander im Mittelpunkt stehen?
Munch und Freunde
In Berlin und Potsdam gibt es zur Zeit zwei Munch-Ausstellungen. Am Donnerstag war ich mit einem sehr guten Freund in der Berlinischen Galerie. Ich mag ja nicht alle Gemälde von Munch, manches ist mir auch zu “unfertig hingerotzt”, wofür er ja bereits zu seiner Zeit kritisiert wurde. Andere Gemälde und Drucke dagegen sind sehr detailliert und virtuos. Vor allem die Porträts haben mich beeindruckt, aber auch manche Landschaften. Spannend fand ich das breite Spektrum seiner künstlerischen Ausdrucksweise. In jedem Fall habe ich sehr viel über Munch gelernt, auch dank der kostenfreien Audioguide-Begleitung. Mir war zum Beispiel nicht klar, wie viele Jahre Munch in Berlin gelebt und gearbeitet hat. Nun bin ich sehr gespannt, welchen Aspekt die Ausstellung im Barberini Potsdam beleuchten wird.
Vor allem aber war der Ausstellungsbesuch auch ein toller Anlass, mich mal wieder mit einem meiner besten Freunde zu treffen, den ich sehr lange nicht gesehen hatte. Im Café Einstein hinterher haben wir uns ausgiebig ausgetauscht. Direkt vor der Ausstellung habe ich noch einen anderen Freund besucht. Und auch Mittwoch konnte ich auf dem Weg von den Eltern kurz noch zwei kurze Treffen mit Freunden einbauen. Freundewoche!
Ein Hauch von Schnee
Am Freitag früh gab es in Berlin ein wenig Schnee. Winterzauber! Zwar leider, wie so oft, nur knapp zwei Zentimeter und auch nur für wenige Stunden, aber immerhin. Für eine Runde mit den Skiern hat es nicht gereicht. Aber der Spaziergang über den Friedhof und durch den Park war auch schön.
Was mich in der Welt bewegt
Es ist nicht alles gut, im Gegenteil. Momentan hat man ja eher das Gefühl, eine große Krise jagt die andere. Was bewegt mich zur Zeit (zusätzlich zu Klima, Ukraine und Israel/Gaza) in der Welt?
Hochwasser in Deutschland, vor allem in Niedersachsen
Habeck und die Eskalation am Fähranleger
Trump wird hier und da von den Vorwahlen ausgeschlossen – kann das klappen?
Außerdem nehme ich traurig Abschied von meinem geliebten Karstadt in der Müllerstraße, das nun leider geschlossen wird. In den letzten Monaten ist das durch den Ausverkauf mehr und mehr zum unschönen Raschladen verkommen. Ich fand das würdelos und frustrierend! So mochte ich gar nicht mehr schauen und einkaufen. Nun ist es fast schon leergeräumt. Ein paar schöne Dinge habe ich am Ende dort doch noch gefunden zur Erinnerung. – Karstadt, Du wirst mir fehlen! Hoffentlich wirkt sich das nicht allzu negativ auf den Kiez aus, wenn der große Anker geschlossen ist.
Kleine Freuden
mein neues Teelicht-Raclette, das ich zu Silvester eingeweiht habe – herrlich unkompliziert mit Kerzenlicht als Wärmequelle
Neujahrskonzert der Wiener Symphoniker im ZDF
wie toll ich in dieser Woche wichtige Termine kombinieren konnte mit Treffen mit Freunden und wie gut ich vor allem am Donnerstag meine Termine kombinieren konnte
mich um meine Gesundheit gekümmert
hier und da Ordnung gemacht
viel Sofazeit, unter anderem mit dem bewegenden Film “Lion – Der lange Weg nach Hause” und Freude über Hirschausens Selbstbeschreibungen als kreativer Chaot – Ich bin nicht allein! 😉
Am Freitag hatte ich eine ganz besondere Einladung: Ich durfte auf einem Netzwerktreffen von WIM Women in Mobility fotografieren und an der U-Bahn-Cabriotour teilnehmen. Was für ein Erlebnis! Rund zwei Stunden sind wir mit einem offenen Wagen durch die Berliner U-Bahn gefahren, haben dabei verschiedene Tunnelquerschnitte kennengelernt und in den tollen Erklärungen des Moderators viel über die Geschichte, Technik und Gestaltung der Berliner U-Bahn gelernt. Für mich ganz besonders und neu war, hierbei zu erleben, wie “alles mit allem verbunden” ist und dass man eine richtige Rundtour über verschiedene U-Bahn-Strecken machen kann. Diese Tour kann man bei der BVG buchen. Sehr empfehlenswert!
Verkehr(t) planen – Diskussion in der Urania
Gefreut hat mich auch, dass das so gut zu der Veranstaltung des Vorabends gepasst hat: Da war ich in der Urania zu einer Diskussion “Verkehr(t) planen – Verkehrswende und Bauwende nur gemeinsam!” – Leider bot die Veranstaltung weniger spannende Zukunftsvisionen als erwartet. Dafür habe ich einiges über Planungsfehler gelernt, zum Beispiel wie wir uns mit Lärmschutzwänden den Bezug zum Stadtraum verbauen und dass der S-Bahnhof Köpenick nach seinem Umbau kein Glanzstück der Gestaltung zu werden verspricht. Und dass es tolle Beispiele gibt in Kopenhagen, Utrecht oder auch Hamburg.
Mir sind ein paar Aussagen von Hille Bekic besonders aufgefallen, eine Freundin von mir, die als Vizepräsidentin der Architektenkammer Berlin auf dem Podium saß. Sie hat das Bauen an den Nagel gehängt und ist aktuell eine der Geschäftsführerinnen der Velokonzept GmbH, die unter anderem die VELO Berlin organisiert. Davon hatte ich ja hier berichtet. Sie sagte (frei zitiert): “Ich habe irgendwann festgestellt: Aus Klimaschutzgründen sollte man jetzt eigentlich nicht mehr bauen. Nun kann ich als Architektin und als Vorstand der Architektenkammer ja schlecht sagen: ‘Hört auf zu bauen.’ Aber für mich selber habe ich das sehr wohl gesagt und habe den Schritt dann raus in die Stadt gemacht: ‘Mobilität ist eigentlich das, worum wir uns jetzt kümmern können.’ – Und ich nenne mal als Beispiel für die Bauwende, dass man auch weniger bauen kann, also zumindest nicht neu bauen, sondern im jeweiligen Bestand bleiben und da umnutzen, umbauen. Und so planen, dass die Wege kürzer werden in der Stadt.”
Sie gibt den Tipp, in der Verwaltung mitzuhelfen, um die Verkehrswende schneller voranzubringen: “Ich glaube, in der Verwaltung ist noch Platz für Menschen, die da arbeiten wollen … Und die Verwaltung sollte vielleicht auch mal darüber nachdenken, wenn man quer einsteigt, dass man dann nicht mit seinem Gehalt unten anfangen muss, sondern dass man seine Berufserfahrungen mitbringen kann, die man in der Privatwirtschaft gesammelt hat, auch in der Gehaltsstufe.” Genau das gleiche habe ich in dieser Woche auch von einer anderen Freundin gehört, die genau davon betroffen ist. Antje Kapek, Sprecherin für Verkehrspolitik Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, verwies dann auf das intrinsische Motiv: die Freude am Fahren, am Radfahren – und wie das durch schöne, sichere Fahrradwege gefördert werden kann. Damit kommen wir direkt zum nächsten Highlight der Woche:
ADFC-Sternfahrt – “Fahrn, fahrn, fahrn auf der Autobahn!”
Nach einigen Jahren Corona-Pause bin ich in diesem Jahr endlich wieder mitgeradelt bei der ADFC-Sternfahrt auf meiner Lieblingsstrecke ab Werder. Die Werder-Tour lohnt sich natürlich auch sonst – nur kann man dann nicht anschließend noch mit dem Fahrrad über die Stadtautobahn rauschen. 😉 Werder ist ein wirklich sehenswertes kleines Städtchen bei Potsdam mit viel Wasser und es lohnt sich auf jeden Fall dort auch ein Ausflug in die Altstadt. Dafür war natürlich auf der Fahrraddemo keine Zeit. Allerdings sind wir auch auf der Demo mit der süßen kleinen Fähre nach Caputh übergesetzt. Das liebe ich ja immer sehr.
Dazu gab es dann auch noch die tolle ADFC-Playlist mit fröhlichen Fahrradsongs, ganz unten auf der Seite zur Sternfahrt. 🙂 Die ADFC-Sternfahrt findet schon seit vielen Jahren immer am ersten Sonntag im Juni statt. Das ist DIE große Fahrraddemo in Berlin mit Startpunkten überall in der Stadt und auch außerhalb. Die verschiedenen Routen treffen sich dann alle – wie passen! – am Großen Stern. Zwei Routen führen auch über die Autobahn. Wir sind über die AVUS geradelt mit Blick auf den Funkturm bis zum ICC. Die andere Strecke am Südring führt durch einen Autobahntunnel. Das ist auch immer ein ganz besonderes Erlebnis, wenn alle im Tunnel anfangen, laut zu johlen und zu klingeln und das Echo genießen. Und die herrliche Kühle im Tunnel. Ich sage nur: Fahrspaß!
Haus der Kulturen der Welt
Nach der langen Tour waren wir gehörig platt, haben erstmal im Tiergarten gechillt und sind dann zum Haus der Kulturen der Welt geradelt. Im Café dort unter dem Zeltschatten haben wir den herrlichen Ausblick auf die Spree und das Kanzleramt genossen und dann innen die frisch eröffnete Ausstellung entdeckt. Oben auf dem Dach gibt es hin und wieder Konzerte und leckeres afrikanisches Essen. Das alles kommt mit auf die Liste der Sommervorhaben!
Architektour
Über den BDA Bund Deutscher Architekt:innen konnte ich vor der U-Bahn-Tour noch eine Baustellenführung mitmachen: Das Haus Lebensort Vielfalt am Südkreuz ist ein Neubau der Schwulenberatung Berlin mit 69 Mietwohnungen, Gemeinschaftsräumen, Pflegewohngemeinschaften, Kindertagesstätte, Büro und Gastronomie. Die Architekten Roedig Schop sind Tanzfreunde von mir, und ich habe mich sehr gefreut, sie wiederzusehen. Ich fand spannend, wie viel Mühe sich die Schwulenberatung gibt, aus der großen Interessentenschar eine ausgewogene Mischung der Bewohner auszuwählen: von Mitte zwanzig bis Anfang 80, verschiedene Einkommensstufen, Schwule, Lesben, Trans, Inter, die ganze LGBTQI+-Vielfalt unter einem Dach vereint. Top! In den neunziger Jahren wäre das noch gar nicht denkbar gewesen, sagte Marcel de Groot von der Schwulenberatung auf der Führung.
Was war noch?
Juhuuu, ich war beim Friseur und habe endlich wieder kurze Haare!
Ich habe Holunderblütensirup gekocht nach dieser Anleitung (und beim Kochen noch etwas frischen Orangensaft hinzugefügt).
Beim Holunderpflücken einen Raubvogel entdeckt – mitten in der Stadt!
Ein erstes Mal in diesem Sommer abendliches Schwimmen im Freibad um die Ecke und Mittagspause in meinem Lieblingsfreibad.
Auch Mobilität: Ich durfte in dieser Woche wieder für Jelbi fotografieren …
… und habe auf dem Rückweg einen alten Tanzfreund und Architektur-/Fotokollegen wiedergetroffen und lange geplaudert, ein Computerproblem gelöst, einige tolle Campinggadgets bei Tchibo entdeckt und kleine Bücher für die Reise. Dieses faltbare Solar-LED-Lämpchen begeistert mich sehr, auch für die Terrasse.
Jetzt stolze Besitzerin eines günstigen Turmventilators. – Der Sommer kann kommen! (alle Links aus Überzeugung, ohne Affiliate)
Und ich war völlig geflashed vom Idee-Shop! OMG, was die alles haben für Journaling & Co.: Aufkleber, Schablonen, Stempel, Stifte, Washi-Tape, Sketch-Note-Anleitungen, … Da ich ja mehr aufs Schreiben fokussiert bin, war ich dann doch überrascht wie viel kreatives Zubehör es dafür gibt, wie groß also die Szene ist! – Spoiler: Du kannst in meinem Journal natürlich auch zeichnen, kleben und stempeln. 😉
Apropos Journal, meine Journaling-Anregung für Dich für die kommende Woche lautet:
“Was sind meine schönsten Sommertraditionen und was bedeuten sie für mich?”
In diesem Sinne wünsche ich Dir eine schöne Woche! Auf bald
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