Meine Wünsche und Vorhaben bis Silvester 2023

Meine Wünsche und Vorhaben bis Silvester 2023

Auf meinem Blog ist es nach einem fulminanten Frühjahr mit wöchentlichen Beiträgen über meine Glücksmomente der Woche in den letzten Monaten sehr ruhig geworden. Das hat einen Grund: Meine Eltern sind inzwischen in der Lebensphase angelangt, wo sie vermehrt Unterstützung benötigen, so dass sich mein Fokus sehr verschoben hat und die verfügbare Zeit für das Bloggen momentan einfach nicht mehr ausreicht. Nichtsdestotrotz habe ich natürlich mein Journal mit schönen Momenten gefüllt und versucht, mir viele kleine Erlebnisse für mich auf dem Weg mit einzubauen.

Judith Peters hat nun in ihrer Blog-Challenge “Blogtoberfest” dazu aufgerufen, unsere To-Want-Liste (statt “To-Do-Liste”) bis zum Ende des Jahres als Blogbeitrag zu veröffentlichen und damit zu manifestieren. “Nichts leichter als das,” denke ich. Schließlich habe ich ja meine Wünsche auch schon im Journal festgehalten – wenngleich erstmal bis Ende November, da ich ja jede Jahreszeit für sich plane.

So schaut das zum Beispiel bei mir im Herbst-Journal aus:

Ähnliche Seiten gibt es dann wieder im Winterheft und sogar nochmal eine Zwischenreflexion in meinem roten Heft. Und am Ende der Jahreszeit habe ich vergleichbare Seiten zur Rückschau.

Hier also meine ergänzte “To-Want-Liste”, wie Judith es nennt, bis Ende Dezember:
(🍁 = fertig umgesetzt! 😍 + 🍂 = bin dran)

  1. 🍂 Die Eltern unterstützen!!!
  2. 🍂 Herbstspaziergänge in Tegel
  3. 🍁 Das Journalheft für den Winter endlich druckfertig machen und 🍁 drucken lassen …
  4. … und im Anschluss gleich noch die weiteren Hefte für 2024 gestalten (die sollten eigentlich längst schon fertig sein)
  5. Meine Jahreszeitenpostkarten in den Shop aufnehmen und 🍂 weitere Postkarten produzieren.
  6. 🍂 Noch ein paar letzte Fotoaufträge für Jelbi in diesem Jahr.
  7. Meine “Fotoschulden” abarbeiten und die bearbeiteten Fotos liefern.
  8. Freund Justin Time bei der Adventskalenderproduktion helfen.
  9. Meinen Adventskalenderblog wiederbeleben – Jahresrückschau: 12 Monate in 24 Tagen (Wer will mitmachen? Geht auch ohne Blog!)
  10. 🍁 Meine Wandkalender für 2024 gestalten und 🍁 mit in den Shop aufnehmen.
  11. Das Fotobuch meiner Reise nach Amrum bestellen (mal nicht von mir gestaltet).
  12. Mit Freunden ins Kino gehen: 🍁 Ingeborg Bachmann
  13. 🍁 … und noch ein Film, den wir noch festlegen müssen: Joyland
  14. 🍁 Staffel 4 von Babylon Berlin zu Ende gucken.
  15. Diverse Parties: 🍁 GayWiesn,
  16. “Ballhaus König” im SchwuZ,
  17. mind. 2x Swingtanz: 🍁 im Nou mit der großartigen Liveband “Cats & Dinosaurs” 🐈🐈‍🦖🦕 + ein letztes Mal Clärchens Ballhaus
  18. 🍁 Café Fatal,…
  19. Swing im LobeBlock
  20. 🍁 Die Stimmung im Walzerlinksgestrickt genießen.
  21. 🍁🎄 Weihnachtsball 🎄
  22. 🍁 Vortrag Veit Lindau in Berlin: Co-Creation
  23. Wieder anmelden für Aquafit ab Dezember/Januar.
  24. Überblick über meine Finanzen und in LexOffice fleißig eintragen.
  25. Meine Ordnung besser in den Griff bekommen.
  26. 🍁 Den Kleiderschrank reparieren.
  27. Klarheit gewinnen über meine Position im Job.
  28. 🍁 Die Kollegin mit dem von uns beiden geliebten billigen Schokoadventskalender beglücken. 😍
  29. 🍁 Treff mit einer Lieblingskundin, die mit einem Website-Auftrag winkt.
  30. 🍁 Wie jedes Jahr in der Adventszeit zur Backfee mutieren und rund 10 verschiedene Sorten Weihnachtsplätzchen backen. > reduziert auf die wichtigsten 6
  31. 🍁 Meine Lieblings-Weihnachtsmärkte besuchen: Weddingmarkt, Silent Green, Sophienstraße,… > krankheitsbedingt nur Weddingmarkt und Pankow, auch okay
  32. 🍂 Kerzenabende
  33. Die Zeit zwischen den Jahren für meine innere und äußere Ordnung nutzen.
  34. 🍂 Gemütlich Weihnachtsmärchen in der ARD schauen.
  35. 🍂 Falls es schneit und friert: raus in den Schnee und auf die Skier 🙂
  36. Eislaufen

Und was sind Deine Wünsche und Vorhaben bis zum Jahresende? Erzähl doch mal in den Kommentaren!

Herzlich

Wofür brennst Du?

Wofür brennst Du?

In diesem Jahr war das Sommerspecial auf dem Blog “Mit Stift und Tastatur” meiner Namensvetterin Elke aka Luisle und ihrer Schreibkomplizin Rossi dem Thema “Leidenschaft” gewidmet, und ich durfte dort in illustrer Runde einen Gastbeitrag über meinen – durchaus steinigen – Weg zum Tanzen veröffentlichen: “Das Allerschönste, was Füße tun können!”Welch eine Ehre!! Vielleicht hast Du ja Lust, da nachzulesen, wie ich mein Tanztrauma überwunden und meine Tanzleidenschaft entdeckt habe? Das würde mich sehr freuen!

Nun bin ich grad darauf aufmerksam geworden, dass heute in den USA der “Happiness Happens Day” gefeiert wird. Und auf Facebook hat mich passend dazu kürzlich nochmal die Frage nach meinen Leidenschaften erreicht:

Lass uns besser kennenlernen und mit schönen Erinnerungen verbinden: Wofür brennst Du so richtig? Erinnere Dich an 10 Dinge, für die Du Leidenschaft empfindest. Es darf wirklich alles sein!!! Ich freue mich auf Deine Antworten!

Das nehme ich gerne zum Anlass, meine Gedanken dazu hier auf dem Blog zu veröffentlichen! – Vielleicht bekommst Du damit ja auch direkt Lust, Deine Leidenschaften zu notieren? Gerne gleich hier in den Kommentaren oder einfach für Dich im Journal.

Hier also eine unvollständige Liste meiner größten Leidenschaften – es sind gleich mehr als 10 geworden:

  1. Ich liebe tanzen! Am liebsten Paartanz, möglichst schnell. Foxtrott, Swing, Walzer, aber gerne auch mal Tango zwischendurch. Übers Parkett gleiten, die Fliehkraft spüren, die Freude an der Bewegung zu Musik mit anderen Menschen teilen – hach!
  2. Ich liiiiebe Fotografie! Bisweilen bin ich ein echter Fotojunkie, manchmal über die Grenzen des Sinnvollen hinaus. Ich liebe es, den Moment festzuhalten und anderen zeigen zu können. Den fokussierten Blick durch den Sucher oder aufs Display. Damit genauer hinzuschauen und etwas einzurahmen, schöner, sichtbarer größer zu machen.
  3. Ich liebe es, schöne Dinge zu gestalten. Momentan meist am Rechner, Layout für Papier oder auch Webseiten. Das Zusammenspiel von Bild und Text. Das dann fertig gedruckt zu sehen oder online veröffentlicht, macht mich stolz. Sehr gerne gestalte ich auch per Hand auf Papier oder bastele. Während des Studiums habe ich viele Kurse belegt vom schnellen Skizzieren (nicht, dass ich das gut könnte) über einen Radierkurs, Töpfern und Tischlern bis hin zum Schmieden und Schweißen. Aber das ist in den letzten Jahren komplett zu kurz gekommen.
  4. Ich liebe Gedrucktes. Schön gestaltete Bücher oder auch Postkarten, Flyer etc. finden schnell den Weg zu mir nach Hause, auch wenn ich mir dort oft gar nicht die Zeit nehme, sie wirklich zu lesen. Ich habe eine ausgeprägte “Papierkramschwäche”. 😉
  5. Ich schreibe gerne. Journaling, Blog,… Am liebsten persönliche Texte, die aus mir herausfließen, wo ich nicht um jedes Wort ringen muss. Ich denke beim Schreiben. Und mit jeder Runde “Schleifen” werden die Texte und Gedanken klarer, präziser, strukturierter. Außerdem habe ich einen guten Blick für Schreibfehler und lese daher gerne Korrektur.
  6. Ich liebe gute Architektur und Baustellengeruch. Toll gestaltete Häuser besichtigen oder in Vorträgen und Publikationen anschauen. Wie wir die Welt und die Lebensbedingungen besser gestalten können. Ich habe das auch studiert, arbeite aber nicht mehr in der Planung.
  7. Ich vertiefe mich gerne in Technikfragen, die mein mathematisches und gestalterisches Denken gleichermaßen anregen, wie zum Beispiel in der Arbeit mit WordPress, Automatisierungen und Bildarchiven.
  8. Ich liebe es, draußen zu sein. In der Sonne sitzen, wenn es nicht zu heiß ist. An der frischen Luft sein. Auf meiner Terrasse, im Park, beim Tanzen, Zelten, Ausflüge, …
  9. Ich liebe Wasser! Zeit am und im See, Meer, Freibad. Das Glitzern der Sonne auf der Wasseroberfläche. Das frische Kältegefühl auf der Haut. Am Strand sitzen und die Wellen beobachten und lange Spaziergänge am Meer.
  10. Ich liebe Radfahren. Das Fahrrad ist mir nahezu festgewachsen am Hintern. Mein tägliches Hauptverkehrsmittel, auch im Winter, ggf. in Kombination mit der Bahn. Gerne auch Fahrradtouren und Radreisen. Am liebsten allerdings ohne Berge. Als Flachländerin bewege ich mich nicht gerne bergauf, auch nicht zu Fuß.
  11. Ich liebe Sonnenuntergänge. Und Wolken. Und Regenbögen. Ich sitze manchmal einfach nur so da und beobachte den Sonnenuntergang. Ich habe tausende von Fotos davon, meist vor meinem Fenster.
  12. Ich liebe Eichhörnchen! Zuuuu süß!!! Könnte ich stundenlang zuschauen.
  13. Ich liebe schöne Blüten. Diese Farbenpracht und Fülle! Blüten sind einfach auch immer wieder ein tolles Fotomotiv!
  14. Ich liebe es, vor mich hin zu trödeln. Mich treiben zu lassen ohne feste Termine und einfach zu tun, wonach mir gerade ist.
  15. Ich bin gerne allein. Und gerne unter Menschen. Am liebsten, ohne mich dafür fest verabreden zu müssen.
  16. Ich liebe Musik. Am liebsten tanzbar. 😉 Alternativ höre ich aber auch gerne Podcasts oder Vorträge. Hörbücher nicht so gerne.
  17. Ich liebe Veranstaltungen. Ausstellungen und Museen. Kino und Filme. Führungen, Vorträge, Konzerte, manchmal auch Theater. Feste und schöne Märkte. Hatte ich schon gesagt, dass ich Tanzveranstaltungen liebe? 😉
  18. Ich liebe die Berlinale. Mich ins Programm vertiefen, den Tickets nachjagen, kleine Filme im großen Kino mit viel Publikum und Applaus am Ende. Und mit dem tollen Berlinale-Trailer vorweg. Gerne Dokumentarfilme oder auch Kinderfilme.
  19. Ich liebe Süßes. Vor allem Kuchen und Kekse. Plätzchenbacken im Advent erdet mich. Chips dagegen haben eher Suchtcharakter.
  20. Ich liebe es, verrückte Dinge zu tun! Mit den Langlaufskiern ins Büro oder bei nur 3cm Schnee mit den Skiern am Rad in den Park radeln. Oder in der Mittagspause ins Freibad gehen. So Dinge, die den Moment und das Wetter auskosten, die sich viele gar nicht erlauben.

 

Du siehst schon:

Fun in every colour – even better mixed together. 😉

 

Und was sind Deine Leidenschaften? Haben wir Parallelen? Findest Du Dich irgendwo wieder oder sind es bei Dir ganz andere Dinge? Schreib doch gerne mal in die Kommentare!

 

Neugierige Grüße

 

P.S.: Die oben erwähnte Luisle-Elke hat mich in meinen Teenies übrigens als Sozialarbeiterin der Jugendgruppe sehr positiv geprägt und den Grundstein für meine Fotoleidenschaft gelegt. Was für eine wertvolle Zeit! Vielen Dank!! Inzwischen inspiriert sie mich mit ihrem reisenden Lebensstil, worüber sie auf ihrem zweiten Blog “Die grauen Nomaden” berichtet.

Frühjahrs-Sommer-Reflexion 2023

Frühjahrs-Sommer-Reflexion 2023

Hui, schon Ende Mai! Damit wird es Zeit für meine Frühjahrs-Sommer-Reflexion. Ich habe ja mein Journal nach Jahreszeiten gegliedert und biete zu Beginn und Ende jeder Jahreszeit eine kurze Reflexion an. Für mich fühlt sich das einfach natürlich an, da ich im Sommer ja auch andere Aktivitäten plane als im Frühjahr oder Winter. Um es nicht zuuu kompliziert zu machen, halte ich mich dabei an den meteorologischen Beginn, nach dem der Sommeranfang auf den 1. Juni festgelegt wurde. Oft passt das wettertechnisch auch erstaunlich gut.

Mein Frühjahrsheft mit dem Kalender für März bis Mai endet also mit einem kleinen Frühjahrsrückblick. Ich habe dafür zwei Seiten mit Fragen vorbereitet. Die erste Seite bezieht sich auf das, was ich mir am Beginn des Heftes vorgenommen hatte für das Frühjahr.

Dort schrieb ich:

Ich genieße jedes Jahr den Aufbruch der Natur. Wie es plötzlich – wie aus dem Nichts – grün wird und überall Blätter und Blüten sprießen. Üppige Fülle, wo es vorher grau und matschig war, wo man gar nicht mehr daran geglaubt hat. Fülle. Farben. Freude.

Ich genieße, dass es noch nicht so heiß ist. Ausflüge in die Natur und Zeit zuhause (bei Regen) und auf der Terrasse. Ich nehme mir vor, die Kirschblüten zu bewundern, zum 1. Mai in den frischen grünen Wald zu radeln, Ausflüge zu den Rapsfeldern zu machen! Und Zeit fürs Kino zu finden.

Check! 🙌🏻 Wenn Du meine Glücksrückblicke der letzten Wochen verfolgt hast, hast Du gesehen, dass ich all das umsetzen konnte! In diesem Frühjahr habe ich mit dem wöchentlichen Bloggen begonnen und hatte mir vorgenommen, alles fertig einzurichten. Ein bisschen schraube ich im Hintergrund noch, um es mir leichter zu machen und schneller zu werden. Aber ja, der Blog ist eingerichtet. Wie geil! Wenn ich ehrlich zu mir bin, wollte ich das schon lange. Bereits auf meiner Griechenlandreise vor x Jahren habe ich mir eine WordPress.com-Seite namens “My Inspirational Journal” gesichert, da aber nie etwas geschrieben. Meinen Berlinale-Blog schaffe ich vor lauter Filmen nicht zu schreiben. Nur mein Adventskalender-Jahresrückblick 2014 war gut gefüllt und inhaltlich vielleicht sogar noch spannender als meine ersten Anfänge jetzt.

Zwölf neue Blogbeiträge habe ich also bereits verfasst seit Mitte März. Plus diesen hier. Ich bin mächtig stolz!!

Warum mache ich das eigentlich? Zum einen natürlich, um mehr Sichtbarkeit zu bekommen. Mich zu zeigen und damit auf mich und mein Journal aufmerksam zu machen und die passenden Menschen neugierig zu machen. Mehr und schneller zu bloggen und auf Social Media zu posten. Zum anderen, weil ich damit inspirieren möchte. Klar, wir alle haben unterschiedliche Schwerpunkte und das, was mich glücklich macht, muss noch lange nicht Deins sein. Aber ich finde es immer spannend, solche Rückblicke bei anderen zu lesen und nehme oft genug eine Anregung daraus mit. Und ja, das Schreiben macht auch etwas mit mir. Ich sortiere meine Gedanken beim Schreiben. Komme auf neue Ideen. Sehe Dinge klarer. Nehme genauer wahr, was ich mir später notieren und teilen möchte. Und es macht mich glücklich, meine schönen Erlebnisse so nachzuvollziehen. Wenn ich wieder mal an der To-Do-Liste verzweifel und sich die Woche grau und farblos anfühlt, dann sehe ich nochmal, dass das nicht stimmt. Dass ich ganz viele bunte Erlebnisse hatte. Und das tut mir gut.

Brauchst Du jetzt auch einen Blog?

Nein. Tatsächlich habe ich diesen glücklich machenden Effekt mit dem Journal alleine auch schon. Egal, wo und wie Du Dir das notierst. Denn es geht ja ums Erinnern. Ums sichtbar Machen. Um das gedankliche Wiederkäuen, um so die Negativitäts-Bias auszutricksen. Klar verstärken die Fotos das noch. Andererseits hat ein persönliches Journal nochmal andere Qualitäten als ein öffentlicher Blog. Denn so ungefiltert wie dort würde ich im Blog wohl kaum über meine Gefühle schreiben. Auch, wenn ich immer wieder daran erinnere, im Journal die schönen Erlebnisse zu notieren, gehört für mich eben auch dazu, mich dort “auszukotzen” und mir meine Ängste und Sorgen von der Seele zu schreiben.

Aber zurück zu meinem Frühjahrsrückblick:

Finanziell bin ich noch nicht auf der sicheren Seite mit meiner Teilselbstständigkeit. Aber immerhin eine Kooperation bahnt sich schon an für den Herbst. Mit dem Druck der kommenden Kalenderhefte muss ich mich jetzt schon wieder sputen. Einige alte Aufgaben und klärende Gespräche sind immer noch nicht vom Tisch. Dafür hat sich eine gute Freundschaft weiter verfestigt – YEAH! -, ich habe mit vielen lieben Menschen schön Geburtstag gefeiert, meine Terrasse blüht wunderbar und der Urlaub ist fast fertig vorbereitet. Eine treue Kalenderkundin hat sich sehr gefreut, dass ich ihre Wünsche umgesetzt habe. Eine liebe Tanzfreundin schrieb:

“Es schwärmen immer wieder Menschen aus meinen Kursen von Dir, zum einen Dein bahnbrechendes Tanzvermögen, zum anderen Deine sonnig sprühende Heiterkeit rühmend.”

Wie rührend! Und einige inspirierende Zoom-Bekanntschaften durfte ich im echten Leben kennenlernen. Das ist doch schon eine ganz hübsche Ernte!

Betrachtungsebenen im Zeitstrahl

Die andere Seite des Rückblicks ist eher eine Art Zeitstrahl. Das Besondere daran: Ich habe das aufgeteilt auf verschiedene Betrachtungsebenen. So möchte ich dazu anregen, nicht nur die Erlebnisse und Erfolge zu reflektieren, sondern auch Gefühle & Stimmungen und was mich beschäftigt hat. Das können familiäre Dinge sein, gesundheitliche oder auch weltpolitische. Wenn Du Dir das genauer anschauen möchtest, kannst Du reinzoomen in die Bilder. – Apropos, ist es Dir auch aufgefallen: Während ich im Winter noch hier und da vorsichtig war und wir tatsächlich die Familienweihnacht aufgrund diverser Infekte verschieben mussten, ist das gefühlt für mich jetzt gar kein Thema mehr. Ich bin wieder voll und ganz im Normalmodus und das Vergessen hat längst schon eingesetzt. Krass! Und schön!!

Sommerfreude vorplanen

Die Sommervorfreude im sonnengelben Sommerheft mit dem Kalendarium für Juni bis August beginnt ähnlich wie die Rückschau mit Fragen und einem Zeitstrahl. Meine Highlights: Ich freue mich auf den Urlaub. Aufs Schwimmen und Tanzen draußen. Da ich meine Mittagspausen oft zum Schwimmen nutze, bin ich optimistisch, dass ich die 30 Freibadeintritte abschwimmen kann. Plus Schwimmen im See und Meer. Bei gutem Wetter kann ich mindestens einmal wöchentlich draußen tanzen. Ich freue mich auf ein Tanzevent an der Ostsee. Und darauf, meine liebe Business-Buddy Silke Schäfer in Berlin zu treffen. Ich nehme mir vor, bis zum Ende des Sommers die Kalender für 2024 fertig gedruckt zu haben. Und weitere Angebote zu formulieren, so dass Du Dir besser vorstellen kannst, wofür ich stehe und was Du ggf. bei mir kaufen und buchen kannst. Für die Sichtbarkeit. Und um so langsam doch in die Fülle zu kommen und bis zum Jahresende eine gute Ernte einzufahren.

Und was nimmst Du Dir so vor für den Sommer? Beantworte Dir doch gerne auch die Fragen auf den Fotos – oder bestelle Dir einfach rasch noch mein Sommerheft. 😉

Alles Liebe für Deinen Sommer & sonnige Grüße aus Berlin

Fun Facts über mich

Fun Facts über mich

Hast Du Lust, mich etwas näher kennenzulernen?
Hier eine Sammlung spannender und lustiger Details und Geschichten aus meinem Leben:

 

  1. Ich bin in Berlin (West) geboren und aufgewachsen – ausgerechnet das spannendste Jahr habe ich aber verpasst, da ich kurz nach Mauerfall ab Mitte November ’89 als Au-Pair in Brüssel und Paris war und erst pünktlich zur Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 zurückgekommen bin.

  2. Das Aufwachsen mit der Mauer, Transit und langen Staus am Grenzübergang hatte Folgen: Auf der Tramper-Ticket-Tour 1987 sind wir zu Fuß von Kehl nach Straßburg gegangen und haben beim Grenzübergang freiwillig unsere Personalausweise dem Beamten auf den Tisch gelegt. Danach hatten wir das Gefühl, der hat sie nur uns zuliebe geprüft, und sind laut fluchend über die Grenze gegangen: “Was ist denn das für eine lasche Grenzkontrolle?! Das geht so nicht!!”

  3. Wie alle West-Berliner:innen hatte ich nur einen “behelfsmäßigen Personalausweis”.

  4. Im Studium ab 1990 habe ich dann erstmal über typische Ostbegriffe gestaunt, wie zum Beispiel “urst”. Das hat seeehr lange gedauert, bis ich den Wortursprung und die Schreibweise verstanden habe, für mich klang es immer wie “uuhhst”.

  5. Ich bin in der Hauptstraße aufwachsen, im ersten Stock, und in meiner Kindheit gab es noch eine Autobrücke über die nahegelegene Kreuzung an der Ecke Dominikusstraße. Die Autos waren also fast auf Fensterhöhe. Der positive Effekt: Ich bin ziemlich geräuschunempfindlich beim Schlafen. Seltsamerweise gibt es so gut wie keine Fotos von dieser Brücke.

  6. Ich habe mit 12 oder so beschlossen, das mit dem Rauchen gar nicht erst auszuprobieren. – Beste Entscheidung ever!

  7. Ich meide auch Alkohol und Drogen weitgehend, bis auf vielleicht mal Eierlikör auf Eis oder ähnliches. Das Zeug wirkt einfach sofort, wenn man es nicht gewöhnt ist!

  8. Das heißt nicht, dass ich keine Süchte kenne: Mit dem Kaffee habe ich auch erst spät angefangen und hatte anfangs zitternde Hände davon. Inzwischen trinke ich problemlos auch noch spät abends Kaffee.

  9. Ich bin definitiv fotosüchtig! Ich will alles Schöne festhalten. Manchmal schaue ich die Bilder hinterher gar nicht mehr an. 😉 Wenn Freunde fragen, ob ich sie weiterleiten kann, sage ich ehrlicherweise: “Ich versuch’s! Aber ich verspreche es nicht.” Ehe ich da die Auswahl geschafft habe, hab ich nämlich schon wieder zig Fotos gemacht, die ich (z. T. auch beruflich) auswählen und bearbeiten muss.

  10. Meine erste Spiegelreflexkamera habe ich übrigens mit 12 bei einem Preisausschreiben gewonnen. Das war ein sehr guter Deal für Canon, denn ich bin der Marke bis heute treu.

  11. Handysucht muss ich auch konstatieren. Ich liebe Süßes. Eine angefangene Chipstüte kann ich nur schwer beiseite legen. Und ich bin absolut tanzsüchtig!!

  12. Ich glaube an die heilende Kraft der Endorphine!

  13. Ich liebe alles, was Paartanz ist! Insbesondere Foxtrott, Walzer, Swing, aber auch Tango/ConTango, ChaCha & Co. Die meisten Tänze kann ich auch führen – was ich inzwischen auch weitaus häufiger mache als folgen.

  14. Ich habe allerdings auch eine kleine “Liste unnütze Tänze”, auf der u.a. Slowfox, Samba und Balboa stehen. Einfach Tänze, die ich nicht mag und durch anderes ersetzen kann.

  15. Wild improvisieren, Tänze mischen und Führungswechsel sind mein größter Spaß. An der Technik feilen und Turniertanz sind dagegen nicht so meins.

  16. Am liebsten gleite ich ultraschnell über die Tanzfläche und versuche, auch in langsame Tänze noch schnellere Sequenzen einzubauen. Typischer Spruch: “So langsam kann ich nicht führen.”

  17. Eine Tanzfreundin sagte mal: “Mit Elke kannst Du durch ein volles Einkaufszentrum Foxtrott tanzen und bist immer noch schneller als alle anderen!” – Eine andere fragte ungläubig: “Bist Du sicher, dass Du nur zwei Füße da unter Deinem Rock hast?!”

  18. Außerdem mache ich wahnsinnig gerne Geräusche mit den Schuhen und habe mir aus ein bisschen Step und ein wenig Flamenco meine eigenen Moves entwickelt, so dass man meistens hört, wo ich bin. Klackerdiklack! 👢

  19. Das Lustige daran ist, dass ich Sport eigentlich gar nicht mag! Ich sage immer: “Ich habe eine Schulsportphobie” und habe erst mit Mitte Zwanzig begriffen, dass ich mich aber total gerne bewege!

  20. Nur mit Bällen kann ich leider nicht umgehen und habe im Tischtenniskurs in der schlechtesten Kategorie sämtliche Spiele verloren! 🏓 Tischtennis finde ich trotzdem lustig. Ich kann’s halt nur nicht.

  21. Dafür liebe ich Radfahren! 🚴‍♀️ Also auch nicht sportlich, aber mein Fahrrad ist quasi am Arsch festgewachsen und fast immer dabei. 😉

  22. Da mein Tagesgepäck immer so aussieht wie für ne Wochenendreise, brauche ich das aber auch als Gepäckesel! 😂 Bedingt sich gegenseitig, denn die Hälfte des Tascheninhalts sind wärmere Klamotten und Regensachen fürs abendliche Heimradeln.

  23. Ansonsten ist natürlich mein Journal 📙🖋️ immer in der Tasche, Tanzschuhe, ein Fotoapparat, ggf. Badesachen und eine Decke zum Draufsitzen, etwas zu Essen,… Ehrlich gesagt weiß ich oft selber nicht, was ich da alles in der Tasche habe. 😂

  24. Ganz sicher dabei ist auch immer was zu trinken! Ich habe immer Durst und werde sehr unruhig, wenn ich kein Wasser mehr habe. (Entsprechend muss ich leider auch immer aufs Klo.)

  25. Ach ja, und wie die Queen und Paddington Bear habe ich auch eigentlich immer was zu Essen in der Tasche. “Just in case” und damit ich unabhängig bin.

  26. Am liebsten bin ich nämlich draußen. ☀️ Und mit dem Lunchpaket in der Tasche kann ich meine Mittagspause schön im Park verbringen statt im Lokal. (Oder umgekehrt in der Regenpause einfach mal im Büro bleiben.)

  27. Der wichtigste Ort meiner Wohnung ist entsprechend meine Terrasse. ☀️🌻 Südseite. Da saß ich auch schon mal bei -10°C mit Rechner draußen – bis der Kaffee eine Eisschicht hatte. ❄️ Bin dann nur rein gegangen, um den Rechner zu schonen.

  28. Ich liebe es, mir immer wieder ein paar Verrücktheiten in den Alltag einzuplanen. So war ich zum Beispiel auch schon mit Langlaufskiern im Büro. 🎿 Ist schließlich selten genug in Berlin, dass genug Schnee dafür liegt!

  29. 🏊‍♀️ … und im Sommer verbringe ich meine Mittagspause am liebsten im Kinderbad. 😎 Eine Stunde Urlaub!! ⛱️

  30. Mein Lieblingsspruch ist: “Feierabend heißt Feierabend, weil man da feiern soll!”

  31. Im Advent mutiere ich regelmäßig zur Backfee und mache ein regelrechtes Projekt daraus mit großer Einkaufsliste, Zeitplanung & Co.: Wann muss ich was backen, damit ich entspannt da durch komme und am Ende rund 10 Sorten habe? 🤔

  32. Das Ziel dabei ist, am Ende so volle Keksdosen zu haben, dass ich aus dem Vollen schöpfen kann und wirklich gerne und ohne Mangelgefühl Plätzchen verschenke. Eine Übung für das Füllebewusstsein und die Projektplanung!

  33. Ein weiteres Großprojekt war jahrelang meine Berlinale-Planung. Ich habe irgendwann beschlossen, dass es einfacher und lustiger ist, wenn ich für die meisten Filme, die mich interessieren, gleich zwei Tickets besorge und dann schaue, wer von meinen Freunden mich begleiten möchte. So habe ich jedes Jahr bis zu 20 Filme geschafft – neben der Arbeit! Das braucht dann aber auch tagelange Planung, Programm lesen, auswählen, Alternativen überlegen, anstehen oder pünktlich um 10h Online-Tickets erjagen mit Adrenalinschub & Co.

  34. Besonders gerne schaue ich auf der Berlinale Dokumentarfilme, zum Beispiel aus den Sektionen Kulinarisches Kino und Natives. Und der absolute Hit sind die Kinderfilme im Haus der Kulturen der Welt!! Die Stimmung ist einfach toll! Für die jüngeren Kinder wird die Übersetzung live eingesprochen. Alleine das ist ein Erlebnis!

  35. Mein Vorhaben, dann auch noch einen eigenen Berlinale-Blog zu schreiben, habe ich dann leider kaum geschafft. Aber zumindest für ein paar Filme gibt es einen Text auf berlinaaale.wordpress.com.

  36. Apropos Kinderfilme/Kinderbad: Ich selber habe keine Kinder, habe aber vorm und im Studium meine Au-Pair-Kinder, eine Kleinkindergruppe und auch Feriengruppen mit Kindern und Erwachsenen mit geistiger und körperlicher Behinderung betreut.

  37. Zuvor war ich lange in der Jugendgruppe meiner (evangelischen) Gemeinde, habe den Jugendgruppenleiterausweis gemacht und war auch als “Teamerin” bei Kinderfreizeiten dabei.

  38. Meine Mediennutzung ist – ähm, ein wenig “antiquiert”. Im Wesentlichen schaue ich ARD, ob auf dem Fernseher oder über die Mediathek. Manchmal switche ich auf ARTE oder ZDF. Aber auch das eher selten.

  39. Abgesehen davon habe ich beim Fernsehen meist auch den Rechner auf den Knien und arbeite parallel irgendwas.

  40. Radio höre ich am liebsten mit dem alten Küchenradio meiner Oma, ein Radiorekorder aus den 80ern. Gerne verstärkt durch das wasserfeste Badradio.

  41. Selbstverständlich ändere dann auch nicht freiwillig den Sender. Bei mir dauereingestellt ist seit tausend Jahren Radio Fritz, der Jugendsender des rbb. Für Radio Eins, den Nachfolgesender “nur für Erwachsene” fühle ich mich noch nicht alt genug. 😉

  42. Und statt Spotify & Co. kaufe ich immer noch Musik – ggf. auch digital – und habe einen Haufen CDs zuhause. Und eine Anlage aus den 90ern.

  43. Ähnlich ist es mit dem Essen: Ich esse gerne phasenweise immer das gleiche, im Sommer zum Beispiel fast täglich Wassermelone mit Schafskäse.

  44. Als Kind hatte ich glatte Haare, ab der Pubertät dann richtig krasse Korkenzieherlocken, durch die kaum noch mit dem Kamm gekommen bin. Inzwischen sind sie eher wellig – wenn sie denn mal lang genug sind.

  45. Ja, ich hatte auch mal lange Haare. Kurze sind aber praktischer.

  46. Ich fühle mich leicht geblendet, mag aber keine Sonnenbrillen. Daher trage ich fast immer eine Schirmmütze.

  47. Den Fahrradhelm trage ich auch nur deshalb, weil er mir als Schirmmütze dient, aber besser auf dem Kopf hält.

  48. Und im Winter schwöre ich auf Snowboardhelm zum Fahrradfahren!

  49. Eigentlich bin ich eine echte Nachteule und sage immer: “Ich bin keine Langschläferin, ich bin eine Spätschläferin.” Momentan werde ich allerdings schon ab elf abends müde und schlafe richtig lange…

  50. Ich würde mich als kreative Chaotin bezeichnen, Scannerin, Sammlerin, …

  51. Entsprechend sieht es oft in meiner Wohnung aus. Daher sorgt der Spruch an meiner Badezimmertür bei Besuch regelmäßig für Lacher: “Normalerweise ist es IMMER aufgeräumt!”

  52. 🐿️ Kosename in der letzten Beziehung: alles mit Endung -hörnchen (Tanzhörnchen, Freudehörnchen,…)

 

 

 

To be continued…

Herzliche Grüße

 

Die Urlaubsfreude in den Alltag mitnehmen

Die Urlaubsfreude in den Alltag mitnehmen

Sommerzeit – Urlaubszeit. Vielleicht hast Du Deinen Urlaub noch vor Dir. Meiner ist gerade vorbei. Ich war zum wiederholten Male auf einem ConTango- und Bewegungs-Workshop in Tschechien mit Javier Cura, habe eine mini-kleine Radtour angeschlossen und anderthalb Tage die wunderschöne Stadt Brno/Brünn im Südosten Tschechiens erkundet. Glücklich und zufrieden, sehr erfüllt und gut erholt frage ich mich nun, was eigentlich dieses herrliche Urlaubsgefühl ausmacht und wie ich mir möglichst viel davon in den Alltag herüberretten kann. Denn schließlich ist das Ziel doch, ein Leben zu führen, von dem ich keinen Urlaub mehr brauche. 😉

Und so gehe ich in Gedanken noch einmal alles durch und schaue zur philosophischen Vertiefung bei immer noch 29°C spät nachts auf meiner Berliner Terrasse aus der Reihe “Streetphilosophy” von Ronja von Rönne die Folge “Reisen – mach mal Urlaub!”, die es inzwischen leider nicht mehr in der Mediathek, aber vielleicht auch bald auf YouTube gibt. “Woher kommt unsere Sehnsucht, ferne Länder zu bereisen?”, fragt sie darin. “Sind wir von Natur aus Nomaden, die eben immer weiter ziehen müssen? Und warum haben wir überhaupt das Bedürfnis, aus unserem Alltag auszubrechen und Urlaub zu machen? Ist das Paradies ein Ort, den wir finden können? Oder müssen wir es in uns selbst suchen?”

Reduktion und Einfachheit

Auch, wenn ich doch immer wieder den Fehler mache, zu viel Gepäck mitzunehmen: Der Urlaub ist eine willkommene Reduktion auf das Wesentliche. Weniger Dinge und weniger Aufgaben. Ich spüre, wie wohltuend es ist, mal nicht noch tausend ToDos im Kopf zu haben und nur wenige Entscheidungen treffen zu müssen. Und selbst die wenigen Fragen, die noch übrig bleiben – “Nehme ich am Programm teil oder gönne ich mir eine Pause?” –, sind fast schon zu viel.

Die Langsamkeit des Programms tut mir gut. Mehrere Stunden auf der Wiese sitzen und eine kleine Bewegungsfolge üben. Mit nackten Füßen durch feuchten Schlamm waten. Libellen beobachten. In Ruhe den Fluss entlang schwimmen. Spüren, dass die langsamsten Tänze die intensivsten sind.

 

Abstand und “das Außeralltägliche”

Ronja von Rönne behauptet in Streetphilosophy: “Das Reisen ist eine Chance, um mein Leben von außen zu betrachten – und zu erkennen, was man daran ändern sollte. Im Alltag fehlt mir oft der Abstand.”

Aber brauche ich dafür tatsächlich eine weite Reise?

Gerade jetzt nach dem Urlaub entdecke ich, wie wichtig auch immer mal “der kleine Abstand zwischendurch” ist. Im Büro habe ich Abstand von der Hausarbeit. In der Pause im Park und auf dem Wochenendausflug habe ich Abstand von beidem. Manchmal genügt sogar schon ein ganz kleiner Ortswechsel, einmal kurz aufstehen, ein anderer Raum, der Blick in die andere Richtung, um das Denken zu befreien und mich neu zu öffnen oder zu fokussieren. Und beim Schreiben und Journaling gehe ich innerlich auf Reisen und verarbeite ich meine Gefühle und Gedanken. Ganz analog, mit dem Stift in der Hand.

 

Lieblingsorte genießen und Neues entdecken

Was die Wahl meiner Urlaubsziele angeht, aber auch meiner Freizeitaktivitäten, habe ich zwei wichtige Motivatoren: die Freude des Wiederentdeckens und die Freude des Neuentdeckens. Und besonders schön ist es, wenn sich beides die Waage hält.

Meine Lieblingsorte möchte ich immer und immer wieder genießen. Damit verbunden ist ein wohliges Gefühl von Heimat in der Ferne, ein Ankommen im zweiten Zuhause, alte Freunde wiedertreffen und neue Leute kennenlernen. Es entsteht mit der Zeit eine große Verbundenheit. Und letztlich auch eine große Entspannung, weil ich vor Ort nicht alles neu erkunden muss und mich auf meine liebsten Aktivitäten konzentrieren kann.

Die Neugier ist andererseits eine starke Triebfeder des Menschen. Und manchmal habe ich das Bedürfnis, meine inneren Bildspeicher neu zu füllen, mit frischen Eindrücken zu füttern. Abwechselnd Bekanntes und Neues zu genießen, ist für mich daher ideal. Oder auch, an eine Reise zum Lieblingsort noch eine Tour zu neuen Ufern anzuschließen.

Die Philosophin Johanna Juni erklärt das in “Streetphilosophy” mit Alain de Botton, der gesagt habe, dass der Mensch zugleich Bauer und Nomade sei. So kommt es, dass wir gleichzeitig sesshaft sind und gerne auf Reisen. Wir haben zum einen das Bedürfnis nach Sicherheit und einem Ort, an dem wir zuhause sind. Auf der anderen Seite aber auch immer die Sehnsucht nach etwas Neuem, nach Aufbruch, nach Freiheit.

Eine Stadt wie Berlin ist natürlich perfekt geeignet, auch im Alltag immer wieder neue Ecken zu checken, andere Wege zu testen und sich kulturelle Anregungen zu verschaffen – und zugleich die Lieblingsorte regelmäßig zu genießen.

Umgang mit Zeit

Ein Workshop mit einem Argentinier sorgt für ein sehr entspanntes Verhältnis zur Zeit. Statt fester Uhrzeiten sprechen wir von “sixish” oder “tenishhh” und meinen damit irgendwas ab sechs oder zehn, eher eine halbe/dreiviertel Stunde später, halt dann, wenn es passt und alle bereit sind. Strikter wird es nur, wenn “the outer world” anklopft. Ansonsten gilt das Motto: “Go with the flow!” Ein Teilnehmer wirft ein: “Hier regiert Kairos statt Chronos,” also der Gott des günstigen Augenblicks. Das kann im Gruppenprozess auch mal anstrengend sein, sorgt aber insgesamt dafür, die Dinge in Ruhe zu Ende bringen zu können.

Feste Termine sind jeweils da wichtig, wo es um Verabredungen mit anderen geht. Das Flow-Erlebnis entsteht eher dort, wo Zeit keine Rolle spielt.

Wichtig ist auch das Thema “gefühlte Zeit” und die Frage, ob ich mir meine Zeit selbstbestimmt einteilen kann. Habe ich gefühlt genügend Zeitfreiräume für das, was mir wichtig ist und Freude macht? Ohne im Nacken schon den nächsten Termin zu spüren? – Und ja, auch in so einem Workshop mit vielen tollen Angeboten kann schnell der innere Druck entstehen, alles mitnehmen zu wollen und damit gefühlt auch wieder “zu wenig Zeit” zu haben für eigene Pausen und Entspannung. Ich lerne, dass mir das am Ende gar nichts ausmacht, wenn das Programm selbst mich mitnimmt in den Flow, wenn ich ganz aufgehe in dem, was ich tue. Egal, was es ist.

Wenn ich im Kopf schon wieder beim nächsten Programmpunkt bin, kann ich mich nicht wirklich einlassen auf das, was ist. In den Flow komme ich erst, wenn ich ganz eins bin mit meinem Tun. Andererseits braucht auch das schönste Erlebnis einen Anfang und ein Ende, damit Raum für etwas Neues entsteht.

 

Muße und Digital Detox

Der Urlaub als arbeitsfreie Zeit ist oft auch gleichbedeutend mit weniger Zeit am Rechner – auch eine Reduktion! Ja, durchaus, ich hatte das Smartphone dabei, sogar auch ein Tablet, aber verglichen mit einer üblichen Woche ist die Urlaubszeit fast schon eine Digital-Detox-Kur. Es tut mir gut, dass mal weniger Nachrichten auf mich einströmen und statt Social Media echte Begegnungen im “Real Life mit Anfassen” im Mittelpunkt stehen!

Eng damit verbunden ist das Thema “Muße”. Wann sonst gönnen wir es uns wirklich, einfach mal Löcher in die Luft zu starren? Dabei ist Muße wichtig für Kreativität und neue Ideen. Laura Ritthaler schreibt in “Emotional Detox”: “Der Mensch braucht Entspannung. Unser Gehirn und unsere Gefühle sehnen sich nach Aus- und Mußezeiten, in denen keine neuen Informationen hinzukommen und genügend Energie gesammelt werden kann, um Erlebtes zu verdauen.”

Gerade der Sommer bietet sich an, einfach raus zu gehen und das echte Erleben zu genießen! Oder in der Hängematte die Wolken zu beobachten.

 

Draußen in der Natur

Wenn ich meine Zeit größtenteils draußen verbringen darf, bin ich glücklich. In meinem Urlaub suche und genieße ich daher vor allem den Kontakt zur Natur. Im Zelt oder bei weit geöffnetem Fenster schlafen, per Rad statt im Auto, im grünen Gras liegen, viel schwimmen gehen, Sauerstoff tanken fast rund um die Uhr. Das Grün beruhigt die Augen und bringt erfrischende Kühle in die Sommerhitze.

Mehr Zeit in der Natur lässt sich selbst im städtischen Alltag realisieren. Mit dem Rad zur Arbeit, die Mittagspause im Park, der Ausflug am Wochenende – oder vielleicht kann ich meine Arbeit auch auf der Terrasse oder im Grünen erledigen? Ein paar Stunden frische Luft wirken oft Wunder!

Bewegung

Bewegung ist Leben, Erleben und setzt Emotionen frei. E-motion. In Beruf und Alltag aber sitzen wir meist zu viel. Im Urlaub mal wieder andere Bewegungen zu integrieren, schafft einen Ausgleich. Nach einer Woche Tanz und “Spiraldrehung im Park” fühle ich mich weicher, beweglicher. Die Paddeltour stecke ich gut weg. Aber die Hügel von Brno lassen mich auf dem Fahrrad spüren, wie untrainiert ich doch bin. 😉

Javier motiviert uns im Workshop, mit Bewegung zu spielen, immer wieder Neues zu probieren und in den Alltag so viele unterschiedliche Bewegungsmuster einzubauen wie möglich, um nicht noch extra trainieren zu müssen. Zum Beispiel, indem wir die Kaffeedose absichtlich so weit oben positionieren, dass wir uns täglich danach strecken müssen. Auch mal im Stehen oder in der Hocke arbeiten. Barfuß gehen. Die Treppe zur Abwechslung mal hoch und runter krabbeln oder hüpfen. Mit Kindern oder Freunden im Park im Vierfüßler Fangen spielen. Und natürlich Tanzen. 😉

Javiers tägliche Frage: “How do you feel – physically and emotionally?” wird mich noch lange begleiten, auch im Journaling.

“Ich fühle mich so glücklich um die Füße.” sagte er, wenn er zusah, wie der Lehmmatsch zwischen den Zehen hervorquoll. “Überhaupt bin ich glücklich am ganzen Körper.”

– Astrid Lindgren in: “Rasmus und der Landstreicher” –

Spüren und Genießen

“Dancing without sensing is non-sense,” erinnert uns Javier immer wieder in meinem Urlaub: “Tanzen ohne das Spüren, ohne die Sinne ist Un-Sinn!”

Im Urlaub gönnen wir uns tatsächlich mehr Zeit zum Spüren und Genießen. Einfach, weil wir die Zeit haben. Oder weil etwas Neues unsere Sinne anregt, neue Geräusche, Gewürze und Gerüche. So nehme ich zum Beispiel nach zwei Wochen im Zelt die herrliche Matratze in meiner Unterkunft in Brno und das tolle Gefühl der glatten Bettwäsche auf meiner Haut als ganz besonders angenehm wahr und das schöne Morgenlicht in meinem Schlafzimmer.

Das Spüren wird im Urlaub zur Hauptbeschäftigung und nicht überlagert von emsigem Tun. Dieses Gefühl möchte ich mitnehmen und immer wieder hineinspüren in Alltägliches.

Zeit für mich / Zeit mit Freunden

Der Urlaub ist die Zeit des Jahres, in der es ganz um die eigenen Bedürfnisse geht. Die “Zeit für mich” kommt im Alltag ja oft zu kurz. Aber auch Zeit mit anderen kann bewusst im Mittelpunkt stehen, gerade bei einem Workshop oder einer Gruppenreise und natürlich auch als Paar, mit Freunden oder der Familie. Für mich besonders angenehm ist die Haltung “alles kann, nichts muss”, die ich an Javiers Workshop sehr schätze. Alles sind Angebote ohne Verpflichtung, ich kann jederzeit frei entscheiden, ob es gerade passend für mich ist oder nicht, ob ich Zeit mit den anderen verbringen möchte oder alleine. Und es ist schön, ein paar bekannte Gesichter vom vergangenen Jahr dort wiederzutreffen.

Ganz ähnlich kenne ich es auch von anderen Tanzveranstaltungen: In meinen Alltag baue ich mir bewusst viele Aktivitäten ein, bei denen ich sicher Freunde treffe, ohne mich extra fest dafür verabreden zu müssen.

Mikrourlaube

Ganz passend zu meinen Gedanken beschreiben auch Anette Frankenberger und Antonia Fuchs ihr Konzept der Mikrourlaube im Podcast “15 Minuten fürs Glück”. Sie betonen, es ginge auch darum, Urlaubsmomente im Alltag zu erkennen und zu benennen, um sie auch als entsprechende Auszeit zu nutzen und wertzuschätzen. “Wenn wir etwas als Urlaub deklarieren, ist das wie ein Spiel und wird dazu.”

Tatsächlich mache ich das schon sehr lange. Ich arbeite in einer sehr touristischten Gegend und nehme dieses Urlaubsfeeling sofort an, sobald ich das Büro verlasse. Und meine oft zitierte Mittagspause im Kinder-Freibad habe ich schon häufig scherzhaft als “eine Stunde Urlaub” bezeichnet.

Die Kunst ist also vor allem, die Urlaubsstimmung und die kleinen Dinge, die wir im Urlaub anders machen, in den Alltag zu übertragen. Einfach mal Tourist in der eigenen Stadt sein und die Umgebung und die Nachbarn mit offenen Augen neu entdecken. Kleine, selbstbestimmte Zeitinseln schaffen und genießen. Und sich in der Natur erholen.

Viel Spaß dabei!!

 

Wie ich wurde, was ich bin

Wie ich wurde, was ich bin

Hui. Zum Neustart in mein Blog-Abenteuer mache ich diesmal mit bei Judith Peters’ Challenge #BoomBoomBlog2022. Und die hat es in sich. Denn – und das sagt Judith von Anfang an – das von ihr vorgegebene Thema: “Wie ich wurde, was ich bin,” beinhaltet ja auch die Frage: “WAS bin ich eigentlich?” – Was mein Werdegang mit dem Lebensfreude-Journal zu tun hat, ist nicht gleich auf Anhieb zu erkennen. Eine epische Annäherung.

Fangen wir doch mal ganz von vorne an:

Kinderfotos

Das bin ich als Kleinkind und stolz bei der Einschulung

 

Geboren und aufgewachsen bin ich im West-Berlin der 70er/80er Jahre, ein richtiges Mauerkind also. Und tatsächlich habe ich die meiste Zeit meines Lebens in Schöneberg, Tegel und Wedding verbracht zumindest, was meinen Wohnort anbelangt. Das hat mich sicherlich geprägt. Der Mauerfall kam für mich gerade zur rechten Zeit: Kurz nach dem Abitur, also genau in dem Alter, in dem sich die eigenen Bewegungsradien erweitern, war ich dankbar über die neu hinzugewonnene Stadt und das Umland. Tragischerweise bin ich allerdings ein paar Tage nach dem 9. November erstmal für fast ein Jahr als Au-Pair nach Brüssel und Paris gegangen und erst pünktlich zur Wiedervereinigung zurückgekommen. Das spannendste Jahr in der Berliner Geschichte habe ich also verpasst. Für mich war es trotzdem auch ein spannendes Jahr und ich kann jetzt immer noch recht fließend Französisch sprechen. 😉 Die Briefe und Tagebücher aus dieser Zeit habe ich übrigens immer noch.

 

als Au-Pair in Brüssel und Paris

89/90 als Au-Pair in Brüssel und Paris
Die Leidenschaft für Fotografie entfacht

Besonders prägend für mich war meine Teenie-Zeit in der Jugendgruppe unserer Kirchengemeinde mit wirklich tollen Sozialarbeiter:innen. Dort habe ich auch die Fotografie für mich entdeckt: Bereits als Kind hatte ich eine kleine Pocket-Kamera. Mit 12 Jahren habe ich dann bei einer Verlosung meine erste Spiegelreflexkamera gewonnen, eine AE1-Programm. Ich würde sagen, Canon hat damit ein gutes Geschäft gemacht, denn sie haben eine treue Kundin in mir gewonnen! Ein Fotokurs (natürlich mit Schwarz-Weiß-Entwicklung) in der Jugendgruppe hat meine Fotoleidenschaft so richtig entfacht. Und bis heute gibt es kaum Bilder von mir ohne Kamera in der Hand. 😉

Me-and-my-camera

Meine große Liebe immer dabei: me and my camera
Im Tunnelblick des logischen Denkens: Mathematik versaut die Sprache!

Während ich mich heute mehr als kreative Chaotin empfinde, war ich in der Schule eher still und ehrgeizig, vielseitig begabt und genauso gut in Sprachen und im Schreiben wie in Mathematik, mit Interesse an Geschichte, Kunst etc. Das waren dann vielleicht die Anfänge der Scanner-Persönlichkeit. 😉 Aus recht kruden Gedankengängen habe ich mich nach dem Au-Pair-Jahr aber erstmal für ein Mathematik-Studium entschieden (statt irgendwas mit Grafik oder Kommunikation). Dass mir das zu einseitig war, zumal in der Kombination mit Informatik, fiel mir recht bald auf. Ich hatte das Gefühl, nur noch in “Wenn-Dann-Sätzen” zu denken und habe erschrocken festgestellt, dass ich immer weniger Adjektive in meinem aktiven Wortschatz hatte und mit dem logischen Denken auch meine Sprache verarmt ist. Spooky! Da ich an der Freien Universität außerdem die Tutoren am spannendsten fand, die Philosophie oder Musik im Nebenfach studierten und von sich sagten: “Ich studiere das zwar, aber als Mathematiker arbeiten möchte ich nicht,” habe ich der Mathematik schließlich nach dem Vordiplom den Rücken gekehrt.

 

Elke vor und nach dem Au-Pair-Jahr

Ende Schulzeit/Anfang Studium
Architektur bringt wieder Vielfalt ins Denken!

Der Hausbau meiner Eltern Anfang der 80er, der tolle Geruch der Baustelle nach feuchtem Mörtel und erhitztem Stahl, der Architekt mit seinem ChowChow,… das waren einschneidende Erlebnisse in meiner Kindheit. Zudem konnte ich mich stundenlang mit Basteln beschäftigen (unter anderem ein Wochenkalender für meine Schwester) und habe selten, aber gerne gezeichnet. Ein kurzer Wortwechsel in der Familie hat mich dann zusätzlich bestärkt: “Wenn ich alt bin, studiere ich aus Interesse nochmal Architektur.” “Warum machst Du das dann nicht gleich?!??!!” So kam es, dass ich mich schließlich an der TU Berlin für Architektur eingeschrieben habe, ein Fach, von dem ein späterer Professor von mir behauptet hat, es sei ein “Studium Generale” und damit könne man “alles machen”.

Tatsächlich habe ich es auch genau so empfunden: Der Entwurf stand im Mittelpunkt des Studiums. Aber dabei müssen so viele unterschiedliche Faktoren berücksichtigt werden, gestalterisch, technisch, soziologisch, wirtschaftlich und rechtlich, es gab Architekturtheorie und Architekturgeschichte, Zeichenkurse und Druckgrafik, ich habe handwerkliche Kurse zum Schweißen belegt, zum Holzbau und zum Schmieden. Kurzum: Das Architekturstudium hat anders als die Mathematik endlich wieder verschiedene Denkrichtungen gefördert und meine vielseitigen Interessen befriedigt. Auch wenn ich oft nur scherzhaft sage: “Ich habe Basteln studiert.” 😉

Kunst im Architekturstudium

So tolle Sachen durfte ich im Architekturstudium machen!
Wie gestalte ich die Welt, in der ich leben möchte?

Besonders begeistert haben mich im Studium die Ideen der 20er-Jahre. Der unbedingte Wunsch der damaligen Architekten, die Lebensbedingungen der Menschen durch Architektur zu verbessern, inspiriert mich bis heute. Die Fragen von damals sind heute noch genauso aktuell wie vor hundert Jahren:

Wie kann ich die Welt zu einem besseren, gerechteren Ort machen? Wie kann ich bezahlbaren Wohnraum für das Existenzminimum schaffen und damit allen Menschen ein gutes, gesundes Leben ermöglichen? Wie kann ich Arbeitsabläufe effizienter gestalten?

Architekturbücher

Unser Wohnen und auch unsere Schulen und Arbeitsräume, die Orte, an denen wir uns täglich aufhalten, sind so existenziell mit der Lebensqualität verbunden und Architektur und Stadtgestaltung haben einen solchen Einfluss auf soziologische und psychologische Prozesse, auf unser Zusammenleben und Wohlbefinden. Dazu kommen heute noch Gedanken zur Nachhaltigkeit, Ökologie und dem Klimawandel. Die Architektur gestaltet maßgeblich unseren Lebensraum im Guten wie im Schlechten. Und der Gedanke, der jedem Entwurf zugrunde liegt: “Wie soll die Welt aussehen, in der ich leben möchte?”, ist zugleich auch die große gesellschaftliche Frage und die Frage, die wir uns alle auch für uns persönlich immer wieder neu stellen müssen. (Zum Beispiel beim Journaling. 😉 ) Oder konkreter übersetzt aufs Journaling:

“Wie möchte ich mein Leben gestalten? Mein Jahr, meinen Sommer, meine Woche, meinen Tag?”

Aus der Architektur übernehme ich also den Gestaltungswillen und die Gestaltungsfreude, das Vertrauen, dass ich etwas bewegen und umsetzen kann, dass aus einer ersten Idee ein Plan wird und aus dem Plan Realität. Wohl wissend, dass wir im Leben natürlich nicht alles vorausplanen können oder auch wollen, wir auswählen und verwerfen müssen und der besondere Zauber oft ja gerade in den spontanen Momenten liegt. Aber so ganz ohne Idee und Planung bewegt sich eben auch nichts und das Leben rauscht an uns vorbei…

Erst kürzlich habe ich übrigens den Klassiker “Der Weg des Künstlers” von Julia Cameron beim Aufräumen in meinem Keller wiederentdeckt. Ich habe mich tatsächlich mit Morgenseiten, also dem frei fließenden Journalschreiben, meiner Diplomaufgabe genähert!

Wie ein Tag auf dem Eis mein Leben verändert hat und mich das Tanzen vorm Burn-Out rettet

Architektur ist ein tolles, kreatives Studium, das aber leider den Hang zur Selbstausbeutung stärkt. Schon im Grundstudium haben uns die Professoren gefragt, wie viele Nächte wir durchgemacht haben für die Abgabe, und haben mit ihren eigenen Geschichten geprahlt. Ich erinnere mich an die tollsten Sonnenaufgänge am Ernst-Reuter-Platz und Momente, in denen ich fast beim Zeichnen eingeschlafen bin.

Eines Sonntags auf dem zugefrorenen Tegeler See überkam mich die Erkenntnis: Die meisten Menschen haben das jede Woche. Freizeit, Spaß, Ausflüge. Zwei Tage Wochenende. Jede Woche, nicht nur “nach der Abgabe”. Da war doch dieser Kommilitone, der immer so begeistert vom Tanzen erzählt… Von dem habe ich mir Tipps geben lassen und mich zum Tanzkurs angemeldet. Seitdem ist das Tanzen ein fester Anker in meinem Leben und mein wichtigster Ausgleich. Und ich plane mir regelmäßig Pausen draußen und schöne Ausflüge ein. Ganz bewusst.

 

Schlittschuhlaufen auf dem Weißensee + “Wir tanzen Tango”
InDesign my love!

Während des Studiums habe ich auch festgestellt, dass mir die Dokumentation und Darstellung mehr Spaß machen und besser liegen als der Entwurf selber, das Zeichnen und Pläne hübsch machen, ein Booklet erstellen etc. Ich habe damals meine Liebe für InDesign (bzw. die Vorläufer davon) und Photoshop entdeckt, für das Layout auf Papier und die Bildbearbeitung. Ich durfte als Fotografin an einem Bauforschungsprojekt zur Maxentius-Basilika in Rom teilnehmen, bin mit meiner Spiegelreflexkamera und Beschriftungskärtchen in halsbrecherischer Höhe auf dem Gerüst herumgeturnt und habe im Anschluss wochenlang Dias sortiert und beschriftet. Und ich habe als Studentin angefangen, im Deutschen Architektur Zentrum DAZ zu arbeiten, einem Ausstellungs- und Veranstaltungszentrum, und habe damit den Grundstein gelegt für meinen späteren Werdegang in der Öffentlichkeitsarbeit.

Von der Architektur zum Media Management

Da nach meinem Diplom der Arbeitsmarkt für Architekten gerade auf seinem Tiefpunkt angelangt war, bin ich zunächst im DAZ geblieben und habe mir dann eine kurze Phase mit wechselnden Jobs im Bereich Ausstellungsorganisation und Katalogredaktion gegönnt. Als Konferenzassistentin für hochpreisige Seminare und Konferenzen zu Themen rund um Marketing und PR, die Macht der Marke, Mediamanagement und Werbewirkung habe ich unter anderem gelernt, wie man die Aufmerksamkeit des Publikums fesselt. Und im zweisemestrigen Masterstudium AMM Architektur Media Magement an der FH Bochum habe ich dann anschließend noch die theoretischen Grundlagen für Marketing, PR und Öffentlichkeitsarbeit speziell in der Architektur gelernt.

An der da!-Ausstellung der Architektenkammer Berlin habe ich mehrfach mitgearbeitet.
2005: Der Tod eines lieben Freundes wirft mich komplett aus der Bahn

Zur Erholung nach dem AMM-Studium habe ich mir mit einem lieben Freund einen Urlaub in der Türkei gegönnt. Die Reise endete tragisch: Am vorletzten Tag, direkt vor meinen Augen, fiel er mitten im Gespräch im Gehen neben mir tot um. Plötzlicher Herztod. Das ist, als würde ein Baum umfallen. Mit dem Gesicht nach vorne. Glücklicherweise waren ein paar Urlauber und Einheimische in der Nähe, haben Erste Hilfe geleistet und den Notarzt gerufen. Aber die Hilfe kam leider zu spät. Ich kannte ihn lange genug, um die Telefonnummer seiner Mutter auswendig zu kennen. Und es war gerade genug Zeit, um alles Nötige vor Ort zu regeln Krankenhaus, Polizei, Koffer packen,… und dann abzureisen.

Die Trauer danach hat mich umgehauen. Ich habe komplett unterschätzt, dass ich einen Schock erlitten habe und mir nicht erst viel später hätte Hilfe holen sollen. Ich habe in dieser Zeit viel gelernt über den (fehlenden) Umgang mit Verlust und Trauer in unserer Gesellschaft und den starken Fokus auf Fröhlichkeit und kurzweiliges Vergnügen. Und dass man sich wie ein Alien fühlt, wenn man gerade in einem ganz anderen Gefühlsmodus schwingt. Und natürlich wird einem in solchen Phasen die Endlichkeit unseres Lebens immer wieder neu bewusst. Wie wichtig es ist, das Leben zu genießen. Jetzt, nicht irgendwann. Und Zeit mit lieben Menschen zu verbringen. Was mir natürlich auch nicht immer gelingt.

Grabstein

Seit 2008: Die tollsten Pausen in Mitte

Mein kurzer Ausflug in die Selbstständigkeit danach (mit einem eigenen Marktforschungsprojekt und als Freelancerin für PR) endete 2008 mit einer Festanstellung als PR-Verantwortliche in einem tollen Berliner Architekturbüro. Eigentlich dachte ich, ich würde nur zwei, drei Jahre dort bleiben und mich dann wieder selbstständig machen. Doch nun bin ich immer noch dort, wenngleich inzwischen nur noch 50%. Das Abenteuer Selbstständigkeit lockt mich nach wie vor, aber dieses Büro ist wie eine große Familie und ich fühle mich dort sehr zuhause. Die Architektur ist super, das Team auch! Ich bin unter anderem verantwortlich für die Website und das Bildarchiv, für Texte und die Abstimmung von Veröffentlichungen. Die Arbeit im Großraumbüro mit Telefon und Empfang stellt besondere Anforderungen an Konzentration und Fokus. Daraus hat sich in den letzten Jahren ein starkes Interesse für die entsprechenden Tipps und Kniffe rund um Organisation & Zeitmangement für kreative Chaoten entwickelt.

Etwas, das ich im Angestelltenleben von Anfang an sehr genossen habe, sind die Pausen, Wochenenden und bezahlten Urlaube. Tatsächlich habe ich dort die Freiheit, sehr lange Pause zu machen, und die Lage in Mitte mit dem Monbijoupark in der Nähe erlaubt es mir, von der Arbeit direkt in den Park, ins Freibad oder auf die Tanzfläche zu wechseln. Ich habe gelernt, das regelrecht zu zelebrieren und mir die Mittagspause als Genusszeit und Me-Time fest einzuplanen. Interessanterweise fällt mir das in meiner freien, kreativen Arbeiten viel schwerer. Ich kenne also beide Seiten.

 

WasserratteDas ist natürlich nicht in der Mittagspause, sondern im Urlaub: Elke als Wasserratte
Spiritualität und die chinesischen 5 Elemente

Ein besonders heftiger Liebeskummer hat mir vor etwa zehn Jahren eine ausgedehnte Phase der spirituellen Suche beschert. Neugierig, offen und experimentierfreudig habe ich vieles ausprobiert, von Yoga über Mantren-Singen bis hin zu Tantra. Und mir den Kummer von der Seele geschrieben. Die Suche nach den großen Erklärungen des Lebens hat mich unter anderem zu den chinesischen 5 Elementen geführt, deren Modell der Resonanzen ich sehr nachvollziehbar und aus dem Leben gegriffen finde. In Pao Sierman habe ich hier einen tollen Lehrer gefunden und viel gelernt über die Zyklen der Natur. Auch bereits in dieser Phase entdeckt habe ich Veit Lindau, dessen Art und Haltung ich sehr schätze. Von Nicole Anna Stadler von den Minervas habe ich noch weitere Impulse zum zyklischen Leben und Arbeiten bekommen. Unter anderem in meinem Fokus auf die Jahreszeiten fließt das zyklische Denken mit ein, das ich eher als naturgegeben ansehe, ohne dem eine große spirituelle Dimension geben zu wollen.

2020: “Freude Zeit Leben” erblickt das Licht der Welt

Das erste Corona-Jahr war für uns alle sicher ein einschneidendes Erlebnis. Mir hat es wieder bewusst gemacht, dass meine Anstellung zwar bequem, aber auch eine Komfortfalle ist. Und dass ich es mir später vorwerfen würde, wenn ich es selbstständig nicht wenigstens versucht hätte. Wie genau ich auf die Idee mit dem Journal gekommen bin, bietet genug Stoff für einen weiteren Blogbeitrag. So viel sei aber verraten: Die Idee für ein Journal mit viel Platz für Selbstreflexion, Organisation und Notizen schwelte schon lange in mir. 2020 war dann für mich der passende Zeitpunkt, um das zu realisieren. Ich wollte etwas kreieren, um in dieser von Ohnmacht geprägten Zeit wieder ins Tun zu kommen. Das Leben in die eigene Hand zu nehmen und selbst zu gestalten. Um einen Ort für meine Gedanken zu haben aber nicht mehr nur meine Sorgen zu notieren, sondern den Blick bewusst auch immer wieder auf die schönen Momente zu lenken. Gerade jetzt. Zum Ausgleich. Und mich regelmäßig daran zu erinnern, mir mehr davon einzuplanen. So ist das Thema Lebensfreude dazugekommen.

Nichts ist kraftvoller als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.

Victor Hugo

Wo stehe ich heute und wie geht es weiter?

Inzwischen gibt es mein Lebensfreude-Journal “Freude Zeit Leben” bereits im zweiten Jahr. Ich habe noch einige Exemplare übrig für 2022, die Du gerne bei mir per Mail bestellen kannst. Ich selbst hatte in den letzten Monaten eine bewegte Zeit mit vielen Auf und Abs und habe das Journal dabei sehr zu schätzen gelernt, gerade auch an den Tiefpunkten. Auch 2023 will ich daher bewusst “schöne Erinnerungen schaffen” und meine verschiedenen Betätigungsfelder Selbstreflexion/Journaling, Gestaltung, Fotografie und Text noch enger zusammenbringen. Momentan arbeite ich an Konzepten für einen Kurs und zum Co-Journaling. Und hier im Blog will ich Geschichten aus dem Leben erzählen von Menschen und ihrem persönlichen Weg, mehr Freudezeiten in den Alltag zu bringen. Wenn Du magst, auch Deine Geschichte. Melde Dich gerne bei mir!

Ganz herzlich