Mein Jahresrückblick 2024

Mein Jahresrückblick 2024

Puh! Dieses Jahr war wirklich herausfordernd. Nicht nur weltpolitisch und gesellschaftlich, sondern bei mir auch ganz privat: Das Elternhaus ausgeräumt und verkauft, die Tante verpflanzt und gleich noch ein Haus geräumt und uns nebenbei viel gekümmert um die lieben Senioren. 

Das sind halt die Themen dieser typischen Lebensphase, in der die Familienangehörigen zunehmend Unterstützung brauchen. Nun also sind wir mittendrin. Und ich kann nur von Glück sagen, dass ich eine so wunderbare “große” Schwester habe, mit der ich mich um all diese Themen gemeinsam und abwechselnd kümmere – sonst wüsste ich gar nicht, wie es gehen sollte! Danke, Schwesterherz!!! – Und irgendwie ist sie ja auch gut, diese Phase, zum langsamen Abschiednehmen, Erinnern, Sortieren und Würdigen. Denn wenn sie ganz vorbei ist, dann ist es nicht besser …

Und anstrengend ist es doch! So manches Mal fühle ich mich wie zerfranst und zerfasert.

 

 

Das Elternhaus loslassen

Am 10. Dezember 2024 und damit fast exakt ein Jahr, nachdem meine Eltern ins betreute Wohnen umgezogen sind, ist es so weit: Gemeinsam mit der Maklerin und dem Käuferpaar sitzen meine Schwester und ich im Büro der Notarin. Der Verkauf unseres Elternhauses wird offiziell besiegelt und unser großes Jahresprojekt ist damit fast abgeschlossen. Ein paar Wochen dauert es noch bis zur Schlüsselübergabe. Aber im kommenden Jahr wird eine neue Familie das Haus übernehmen, das meine Großeltern in den 50er Jahren gebaut und die Eltern 1981 umgebaut haben. Davor viele Monate Ausräumen, Sortieren, Kümmern. Wen wundert’s, dass dieses Thema unser Jahr geprägt hat wie kein zweites?!

Das Häuschen meiner Großmutter aus den 50er Jahren. Die Eltern haben es 1981 aufgestockt.

1. Akt: Ausräumen

In den ersten Monaten des Jahres hat uns meine Schwester knallhart alle zwei Wochen ein langes Räumwochenende verordnet. Wir sichten Schrankinhalte, versuchen, zwischen Brauchbarem und Unbrauchbarem zu unterscheiden. Wir zupfen Fotos aus Fotoalben, stehen staunend vor Bergen von Gürteln. Alle paar Wochen möchte unser Vater noch etwas aus einer der Kisten. Wir lernen, dass viele der alten Schätze heute kaum noch verkäuflich sind: das gute Geschirr, die alten Pelze, die teuren Porzellan-Weihnachtsglocken – alle geben zur gleichen Zeit die gleichen Dinge ab. Was dagegen mehr Wert gewesen wäre – die Original-80er Playmobilburg mit Bäckerei und Schmiede – verkaufe ich versehentlich vorschnell an einen Zwischenhändler. Ich hatte mich so darauf gefreut, dass nochmal ein Kind damit spielen würde, dass ich den Sammlerwert gar nicht erfasst hatte. Zu spät. Wochenlang hängt mir das nach. Aber immerhin: ein paar große Kisten weniger. Und fast ein Jahr später ist er die Burg immer noch nicht los geworden.

 

 

Zum Geburtstag im April feiere ich Abschied im Haus und freue mich über jedes Stück, das ich an Freunde weitergeben kann. Ein paar Bilder und gute Möbel gehen danach noch an die Nachbarn. Und ich lerne dabei: Viel wichtiger als ein guter Verkaufspreis ist es, zu wissen, wo die Dinge sind. Dass sich jemand darüber freut und es in Ehren hält. Dass es weiter benutzt wird. Und dass ich weiß, wo ich den tollen Schraubstock und die großen Zwingen vom Opa, Mamas Schneiderpuppe oder den Gartenhocker mit dem 70er-Jahre Blumenkissen bei Bedarf besuchen kann. Entsprechend nehmen wir gegen jede Vernunft auch viele, viele Kisten mit Erinnerungsstücken, Fotos, Filmen und nützlichen Gebrauchsgegenständen mit zu uns nach Hause. Nicht alles hat schon seinen Platz bei uns gefunden, vieles lungert noch in Kisten herum. Und doch freue ich mich sehr, an Weihnachten das gute Geschirr der Eltern mit dem Goldrand und die Weihnachtspyramide bei meiner Schwester zu sehen. Oder den selbstgetöpferten Eierbecher bei mir im Schrank.

 

2. Akt: Verkaufsvorbereitung und Sommer im Garten

Anfang Mai ist es dann so weit: Der Entrümpler räumt das Haus aus. Ein paar wenige Möbel bleiben wie abgesprochen stehen, um für den Verkauf noch einen Maßstab zu bieten oder auch mal am Tisch sitzen zu können. Im Keller ist etwas mehr ausgeräumt als erwartet, aber dafür wird die leichte Feuchtigkeit sichtbar. Das ist wichtig. Danach noch ein gemeinsames Putzwochenende – und dann ist das Haus wirklich präsentabel!

 

Was ich erstaunlich finde: Es fühlt sich immer noch sehr nach Zuhause an. Das Licht, der Blick aus den Fenstern, die wenigen Möbel, die heimelige Küche – all das ist einfach immer noch vertraut … Was am meisten fehlt, ist der große Flurspiegel – quasi ein gewohntes “Fenster” weniger. Wir machen Fotos, erstellen ein Exposé, versuchen es erstmal ohne Makler – anscheinend mit Erfolg: Drei Interessenten aus der Nachbarschaft und dem Bekanntenkreis, zwei Besichtigungstermine und direkt ein Treffer! Bald schon sind wir kurz vor dem Notartermin. Dass wir uns zufällig nach der Besichtigung im gleichen Restaurant getroffen haben, werten alle Seiten als gutes Omen. Es gibt Sympathiebekundungen, wir freuen uns über die Energie der “Neuen” und ich bin begeistert, dass ich sogar mein geliebtes Gartenhaus ab und an mal mieten dürfte. Was mir nämlich am schwersten fällt: Dass wir mit dem Haus auch die kleine Laube auf dem gleichen Grundstück mit verkaufen müssen, diese schnuckelige kleine Holzhütte, in der so viele Erinnerungen stecken. Kindheitswochenenden bei Oma im Garten. Die Familienterrasse, wo wir so viele schöne Stunden verbracht haben.

 

 

Entsprechend nutze ich diesen Sommer auch noch für ein paar Übernachtungswochenenden im Häuschen. Der Garten muss eh versorgt werden: Rasen mähen, wässern, das hoch schießende Unkraut entfernen. Und ganz in der Nähe zwei tolle Badeseen. Ich genieße die Hütte, die vertrauten Blicke. Und empfinde es doch auch ein wenig einsam dort. Und bei jedem Handgriff im Garten sehe ich quasi meinen Vater um die Ecke kommen.

 

3. Akt: nun doch mit Maklerin

Doch in letzter Minute platzt der Verkauf. Die Käuferin springt ab. Gefühlt fangen wir damit wieder von Null an. Da sich zeitgleich Jahresprojekt Nummer 2 schon andeutet und wir mit unseren Kapazitäten am Ende sind, schalten wir nun doch eine Maklerin ein. Wir lernen drei kennen und entscheiden uns für die netteste, die mit ihrer Begeisterung hoffentlich auch die Interessenten mitreißen kann.

Dann alles nochmal von vorne: Sie erstellt ein neues Exposé, mit dem ich zunächst sehr kritisch bin. Meines war natürlich um Klassen besser! Klar! ;- ) – Es dauert ein wenig, bis ich innerlich an die Maklerin abgeben kann, aber am Ende sind wir doch sehr froh, dass wir diesen Weg gewählt haben. Sie nimmt uns viele Besichtigungstermine ab, berät, begleitet, sortiert und führt die Kommunikation mit den Interessenten. Im Herbst stellt sie uns zwei tolle Familien vor, die Haus und Grundstück gerne kaufen und in Ehren halten möchten. Am Ende entscheidet – wie so oft – das höhere Gebot. Gerne hätten wir es beiden gegeben!

Nur mein Gartenhäuschen, das werde ich wohl nicht wiedersehen. Doch ich habe Glück: Um es mir ein wenig leichter zu machen, findet sich ein hübscher kleiner Schrebergarten bei mir in der Nachbarschaft, bei dem ich ein wenig mithelfen kann. An den letzten sonnigen Herbsttagen teste ich das gleich aus: Es fühlt sich supergut an! Wir sind uns sehr sympathisch und der Garten ist wirklich toll. Ich nehme mein Lieblings-Gartenwerkzeug dorthin mit. Der kleine Kühlschrank findet seinen Weg zu mir. Mamas tolle Pfingstrose wächst hoffentlich an im Garten einer Freundin. Und ich lache innerlich beim Rasenmähen, das so schnell gemacht ist im Vergleich zu Papas Garten.

 

 

Einen alten Baum verpflanzen

Im September erwartet uns dann noch ein zweites Großprojekt: Die 94-jährige Lieblingstante wagt tatsächlich einen Umzug aus ihrem eigenen Haus auf dem Dorf nach Berlin! Wir haben es zunächst kaum glauben können, aber sie hat es mehrfach wiederholt: Sie will in unserer Nähe sein. Ein geeignetes Heim hat meine Schwester bereits erkundet. Aber die besondere Schwierigkeit: Die Plätze dort werden naturgemäß erst kurzfristig frei und man muss dann innerhalb einer Woche dort einziehen. Das mach mal mit Transport von Niedersachsen nach Berlin! Puh!!

Tatsächlich hat es dann erstaunlich gut geklappt. Ein freier Platz, ein Anruf bei der Tante: “Ich komme am Wochenende und hole Dich nach Berlin!” Und ein entschiedenes “Ja!” am anderen Ende der Leitung. Sie freut sich, sie weiß, was sie tut. – Da meine Schwester just an dem Wochenende nicht kann, fahre ich alleine nach Walsrode, markiere Kleidung, packe Koffer und lasse mich mit der Tante in einer Art Großraumtaxi nach Berlin kutschieren. Wie aufregend! – Und last minute, direkt vorm Einsteigen, kommt auch nochmal der Lieblingsdoktor und verabschiedet sich. Was für ein Glück! – Meine Schwester erwartet uns am Heim, begrüßt, beknuddelt und hilft beim Auspacken. Und der erste Eindruck der Tante ist tatsächlich gut, es scheint ihr zu gefallen. Die hübschen Vorhänge und noch etwas Sonne dort im Garten.

 

 

Doch neue Dramen kündigen sich an: Die Mama bricht sich den Knöchel und wird die nächsten Wochen in Krankenhaus und Geriatrie im Bett liegen müssen. Sie hasst es! Mein Vater besucht sie täglich. – Zeitgleich landet die Tante auch im Krankenhaus, aber zum Glück nur kurz. Diesmal kann ich nicht, meine Schwester kümmert sich. Danach dann die Eingewöhnungsphase im Heim. Viele Besuche hier und dort. Viel Organisation. Viel Freud und viel Sorge! – Inzwischen geht es allen gut, die Mama übt fleißig Laufen und wir können alle gemeinsam Weihnachten feiern. Gott sei Dank! Fürs nächste Jahr hoffe ich auf mehr Ruhe und Rhythmus und noch eine schöne gemeinsame Zeit mit den Liebsten, möglichst ohne allzu große Dramen.

Ach ja, und natürlich haben wir dann nach dem Umzug noch ein zweites Haus zu räumen, das wir – zum Glück – bereits verkauft hatten. Meine Schwester und ich nutzen das erste lange Oktoberwochenende dafür und packen wieder Kisten, sortieren Fotos, nehmen Abschied, …

Fotografie und mehr – Vielseitigkeit als Spezialität!

Neben all dem fällt es schwer, meine eigenen Dinge noch zu organisieren. Immer wieder versinke ich im Chaos und bin genervt von mir selbst. Die Bürotage in Teilzeit geben mir Struktur und eine Basis. Die freie Zeit schafft die nötige Flexibilität, um mich zu kümmern. Ein paar schöne Fotoaufträge habe ich auch in diesem Jahr. Doch Zeit und Energie reichen nicht für weitere Akquise. Und auch mit meinem Herzensprojekt, dem Journal, komme ich nur schleppend hinterher. Trotzdem möchte ich es fortführen.

Immerhin: Mir wird mehr und mehr bewusst, dass ich meine große Leidenschaft, die Fotografie, als zweites Standbein stärken will (und muss). Und dass ich über die Fotos hinaus auch gleich noch mehr damit anbieten kann: mit Fotos und Text die Website und Drucksachen gestalten oder die Bilder direkt auf der bestehenden Website einbauen. Meine Vielseitigkeit zwischen Fotografie, Text, Gestaltung und Technik als Spezialität. – Ich liiiiebe es einfach zu fotografieren und kann mich irre über die schönen Fotos und Erinnerungen freuen.

So arbeite ich bereits seit einigen Jahren neben dem halben Bürojob selbstständig als freie Fotografin. Um professioneller und schneller zu werden, investiere ich in diesem Jahr in neue Technik: eine neue Kamera, ein neuer Rechner, mit dem ich auch die KI-Funktionen nutzen kann, ohne dass er dabei in die Knie geht. Beides gute Investitionen, aber es kostet schon ein wenig Mut und Vertrauen, bei weniger Einnahmen so zu investieren. (Das Geld vom Hausverkauf ist ja nicht meins.) Und ich habe noch längst nicht alles von meiner Wunschliste. Für die neue Kamera hätte ich gerne noch weitere Objektive, vielleicht auch eine neue Reisekamera, … Auch bei diversen anderen Techniktools steige ich inzwischen mehr und mehr um auf die Profiversion und liebe es. Nun muss ich “nur” noch meine eigenen Websites aktualisieren und mich trauen, mehr “ins Licht” zu treten!

Hier eine Auswahl meiner liebsten Fotoaufträge des Jahres:

Porträtfotos

Ein herrlicher Sommertag, wir machen einen entspannten Foto-Spaziergang, um Bilder für eine “Coaching-Reise in die Freude” in Portugal zu bekommen. Dabei kann ich diesen magischen Blick von Paartherapeut Florian Klampfer einfangen. Das wird das neue Headerbild für seine Website. Als zusätzlichen Service baue ich ihm direkt alle neuen Fotos auf der bestehenden WordPress-Seite ein und nehme ein paar kleine Änderungen vor.

Party

Als begeisterte Tanzmaus liebe ich es natürlich, auf Parties zu fotografieren. Da kann ich meine beiden größten Leidenschaften Fotografieren und Tanzen so richtig zusammenbringen und es wird herrlich bunt. – Wegen der Persönlichkeitsrechte zeige ich hier nur ein Bild von mir.

Business-Veranstaltung: Women in Mobility

Ein spannender Auftrag erwartet mich im September: Ich darf das WiM Luncheon des internationalen Netzwerks Women in Mobility auf der InnoTrans 2024 fotografisch begleiten. Der erste größere Einsatz auf einer Veranstaltung mit der neuen Kamera und Anlass für den neuen Rechner zur Bearbeitung.

Jelbi: Mobilität und Stadt

Seit drei Jahren dokumentiere ich regelmäßig für die BVG die nach und nach überall in der Stadt entstehenden Jelbi-Standorte. Der perfekte Job für mich! Damit komme ich ziemlich viel rum und ich profitiere von meinem Blick für Stadt und Architektur. Gegen Ende des Jahres wird sogar ein erstes Jelbi-Netz außerhalb Berlins in Kleinmachnow eröffnet, leider bei wirklichem Sauwetter.

Inspiralab-Workshop: “Das Gefühl der Stadt”

Außerdem leiste ich mir in diesem Jahr einen Workshop bei inspiralab, deren kreative Gefühlsfotos ich total großartig finde. Unter dem Motto “Das Gefühl der Stadt” ziehen wir einen Tag lang durch Berlin und experimentieren mit intuitiver Fotografie, Langzeit- und Mehrfachbelichtungen, Spiegelungen und Mutproben. Ein absolut inspirierender Tag. Die dann folgende Aufgabe, aus den Fotos und unserem persönlichen Song der Stadt ein kleines Video zu gestalten, überfordert mich zwischen all den Hausthemen ein wenig. Video ist nicht so mein Medium. Aber die Ergebnisse der anderen zu sehen, war absolut mindblowing! Wow, was für Schätze dabei entstanden sind!! Der besondere Lerneffekt ist ja, zu sehen, was noch alles möglich ist! Absolut empfehlenswert und toll organisiert! – “Die Intuition ist deine Superkraft”, steht auf den Beuteln, die wir zum Workshop bekommen haben mit Handout, Farbfolien etc. – Toll!

 

Naturfotografie als Kalenderbilder

Meine liebsten Naturfotos verarbeite ich – wie in jedem Jahr – wieder als Kalenderbilder und im Journal. Wobei ich dabei immer auf mein gesamtes Bildarchiv zurückgreife, nicht nur auf die aktuellen Motive. Den Kalender 2025 findest Du noch in meinem Shop. Gerne erstelle ich Dir aus den Kalenderbildern der vergangenen Jahre auch eine eigene Auswahl nach Deinen Wünschen.

Und das Glück? Die schönen Momente?

Ich mache in diesem Jahr die verwirrende Erfahrung, dass ich oft zu angespannt bin, um wirklich Lust auf Freizeitaktivitäten zu haben. Gerne bin ich einfach zuhause auf dem Sofa, den Fernseher an, den Rechner auf den Knien. Gesund ist das nicht. Der Rücken verspannt.

Ich nehme mir natürlich trotzdem viele schöne Dinge vor und habe auch Spaß daran, empfinde das aber oft als flüchtig, die Anspannung bleibt. Es ist nicht mein glücklichstes Jahr. Aber das muss es vielleicht auch nicht, diese Phasen gibt es immer. Gerade habe ich ein schönes Zitat dazu gefunden von Robert Waldinger, der die größte Harvard-Studie zum Thema Glück leitet. – Ich bin froh, gute Freunde zu haben und gewinne neue wichtige Freundschaften dazu. Für mehr habe ich nicht die Zeit und nicht den Kopf frei.

“Ich bin natürlich nicht immer glücklich. Niemand ist das. Glück ist ein Momentgefühl. Jetzt gerade bin ich glücklich, schon in einer Stunde kann sich das geändert haben. … Ich denke, es ist so: Wir können Glücklichsein nicht herbeizwingen; aber wir können durch unser Handeln die Wahrscheinlichkeit erhöhen, es häufiger zu empfinden.”

Robert Waldinger in der ZEIT

Was mich immer glücklich macht und was ich auch in diesem Jahr aktiv eingebaut habe, ist Tanzen und Bewegung draußen. Schwimmen, Langlauf, Radfahren. Fotografieren und mich an den schönen Fotos erfreuen. Ein bisschen Gärtnern, in Erde wühlen. Plätzchen backen. Ich hatte tolle Begegungen mit alten und neuen Freunden. Ein wenig Kultur. Und viele wunderbare Parties.

 

Natur, Reisen und Ausflüge

Winterzauber

Im Januar gibt es zauberhaften Raureif und danach sogar 4 Tage Schnee in Berlin – nicht nur immer mal so einen Vormittag – das ist inzwischen ja leider schon eine Seltenheit! Ich genieße Spaziergänge mit Schneeknirschen und morgendliche Skitouren im Schillerpark und in den nahegelegenen Rehbergen, mache eine (anstrengende) Fahrradtour am Kanal durch den Schnee nach Tegel. Danach treffe ich zufällig zwei Schulfreund:innen und wir reden lange.

Buchmesse Leipzig

Zur Buchmesse fahre ich in diesem Jahr in der Hoffnung, einen Verlag für mein Journal zu finden. Fast hätte das auch geklappt, wenngleich ich irritiert war, dass nur ein einziger Verlag dort infrage käme. Aber mein modulares Konzept lehnen sie ab. Das Vorgängermodell hätten sie durchaus vermarktet. Druckkosten auf eigenes Risiko. – Der Besuch auf der Buchmesse ist trotzdem immer wieder toll! Leipzig zeichnet sich dadurch aus, dass dort auch viel Buchkunst gezeigt wird. Und dann gibt es ja noch die Manga Convention und viele Besucher:innen in den abgefahrensten Kostümen! Am Abend zuvor tanzen wir Tango. Ich freue mich über die netten Gastgeberinnen, bei denen ich übernachten und sogar ein Fahrrad leihen darf. Der Weg zur Buchmesse wird dann ein langer Spaziergang: Die Busse streiken!

Ostern in Lenzen

Zu Ostern besuche ich – wie schon oft – Freundinnen in Lenzen. Schön auf dem Land mit langen Spaziergängen am Deich und über die Binnendüne und Ostereiersuchen. Überraschung: Beim Frühstück bei den Nachbarn mit den tollen Hühnern stellt sich heraus, dass sie die Mutter einer entfernten Studienkollegin aus meinem Netzwerk ist. So klein ist die Welt!

Sommerfrische an der Schlei

Lange schon wollte ich die Schlei in Schleswig-Holstein erkunden, die auf der Landkarte immer so beeindruckend aussieht. In diesem Jahr bietet es sich dann absolut an, denn unser “Naturkunde-Wochenende” ist Anfang Juni eh nach Kappeln geplant. So schön male ich mir das aus: Eine Fahrradtour mit Zelt an der Schlei und Küste entlang. Und dann: Regen, 17 Grad!! Also Planänderung: Eine süße Gartenhütte gebucht in günstiger Lage nahe dem Bahnhof Lindaunis und von dort dann Tagestouren mit (Bahn und) Rad. So sehe ich – etwas umständlicher – fast alles, was ich sehen wollte. Aber zwischendurch bin ich schon sehr frustriert, so kalt und eingeregnet. Meinen Sommerurlaub an der Ostsee hatte ich mir anders vorgestellt!

 

Immerhin: Die Hütte ist wirklich süß und genau passend für mich, ich kann dort im gemütlichen Ledersessel die Europawahl im Fernsehen verfolgen, vormittags genüsslich im Bett chillen und habe eine kleine Gartenküche auf der Terrasse. Nur die Gartendusche reizt mich nicht! Ein Hoch auf den Waschlappen. Das kleine Bad hat schön warmes Wasser und wartet mit einer faszinierenden, modernen Komposttoilette auf. Eine spannende Erfahrung!

 

Das beste aber ist tatsächlich die Lage am Bahnhof Lindaunis, denn von dort kann ich mit dem Zug zumindest in Nord-Süd-Richtung ganz wunderbar abkürzen, was sonst als Fahrradtour zu weit wäre oder bei dem Wetter keinen Spaß macht. Meine Highlights: Ein Ausflug nach Flensburg, wo ich spontan einen jüngst dorthin “ausgewanderten” Tanzfreund treffe – er sitzt 100m Luftlinie von mir im Café, als wir uns schreiben. So schön! Und das Licht dort an der Küste … Glücksburg hat mich sehr beglückt. Dort komme ich ins Gespräch mit einer “Einheimischen” und fange tatsächlich an zu überlegen, ob das der passende Alterswohnsitz für mich sein könnte? Und – lange geplant – ein Treffen mit dem Wattgeizer in Schleswig, den ich über gelegentliche Bestellungen in seinem Online-Shop, nette Mails und seltene Telefonate seit Jahren kenne und schätze, den ich aber noch nie live gesehen habe. Wir verstehen uns auf Anhieb, schauen die tolle Ausstellung “Naturfotografen des Jahres”, stellen fest, dass wir die gleiche Kamera haben und viele ähnliche Themen und essen zum Abschluss noch ein Eis am Hafen. Wirklich ein schönes Kennenlernen! Das beeindruckt mich ja immer wieder, wie man heutzutage auch über die Entfernung schon eine Verbindung aufbauen kann und es sich dann anfühlt, als hätte man sich schon oft gesehen.

 

Ein besonderes Highlight hatte ich mir noch vorgenommen, vorab gebucht in der Camping-Planung: Eine Übernachtung im Schlafstrandkorb Eckernförde! Da ich es nicht stornieren kann, bei Regen aber doch lieber in der Hütte Abschied feiern möchte, probiere ich es nur tagsüber mal aus und bin tatsächlich ganz angetan. Kannmanmamachn. Sehr chillig. Bei gutem Wetter bestimmt ein tolles Erlebnis abends und morgens am Strand!

Abkühlung im See und Freibad

Zurück in Berlin wird der Sommer natürlich noch wärmer, bleibt zu meiner Freude aber schön durchwachsen mit wenigen, erträglichen Hitzespitzen. An einem der heißesten Wochenenden chille ich auf einer alternativ organisierten Tanzreise mit Zelt und Gemeinschaftsküche genüsslich am Wukensee und finde neue Freunde. An anderen Hitzetagen liege ich platt am Flughafensee. Und – auch dank der Sommerverlängerung – drehe ich viele schöne Runden im Freibad Humboldthain und kann gar nicht genug davon kriegen. So kühl, so blau, so herrlich! Am Ende schaltet der Hochsommer dann buchstäblich von einem Tag auf den anderen um auf Herbst.

Nachthimmel

Bei meiner Tante im Garten auf dem Dorf fange ich an einem klaren Sommerabend den Sternenhimmel ein und bin sehr fasziniert davon. So als Stadtkind sehe ich ja nie die volle Pracht.

 

Aber eigentlich wünsche ich mir nichts sehnlicher als endlich Polarlichter zu sehen! Im Mai sind sie in ganz Deutschland sichtbar. Bei mir: nada! – So bin ich am 10. Oktober schon ganz zufrieden, zumindest ein schwaches Licht mit der Kamera einfangen zu können. (Mit bloßem Auge nicht wirklich sichtbar.) Da sich erstmal nichts bewegt, denke ich, da kommt nichts mehr, und verziehe mich mit der Umsatzsteuervoranmeldung ins andere Zimmer. Was für ein Fehler! Hinterher überall Stories und Posts von begeisterten Leuten, wie toll das selbst mit bloßem Auge zu sehen war! Auch in Berlin!!! Ich könnte mir so in den Hintern beißen… Für die Umsatzsteuer! grrrr….

 

Kultur

Dieses Jahr ist für mich nicht soooo reich an kulturellen Ausflügen wie in anderen Jahren, hat aber dennoch einige Highlights.

Berlinale

Die Berlinale feiere ich in dieserm Jahr wieder sehr ausgiebig mit insgesamt 17 Filmen.

 

Vektor

Die Arbeiten von Christopher Bauder faszinieren mich schon lange. Daher schaue ich mir natürlich auch VEKTOR an, die neueste audiovisuelle Installation im Kraftwerk Berlin.

 

Ausstellungen

In Potsdam besuche ich mit einem Freund aus Nürnberg gleich zwei Ausstellungen im großartigen Barberini: Munch und Modigliani. Zugleich habe ich damit auch einen Lndschaftsarchitekten an meiner Seite als fachkundige Begleitung für den nahegelegenen Karl-Foerster-Garten.

Show

Die Bar jeder Vernunft zählt zu meinen absoluten Lieblingsorten in Berlin. Viele tolle Shows habe ich dort schon gesehen im alten Spiegelzelt. In diesem Jahr bin ich gleich zweimal dort, zu Katharine Mehrling und Pigor und Eichhorn. Katharine Mehrling sehe ich außerdem noch im Berliner Dom.

 

Eine spontane Überraschung ist für mich das Festival “Durchlüften” im Schlosshof. Ich gebe zu, dass mir das neue Humboldt Forum noch etwas suspekt ist. Aber die Atmosphäre bei den Konzerten – umsonst und draußen – erinnert mich an die guten alten Heimatklange im Tempodrom, damals, als es noch ein Zelt war.

 

Tanzen

Meine zweite große Leidenschaft ist ja das Tanzen: Foxtrott, Walzer, Swing & Co. Meine Lieblingsparty, auf der ich viele, viele Jahre “Immer wieder sonntags” ganz wunderbar getanzt habe, feiert in diesem Jahr unglaubliche 30 Jahre Café Fatal! Herzlichen Glückwunsch, altes Haus!! – Auf dass wir noch oft zusammen dort feiern dürfen! Ich bin seit 1996 dabei, auch schon stolze 28 Jahre!!

In diesem Jahr gibt es – viel zu wenig, aber immerhin – Café Fatal im März, April und Juni, die Geburtstagssause und Silvester auf Probe. Zum Glück gibt es außerdem noch zweimal Salon Schlinkert nach dem “Tango zum Glück”, Ballhaus König und im Sommer – ganz neu – den wunderbaren Tanz im Paradiesgarten. Und natürlich meine geliebte Strandbar zum draußen Tanzen!!

In der ersten Jahreshälfte bin ich regelmäßig im Walzerlinksgestrickt, wo ich beim Swingkurs assistieren darf. Auch einer der Orte, die mich einfach glücklich machen!!

Gesellschaft

Das Jahr 2024 beginnt mit den Correctiv-Enthüllungen zum Potsdamer Treffen rechtsextremer Kreise mit “Remigrations”-Plänen und den darauf folgenden bundesweiten Demos gegen Rechts (parallel dazu demonstrieren die Landwirte). Genau ein Jahr später sind wir wieder an einem ähnlichen Punkt, aber mit einer ungleich höheren Frequenz negativer Nachrichten.

Die Europawahlen und die Landtagswahl in Sachsen, Thüringen und Brandenburg – alles ziemlich erschreckend!!

Immerhin: Das Selbstbestimmungsgesetz tritt in Kraft!

Kamala Harris tritt als letzte Hoffnung gegen Trump auf – und verliert. Aber ihre Rede nach der Wahlniederlage ist toll!
Die FDP spielt ein falsches Spiel und provoziert das Ampel-Aus.

Parallel dazu immer noch Ukrainekrieg und Israel/Gaza.

>> 2024 ist frustrierend. Aber ich fürchte, im Vergleich zu dem, was 2025 zu erwarten ist, wird es uns noch kuschelig vorkommen …

Und sonst?

Die Eltern feiern ihren 60. Hochzeitstag!!

Meine erste Mini-OP, vorher und nachher ganz wunderbar umsorgt und begleitet von lieben Freund:innen! Danke!!!

 

Der erste Besuch in der NochMall – ich bin beeindruckt!!

Und kurz vor Jahresende traue ich mich noch, eine mutige Mail zu schreiben! Hat geklappt, ich bin mir unendlich dankbar!!

Fazit und Ausblick

Puh. Ich sagte schon: ein anstrengendes, herausforderndes Jahr. Entsprechend wünsche ich mir mehr Klarheit und Rhythmus in 2025. Nach und nach arbeite ich ab, was in 2024 liegen geblieben ist. Gesellschaftlich wird uns 2025 nicht viel Ruhe lassen. Privat wünsche ich mir das sehr. Immerhin habe ich jetzt klar erfahren, dass man einen großen Elefanten am besten Stück für Stück isst. Ich habe gelernt, dass man nicht zu lange warten sollte, ehe man die “Schätze” auf dem Dachboden verkauft. Freue mich an den Erinnerungsstücken. Lerne, dass eine Handvoll Fotos von den liebsten Menschen am Ende das Wichtigste sind. Und überhaupt: Wie schön, dass noch alle unter uns weilen und meine süße Tante jetzt etwas näher ist!!

Bleiben wir zuversichtlich!!

Meine Wünsche und Vorhaben bis Silvester 2023

Meine Wünsche und Vorhaben bis Silvester 2023

Auf meinem Blog ist es nach einem fulminanten Frühjahr mit wöchentlichen Beiträgen über meine Glücksmomente der Woche in den letzten Monaten sehr ruhig geworden. Das hat einen Grund: Meine Eltern sind inzwischen in der Lebensphase angelangt, wo sie vermehrt Unterstützung benötigen, so dass sich mein Fokus sehr verschoben hat und die verfügbare Zeit für das Bloggen momentan einfach nicht mehr ausreicht. Nichtsdestotrotz habe ich natürlich mein Journal mit schönen Momenten gefüllt und versucht, mir viele kleine Erlebnisse für mich auf dem Weg mit einzubauen.

Judith Peters hat nun in ihrer Blog-Challenge “Blogtoberfest” dazu aufgerufen, unsere To-Want-Liste (statt “To-Do-Liste”) bis zum Ende des Jahres als Blogbeitrag zu veröffentlichen und damit zu manifestieren. “Nichts leichter als das,” denke ich. Schließlich habe ich ja meine Wünsche auch schon im Journal festgehalten – wenngleich erstmal bis Ende November, da ich ja jede Jahreszeit für sich plane.

So schaut das zum Beispiel bei mir im Herbst-Journal aus:

Ähnliche Seiten gibt es dann wieder im Winterheft und sogar nochmal eine Zwischenreflexion in meinem roten Heft. Und am Ende der Jahreszeit habe ich vergleichbare Seiten zur Rückschau.

Hier also meine ergänzte “To-Want-Liste”, wie Judith es nennt, bis Ende Dezember:
(🍁 = fertig umgesetzt! 😍 + 🍂 = bin dran)

  1. 🍂 Die Eltern unterstützen!!!
  2. 🍂 Herbstspaziergänge in Tegel
  3. 🍁 Das Journalheft für den Winter endlich druckfertig machen und 🍁 drucken lassen …
  4. … und im Anschluss gleich noch die weiteren Hefte für 2024 gestalten (die sollten eigentlich längst schon fertig sein)
  5. Meine Jahreszeitenpostkarten in den Shop aufnehmen und 🍂 weitere Postkarten produzieren.
  6. 🍂 Noch ein paar letzte Fotoaufträge für Jelbi in diesem Jahr.
  7. Meine “Fotoschulden” abarbeiten und die bearbeiteten Fotos liefern.
  8. Freund Justin Time bei der Adventskalenderproduktion helfen.
  9. Meinen Adventskalenderblog wiederbeleben – Jahresrückschau: 12 Monate in 24 Tagen (Wer will mitmachen? Geht auch ohne Blog!)
  10. 🍁 Meine Wandkalender für 2024 gestalten und 🍁 mit in den Shop aufnehmen.
  11. Das Fotobuch meiner Reise nach Amrum bestellen (mal nicht von mir gestaltet).
  12. Mit Freunden ins Kino gehen: 🍁 Ingeborg Bachmann
  13. 🍁 … und noch ein Film, den wir noch festlegen müssen: Joyland
  14. 🍁 Staffel 4 von Babylon Berlin zu Ende gucken.
  15. Diverse Parties: 🍁 GayWiesn,
  16. “Ballhaus König” im SchwuZ,
  17. mind. 2x Swingtanz: 🍁 im Nou mit der großartigen Liveband “Cats & Dinosaurs” 🐈🐈‍🦖🦕 + ein letztes Mal Clärchens Ballhaus
  18. 🍁 Café Fatal,…
  19. Swing im LobeBlock
  20. 🍁 Die Stimmung im Walzerlinksgestrickt genießen.
  21. 🍁🎄 Weihnachtsball 🎄
  22. 🍁 Vortrag Veit Lindau in Berlin: Co-Creation
  23. Wieder anmelden für Aquafit ab Dezember/Januar.
  24. Überblick über meine Finanzen und in LexOffice fleißig eintragen.
  25. Meine Ordnung besser in den Griff bekommen.
  26. 🍁 Den Kleiderschrank reparieren.
  27. Klarheit gewinnen über meine Position im Job.
  28. 🍁 Die Kollegin mit dem von uns beiden geliebten billigen Schokoadventskalender beglücken. 😍
  29. 🍁 Treff mit einer Lieblingskundin, die mit einem Website-Auftrag winkt.
  30. 🍁 Wie jedes Jahr in der Adventszeit zur Backfee mutieren und rund 10 verschiedene Sorten Weihnachtsplätzchen backen. > reduziert auf die wichtigsten 6
  31. 🍁 Meine Lieblings-Weihnachtsmärkte besuchen: Weddingmarkt, Silent Green, Sophienstraße,… > krankheitsbedingt nur Weddingmarkt und Pankow, auch okay
  32. 🍂 Kerzenabende
  33. Die Zeit zwischen den Jahren für meine innere und äußere Ordnung nutzen.
  34. 🍂 Gemütlich Weihnachtsmärchen in der ARD schauen.
  35. 🍂 Falls es schneit und friert: raus in den Schnee und auf die Skier 🙂
  36. Eislaufen

Und was sind Deine Wünsche und Vorhaben bis zum Jahresende? Erzähl doch mal in den Kommentaren!

Herzlich

Wofür brennst Du?

Wofür brennst Du?

In diesem Jahr war das Sommerspecial auf dem Blog “Mit Stift und Tastatur” meiner Namensvetterin Elke aka Luisle und ihrer Schreibkomplizin Rossi dem Thema “Leidenschaft” gewidmet, und ich durfte dort in illustrer Runde einen Gastbeitrag über meinen – durchaus steinigen – Weg zum Tanzen veröffentlichen: “Das Allerschönste, was Füße tun können!”Welch eine Ehre!! Vielleicht hast Du ja Lust, da nachzulesen, wie ich mein Tanztrauma überwunden und meine Tanzleidenschaft entdeckt habe? Das würde mich sehr freuen!

Nun bin ich grad darauf aufmerksam geworden, dass heute in den USA der “Happiness Happens Day” gefeiert wird. Und auf Facebook hat mich passend dazu kürzlich nochmal die Frage nach meinen Leidenschaften erreicht:

Lass uns besser kennenlernen und mit schönen Erinnerungen verbinden: Wofür brennst Du so richtig? Erinnere Dich an 10 Dinge, für die Du Leidenschaft empfindest. Es darf wirklich alles sein!!! Ich freue mich auf Deine Antworten!

Das nehme ich gerne zum Anlass, meine Gedanken dazu hier auf dem Blog zu veröffentlichen! – Vielleicht bekommst Du damit ja auch direkt Lust, Deine Leidenschaften zu notieren? Gerne gleich hier in den Kommentaren oder einfach für Dich im Journal.

Hier also eine unvollständige Liste meiner größten Leidenschaften – es sind gleich mehr als 10 geworden:

  1. Ich liebe tanzen! Am liebsten Paartanz, möglichst schnell. Foxtrott, Swing, Walzer, aber gerne auch mal Tango zwischendurch. Übers Parkett gleiten, die Fliehkraft spüren, die Freude an der Bewegung zu Musik mit anderen Menschen teilen – hach!
  2. Ich liiiiebe Fotografie! Bisweilen bin ich ein echter Fotojunkie, manchmal über die Grenzen des Sinnvollen hinaus. Ich liebe es, den Moment festzuhalten und anderen zeigen zu können. Den fokussierten Blick durch den Sucher oder aufs Display. Damit genauer hinzuschauen und etwas einzurahmen, schöner, sichtbarer größer zu machen.
  3. Ich liebe es, schöne Dinge zu gestalten. Momentan meist am Rechner, Layout für Papier oder auch Webseiten. Das Zusammenspiel von Bild und Text. Das dann fertig gedruckt zu sehen oder online veröffentlicht, macht mich stolz. Sehr gerne gestalte ich auch per Hand auf Papier oder bastele. Während des Studiums habe ich viele Kurse belegt vom schnellen Skizzieren (nicht, dass ich das gut könnte) über einen Radierkurs, Töpfern und Tischlern bis hin zum Schmieden und Schweißen. Aber das ist in den letzten Jahren komplett zu kurz gekommen.
  4. Ich liebe Gedrucktes. Schön gestaltete Bücher oder auch Postkarten, Flyer etc. finden schnell den Weg zu mir nach Hause, auch wenn ich mir dort oft gar nicht die Zeit nehme, sie wirklich zu lesen. Ich habe eine ausgeprägte “Papierkramschwäche”. 😉
  5. Ich schreibe gerne. Journaling, Blog,… Am liebsten persönliche Texte, die aus mir herausfließen, wo ich nicht um jedes Wort ringen muss. Ich denke beim Schreiben. Und mit jeder Runde “Schleifen” werden die Texte und Gedanken klarer, präziser, strukturierter. Außerdem habe ich einen guten Blick für Schreibfehler und lese daher gerne Korrektur.
  6. Ich liebe gute Architektur und Baustellengeruch. Toll gestaltete Häuser besichtigen oder in Vorträgen und Publikationen anschauen. Wie wir die Welt und die Lebensbedingungen besser gestalten können. Ich habe das auch studiert, arbeite aber nicht mehr in der Planung.
  7. Ich vertiefe mich gerne in Technikfragen, die mein mathematisches und gestalterisches Denken gleichermaßen anregen, wie zum Beispiel in der Arbeit mit WordPress, Automatisierungen und Bildarchiven.
  8. Ich liebe es, draußen zu sein. In der Sonne sitzen, wenn es nicht zu heiß ist. An der frischen Luft sein. Auf meiner Terrasse, im Park, beim Tanzen, Zelten, Ausflüge, …
  9. Ich liebe Wasser! Zeit am und im See, Meer, Freibad. Das Glitzern der Sonne auf der Wasseroberfläche. Das frische Kältegefühl auf der Haut. Am Strand sitzen und die Wellen beobachten und lange Spaziergänge am Meer.
  10. Ich liebe Radfahren. Das Fahrrad ist mir nahezu festgewachsen am Hintern. Mein tägliches Hauptverkehrsmittel, auch im Winter, ggf. in Kombination mit der Bahn. Gerne auch Fahrradtouren und Radreisen. Am liebsten allerdings ohne Berge. Als Flachländerin bewege ich mich nicht gerne bergauf, auch nicht zu Fuß.
  11. Ich liebe Sonnenuntergänge. Und Wolken. Und Regenbögen. Ich sitze manchmal einfach nur so da und beobachte den Sonnenuntergang. Ich habe tausende von Fotos davon, meist vor meinem Fenster.
  12. Ich liebe Eichhörnchen! Zuuuu süß!!! Könnte ich stundenlang zuschauen.
  13. Ich liebe schöne Blüten. Diese Farbenpracht und Fülle! Blüten sind einfach auch immer wieder ein tolles Fotomotiv!
  14. Ich liebe es, vor mich hin zu trödeln. Mich treiben zu lassen ohne feste Termine und einfach zu tun, wonach mir gerade ist.
  15. Ich bin gerne allein. Und gerne unter Menschen. Am liebsten, ohne mich dafür fest verabreden zu müssen.
  16. Ich liebe Musik. Am liebsten tanzbar. 😉 Alternativ höre ich aber auch gerne Podcasts oder Vorträge. Hörbücher nicht so gerne.
  17. Ich liebe Veranstaltungen. Ausstellungen und Museen. Kino und Filme. Führungen, Vorträge, Konzerte, manchmal auch Theater. Feste und schöne Märkte. Hatte ich schon gesagt, dass ich Tanzveranstaltungen liebe? 😉
  18. Ich liebe die Berlinale. Mich ins Programm vertiefen, den Tickets nachjagen, kleine Filme im großen Kino mit viel Publikum und Applaus am Ende. Und mit dem tollen Berlinale-Trailer vorweg. Gerne Dokumentarfilme oder auch Kinderfilme.
  19. Ich liebe Süßes. Vor allem Kuchen und Kekse. Plätzchenbacken im Advent erdet mich. Chips dagegen haben eher Suchtcharakter.
  20. Ich liebe es, verrückte Dinge zu tun! Mit den Langlaufskiern ins Büro oder bei nur 3cm Schnee mit den Skiern am Rad in den Park radeln. Oder in der Mittagspause ins Freibad gehen. So Dinge, die den Moment und das Wetter auskosten, die sich viele gar nicht erlauben.

 

Du siehst schon:

Fun in every colour – even better mixed together. 😉

 

Und was sind Deine Leidenschaften? Haben wir Parallelen? Findest Du Dich irgendwo wieder oder sind es bei Dir ganz andere Dinge? Schreib doch gerne mal in die Kommentare!

 

Neugierige Grüße

 

P.S.: Die oben erwähnte Luisle-Elke hat mich in meinen Teenies übrigens als Sozialarbeiterin der Jugendgruppe sehr positiv geprägt und den Grundstein für meine Fotoleidenschaft gelegt. Was für eine wertvolle Zeit! Vielen Dank!! Inzwischen inspiriert sie mich mit ihrem reisenden Lebensstil, worüber sie auf ihrem zweiten Blog “Die grauen Nomaden” berichtet.

Frühjahrs-Sommer-Reflexion 2023

Frühjahrs-Sommer-Reflexion 2023

Hui, schon Ende Mai! Damit wird es Zeit für meine Frühjahrs-Sommer-Reflexion. Ich habe ja mein Journal nach Jahreszeiten gegliedert und biete zu Beginn und Ende jeder Jahreszeit eine kurze Reflexion an. Für mich fühlt sich das einfach natürlich an, da ich im Sommer ja auch andere Aktivitäten plane als im Frühjahr oder Winter. Um es nicht zuuu kompliziert zu machen, halte ich mich dabei an den meteorologischen Beginn, nach dem der Sommeranfang auf den 1. Juni festgelegt wurde. Oft passt das wettertechnisch auch erstaunlich gut.

Mein Frühjahrsheft mit dem Kalender für März bis Mai endet also mit einem kleinen Frühjahrsrückblick. Ich habe dafür zwei Seiten mit Fragen vorbereitet. Die erste Seite bezieht sich auf das, was ich mir am Beginn des Heftes vorgenommen hatte für das Frühjahr.

Dort schrieb ich:

Ich genieße jedes Jahr den Aufbruch der Natur. Wie es plötzlich – wie aus dem Nichts – grün wird und überall Blätter und Blüten sprießen. Üppige Fülle, wo es vorher grau und matschig war, wo man gar nicht mehr daran geglaubt hat. Fülle. Farben. Freude.

Ich genieße, dass es noch nicht so heiß ist. Ausflüge in die Natur und Zeit zuhause (bei Regen) und auf der Terrasse. Ich nehme mir vor, die Kirschblüten zu bewundern, zum 1. Mai in den frischen grünen Wald zu radeln, Ausflüge zu den Rapsfeldern zu machen! Und Zeit fürs Kino zu finden.

Check! 🙌🏻 Wenn Du meine Glücksrückblicke der letzten Wochen verfolgt hast, hast Du gesehen, dass ich all das umsetzen konnte! In diesem Frühjahr habe ich mit dem wöchentlichen Bloggen begonnen und hatte mir vorgenommen, alles fertig einzurichten. Ein bisschen schraube ich im Hintergrund noch, um es mir leichter zu machen und schneller zu werden. Aber ja, der Blog ist eingerichtet. Wie geil! Wenn ich ehrlich zu mir bin, wollte ich das schon lange. Bereits auf meiner Griechenlandreise vor x Jahren habe ich mir eine WordPress.com-Seite namens “My Inspirational Journal” gesichert, da aber nie etwas geschrieben. Meinen Berlinale-Blog schaffe ich vor lauter Filmen nicht zu schreiben. Nur mein Adventskalender-Jahresrückblick 2014 war gut gefüllt und inhaltlich vielleicht sogar noch spannender als meine ersten Anfänge jetzt.

Zwölf neue Blogbeiträge habe ich also bereits verfasst seit Mitte März. Plus diesen hier. Ich bin mächtig stolz!!

Warum mache ich das eigentlich? Zum einen natürlich, um mehr Sichtbarkeit zu bekommen. Mich zu zeigen und damit auf mich und mein Journal aufmerksam zu machen und die passenden Menschen neugierig zu machen. Mehr und schneller zu bloggen und auf Social Media zu posten. Zum anderen, weil ich damit inspirieren möchte. Klar, wir alle haben unterschiedliche Schwerpunkte und das, was mich glücklich macht, muss noch lange nicht Deins sein. Aber ich finde es immer spannend, solche Rückblicke bei anderen zu lesen und nehme oft genug eine Anregung daraus mit. Und ja, das Schreiben macht auch etwas mit mir. Ich sortiere meine Gedanken beim Schreiben. Komme auf neue Ideen. Sehe Dinge klarer. Nehme genauer wahr, was ich mir später notieren und teilen möchte. Und es macht mich glücklich, meine schönen Erlebnisse so nachzuvollziehen. Wenn ich wieder mal an der To-Do-Liste verzweifel und sich die Woche grau und farblos anfühlt, dann sehe ich nochmal, dass das nicht stimmt. Dass ich ganz viele bunte Erlebnisse hatte. Und das tut mir gut.

Brauchst Du jetzt auch einen Blog?

Nein. Tatsächlich habe ich diesen glücklich machenden Effekt mit dem Journal alleine auch schon. Egal, wo und wie Du Dir das notierst. Denn es geht ja ums Erinnern. Ums sichtbar Machen. Um das gedankliche Wiederkäuen, um so die Negativitäts-Bias auszutricksen. Klar verstärken die Fotos das noch. Andererseits hat ein persönliches Journal nochmal andere Qualitäten als ein öffentlicher Blog. Denn so ungefiltert wie dort würde ich im Blog wohl kaum über meine Gefühle schreiben. Auch, wenn ich immer wieder daran erinnere, im Journal die schönen Erlebnisse zu notieren, gehört für mich eben auch dazu, mich dort “auszukotzen” und mir meine Ängste und Sorgen von der Seele zu schreiben.

Aber zurück zu meinem Frühjahrsrückblick:

Finanziell bin ich noch nicht auf der sicheren Seite mit meiner Teilselbstständigkeit. Aber immerhin eine Kooperation bahnt sich schon an für den Herbst. Mit dem Druck der kommenden Kalenderhefte muss ich mich jetzt schon wieder sputen. Einige alte Aufgaben und klärende Gespräche sind immer noch nicht vom Tisch. Dafür hat sich eine gute Freundschaft weiter verfestigt – YEAH! -, ich habe mit vielen lieben Menschen schön Geburtstag gefeiert, meine Terrasse blüht wunderbar und der Urlaub ist fast fertig vorbereitet. Eine treue Kalenderkundin hat sich sehr gefreut, dass ich ihre Wünsche umgesetzt habe. Eine liebe Tanzfreundin schrieb:

“Es schwärmen immer wieder Menschen aus meinen Kursen von Dir, zum einen Dein bahnbrechendes Tanzvermögen, zum anderen Deine sonnig sprühende Heiterkeit rühmend.”

Wie rührend! Und einige inspirierende Zoom-Bekanntschaften durfte ich im echten Leben kennenlernen. Das ist doch schon eine ganz hübsche Ernte!

Betrachtungsebenen im Zeitstrahl

Die andere Seite des Rückblicks ist eher eine Art Zeitstrahl. Das Besondere daran: Ich habe das aufgeteilt auf verschiedene Betrachtungsebenen. So möchte ich dazu anregen, nicht nur die Erlebnisse und Erfolge zu reflektieren, sondern auch Gefühle & Stimmungen und was mich beschäftigt hat. Das können familiäre Dinge sein, gesundheitliche oder auch weltpolitische. Wenn Du Dir das genauer anschauen möchtest, kannst Du reinzoomen in die Bilder. – Apropos, ist es Dir auch aufgefallen: Während ich im Winter noch hier und da vorsichtig war und wir tatsächlich die Familienweihnacht aufgrund diverser Infekte verschieben mussten, ist das gefühlt für mich jetzt gar kein Thema mehr. Ich bin wieder voll und ganz im Normalmodus und das Vergessen hat längst schon eingesetzt. Krass! Und schön!!

Sommerfreude vorplanen

Die Sommervorfreude im sonnengelben Sommerheft mit dem Kalendarium für Juni bis August beginnt ähnlich wie die Rückschau mit Fragen und einem Zeitstrahl. Meine Highlights: Ich freue mich auf den Urlaub. Aufs Schwimmen und Tanzen draußen. Da ich meine Mittagspausen oft zum Schwimmen nutze, bin ich optimistisch, dass ich die 30 Freibadeintritte abschwimmen kann. Plus Schwimmen im See und Meer. Bei gutem Wetter kann ich mindestens einmal wöchentlich draußen tanzen. Ich freue mich auf ein Tanzevent an der Ostsee. Und darauf, meine liebe Business-Buddy Silke Schäfer in Berlin zu treffen. Ich nehme mir vor, bis zum Ende des Sommers die Kalender für 2024 fertig gedruckt zu haben. Und weitere Angebote zu formulieren, so dass Du Dir besser vorstellen kannst, wofür ich stehe und was Du ggf. bei mir kaufen und buchen kannst. Für die Sichtbarkeit. Und um so langsam doch in die Fülle zu kommen und bis zum Jahresende eine gute Ernte einzufahren.

Und was nimmst Du Dir so vor für den Sommer? Beantworte Dir doch gerne auch die Fragen auf den Fotos – oder bestelle Dir einfach rasch noch mein Sommerheft. 😉

Alles Liebe für Deinen Sommer & sonnige Grüße aus Berlin

Fun Facts über mich

Fun Facts über mich

Hast Du Lust, mich etwas näher kennenzulernen?
Hier eine Sammlung spannender und lustiger Details und Geschichten aus meinem Leben:

 

  1. Ich bin in Berlin (West) geboren und aufgewachsen – ausgerechnet das spannendste Jahr habe ich aber verpasst, da ich kurz nach Mauerfall ab Mitte November ’89 als Au-Pair in Brüssel und Paris war und erst pünktlich zur Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 zurückgekommen bin.

  2. Das Aufwachsen mit der Mauer, Transit und langen Staus am Grenzübergang hatte Folgen: Auf der Tramper-Ticket-Tour 1987 sind wir zu Fuß von Kehl nach Straßburg gegangen und haben beim Grenzübergang freiwillig unsere Personalausweise dem Beamten auf den Tisch gelegt. Danach hatten wir das Gefühl, der hat sie nur uns zuliebe geprüft, und sind laut fluchend über die Grenze gegangen: “Was ist denn das für eine lasche Grenzkontrolle?! Das geht so nicht!!”

  3. Wie alle West-Berliner:innen hatte ich nur einen “behelfsmäßigen Personalausweis”.

  4. Im Studium ab 1990 habe ich dann erstmal über typische Ostbegriffe gestaunt, wie zum Beispiel “urst”. Das hat seeehr lange gedauert, bis ich den Wortursprung und die Schreibweise verstanden habe, für mich klang es immer wie “uuhhst”.

  5. Ich bin in der Hauptstraße aufwachsen, im ersten Stock, und in meiner Kindheit gab es noch eine Autobrücke über die nahegelegene Kreuzung an der Ecke Dominikusstraße. Die Autos waren also fast auf Fensterhöhe. Der positive Effekt: Ich bin ziemlich geräuschunempfindlich beim Schlafen. Seltsamerweise gibt es so gut wie keine Fotos von dieser Brücke.

  6. Ich habe mit 12 oder so beschlossen, das mit dem Rauchen gar nicht erst auszuprobieren. – Beste Entscheidung ever!

  7. Ich meide auch Alkohol und Drogen weitgehend, bis auf vielleicht mal Eierlikör auf Eis oder ähnliches. Das Zeug wirkt einfach sofort, wenn man es nicht gewöhnt ist!

  8. Das heißt nicht, dass ich keine Süchte kenne: Mit dem Kaffee habe ich auch erst spät angefangen und hatte anfangs zitternde Hände davon. Inzwischen trinke ich problemlos auch noch spät abends Kaffee.

  9. Ich bin definitiv fotosüchtig! Ich will alles Schöne festhalten. Manchmal schaue ich die Bilder hinterher gar nicht mehr an. 😉 Wenn Freunde fragen, ob ich sie weiterleiten kann, sage ich ehrlicherweise: “Ich versuch’s! Aber ich verspreche es nicht.” Ehe ich da die Auswahl geschafft habe, hab ich nämlich schon wieder zig Fotos gemacht, die ich (z. T. auch beruflich) auswählen und bearbeiten muss.

  10. Meine erste Spiegelreflexkamera habe ich übrigens mit 12 bei einem Preisausschreiben gewonnen. Das war ein sehr guter Deal für Canon, denn ich bin der Marke bis heute treu.

  11. Handysucht muss ich auch konstatieren. Ich liebe Süßes. Eine angefangene Chipstüte kann ich nur schwer beiseite legen. Und ich bin absolut tanzsüchtig!!

  12. Ich glaube an die heilende Kraft der Endorphine!

  13. Ich liebe alles, was Paartanz ist! Insbesondere Foxtrott, Walzer, Swing, aber auch Tango/ConTango, ChaCha & Co. Die meisten Tänze kann ich auch führen – was ich inzwischen auch weitaus häufiger mache als folgen.

  14. Ich habe allerdings auch eine kleine “Liste unnütze Tänze”, auf der u.a. Slowfox, Samba und Balboa stehen. Einfach Tänze, die ich nicht mag und durch anderes ersetzen kann.

  15. Wild improvisieren, Tänze mischen und Führungswechsel sind mein größter Spaß. An der Technik feilen und Turniertanz sind dagegen nicht so meins.

  16. Am liebsten gleite ich ultraschnell über die Tanzfläche und versuche, auch in langsame Tänze noch schnellere Sequenzen einzubauen. Typischer Spruch: “So langsam kann ich nicht führen.”

  17. Eine Tanzfreundin sagte mal: “Mit Elke kannst Du durch ein volles Einkaufszentrum Foxtrott tanzen und bist immer noch schneller als alle anderen!” – Eine andere fragte ungläubig: “Bist Du sicher, dass Du nur zwei Füße da unter Deinem Rock hast?!”

  18. Außerdem mache ich wahnsinnig gerne Geräusche mit den Schuhen und habe mir aus ein bisschen Step und ein wenig Flamenco meine eigenen Moves entwickelt, so dass man meistens hört, wo ich bin. Klackerdiklack! 👢

  19. Das Lustige daran ist, dass ich Sport eigentlich gar nicht mag! Ich sage immer: “Ich habe eine Schulsportphobie” und habe erst mit Mitte Zwanzig begriffen, dass ich mich aber total gerne bewege!

  20. Nur mit Bällen kann ich leider nicht umgehen und habe im Tischtenniskurs in der schlechtesten Kategorie sämtliche Spiele verloren! 🏓 Tischtennis finde ich trotzdem lustig. Ich kann’s halt nur nicht.

  21. Dafür liebe ich Radfahren! 🚴‍♀️ Also auch nicht sportlich, aber mein Fahrrad ist quasi am Arsch festgewachsen und fast immer dabei. 😉

  22. Da mein Tagesgepäck immer so aussieht wie für ne Wochenendreise, brauche ich das aber auch als Gepäckesel! 😂 Bedingt sich gegenseitig, denn die Hälfte des Tascheninhalts sind wärmere Klamotten und Regensachen fürs abendliche Heimradeln.

  23. Ansonsten ist natürlich mein Journal 📙🖋️ immer in der Tasche, Tanzschuhe, ein Fotoapparat, ggf. Badesachen und eine Decke zum Draufsitzen, etwas zu Essen,… Ehrlich gesagt weiß ich oft selber nicht, was ich da alles in der Tasche habe. 😂

  24. Ganz sicher dabei ist auch immer was zu trinken! Ich habe immer Durst und werde sehr unruhig, wenn ich kein Wasser mehr habe. (Entsprechend muss ich leider auch immer aufs Klo.)

  25. Ach ja, und wie die Queen und Paddington Bear habe ich auch eigentlich immer was zu Essen in der Tasche. “Just in case” und damit ich unabhängig bin.

  26. Am liebsten bin ich nämlich draußen. ☀️ Und mit dem Lunchpaket in der Tasche kann ich meine Mittagspause schön im Park verbringen statt im Lokal. (Oder umgekehrt in der Regenpause einfach mal im Büro bleiben.)

  27. Der wichtigste Ort meiner Wohnung ist entsprechend meine Terrasse. ☀️🌻 Südseite. Da saß ich auch schon mal bei -10°C mit Rechner draußen – bis der Kaffee eine Eisschicht hatte. ❄️ Bin dann nur rein gegangen, um den Rechner zu schonen.

  28. Ich liebe es, mir immer wieder ein paar Verrücktheiten in den Alltag einzuplanen. So war ich zum Beispiel auch schon mit Langlaufskiern im Büro. 🎿 Ist schließlich selten genug in Berlin, dass genug Schnee dafür liegt!

  29. 🏊‍♀️ … und im Sommer verbringe ich meine Mittagspause am liebsten im Kinderbad. 😎 Eine Stunde Urlaub!! ⛱️

  30. Mein Lieblingsspruch ist: “Feierabend heißt Feierabend, weil man da feiern soll!”

  31. Im Advent mutiere ich regelmäßig zur Backfee und mache ein regelrechtes Projekt daraus mit großer Einkaufsliste, Zeitplanung & Co.: Wann muss ich was backen, damit ich entspannt da durch komme und am Ende rund 10 Sorten habe? 🤔

  32. Das Ziel dabei ist, am Ende so volle Keksdosen zu haben, dass ich aus dem Vollen schöpfen kann und wirklich gerne und ohne Mangelgefühl Plätzchen verschenke. Eine Übung für das Füllebewusstsein und die Projektplanung!

  33. Ein weiteres Großprojekt war jahrelang meine Berlinale-Planung. Ich habe irgendwann beschlossen, dass es einfacher und lustiger ist, wenn ich für die meisten Filme, die mich interessieren, gleich zwei Tickets besorge und dann schaue, wer von meinen Freunden mich begleiten möchte. So habe ich jedes Jahr bis zu 20 Filme geschafft – neben der Arbeit! Das braucht dann aber auch tagelange Planung, Programm lesen, auswählen, Alternativen überlegen, anstehen oder pünktlich um 10h Online-Tickets erjagen mit Adrenalinschub & Co.

  34. Besonders gerne schaue ich auf der Berlinale Dokumentarfilme, zum Beispiel aus den Sektionen Kulinarisches Kino und Natives. Und der absolute Hit sind die Kinderfilme im Haus der Kulturen der Welt!! Die Stimmung ist einfach toll! Für die jüngeren Kinder wird die Übersetzung live eingesprochen. Alleine das ist ein Erlebnis!

  35. Mein Vorhaben, dann auch noch einen eigenen Berlinale-Blog zu schreiben, habe ich dann leider kaum geschafft. Aber zumindest für ein paar Filme gibt es einen Text auf berlinaaale.wordpress.com.

  36. Apropos Kinderfilme/Kinderbad: Ich selber habe keine Kinder, habe aber vorm und im Studium meine Au-Pair-Kinder, eine Kleinkindergruppe und auch Feriengruppen mit Kindern und Erwachsenen mit geistiger und körperlicher Behinderung betreut.

  37. Zuvor war ich lange in der Jugendgruppe meiner (evangelischen) Gemeinde, habe den Jugendgruppenleiterausweis gemacht und war auch als “Teamerin” bei Kinderfreizeiten dabei.

  38. Meine Mediennutzung ist – ähm, ein wenig “antiquiert”. Im Wesentlichen schaue ich ARD, ob auf dem Fernseher oder über die Mediathek. Manchmal switche ich auf ARTE oder ZDF. Aber auch das eher selten.

  39. Abgesehen davon habe ich beim Fernsehen meist auch den Rechner auf den Knien und arbeite parallel irgendwas.

  40. Radio höre ich am liebsten mit dem alten Küchenradio meiner Oma, ein Radiorekorder aus den 80ern. Gerne verstärkt durch das wasserfeste Badradio.

  41. Selbstverständlich ändere dann auch nicht freiwillig den Sender. Bei mir dauereingestellt ist seit tausend Jahren Radio Fritz, der Jugendsender des rbb. Für Radio Eins, den Nachfolgesender “nur für Erwachsene” fühle ich mich noch nicht alt genug. 😉

  42. Und statt Spotify & Co. kaufe ich immer noch Musik – ggf. auch digital – und habe einen Haufen CDs zuhause. Und eine Anlage aus den 90ern.

  43. Ähnlich ist es mit dem Essen: Ich esse gerne phasenweise immer das gleiche, im Sommer zum Beispiel fast täglich Wassermelone mit Schafskäse.

  44. Als Kind hatte ich glatte Haare, ab der Pubertät dann richtig krasse Korkenzieherlocken, durch die kaum noch mit dem Kamm gekommen bin. Inzwischen sind sie eher wellig – wenn sie denn mal lang genug sind.

  45. Ja, ich hatte auch mal lange Haare. Kurze sind aber praktischer.

  46. Ich fühle mich leicht geblendet, mag aber keine Sonnenbrillen. Daher trage ich fast immer eine Schirmmütze.

  47. Den Fahrradhelm trage ich auch nur deshalb, weil er mir als Schirmmütze dient, aber besser auf dem Kopf hält.

  48. Und im Winter schwöre ich auf Snowboardhelm zum Fahrradfahren!

  49. Eigentlich bin ich eine echte Nachteule und sage immer: “Ich bin keine Langschläferin, ich bin eine Spätschläferin.” Momentan werde ich allerdings schon ab elf abends müde und schlafe richtig lange…

  50. Ich würde mich als kreative Chaotin bezeichnen, Scannerin, Sammlerin, …

  51. Entsprechend sieht es oft in meiner Wohnung aus. Daher sorgt der Spruch an meiner Badezimmertür bei Besuch regelmäßig für Lacher: “Normalerweise ist es IMMER aufgeräumt!”

  52. 🐿️ Kosename in der letzten Beziehung: alles mit Endung -hörnchen (Tanzhörnchen, Freudehörnchen,…)

 

 

 

To be continued…

Herzliche Grüße

 

Die Urlaubsfreude in den Alltag mitnehmen

Die Urlaubsfreude in den Alltag mitnehmen

Sommerzeit – Urlaubszeit. Vielleicht hast Du Deinen Urlaub noch vor Dir. Meiner ist gerade vorbei. Ich war zum wiederholten Male auf einem ConTango- und Bewegungs-Workshop in Tschechien mit Javier Cura, habe eine mini-kleine Radtour angeschlossen und anderthalb Tage die wunderschöne Stadt Brno/Brünn im Südosten Tschechiens erkundet. Glücklich und zufrieden, sehr erfüllt und gut erholt frage ich mich nun, was eigentlich dieses herrliche Urlaubsgefühl ausmacht und wie ich mir möglichst viel davon in den Alltag herüberretten kann. Denn schließlich ist das Ziel doch, ein Leben zu führen, von dem ich keinen Urlaub mehr brauche. 😉

Und so gehe ich in Gedanken noch einmal alles durch und schaue zur philosophischen Vertiefung bei immer noch 29°C spät nachts auf meiner Berliner Terrasse aus der Reihe “Streetphilosophy” von Ronja von Rönne die Folge “Reisen – mach mal Urlaub!”, die es inzwischen leider nicht mehr in der Mediathek, aber vielleicht auch bald auf YouTube gibt. “Woher kommt unsere Sehnsucht, ferne Länder zu bereisen?”, fragt sie darin. “Sind wir von Natur aus Nomaden, die eben immer weiter ziehen müssen? Und warum haben wir überhaupt das Bedürfnis, aus unserem Alltag auszubrechen und Urlaub zu machen? Ist das Paradies ein Ort, den wir finden können? Oder müssen wir es in uns selbst suchen?”

Reduktion und Einfachheit

Auch, wenn ich doch immer wieder den Fehler mache, zu viel Gepäck mitzunehmen: Der Urlaub ist eine willkommene Reduktion auf das Wesentliche. Weniger Dinge und weniger Aufgaben. Ich spüre, wie wohltuend es ist, mal nicht noch tausend ToDos im Kopf zu haben und nur wenige Entscheidungen treffen zu müssen. Und selbst die wenigen Fragen, die noch übrig bleiben – “Nehme ich am Programm teil oder gönne ich mir eine Pause?” –, sind fast schon zu viel.

Die Langsamkeit des Programms tut mir gut. Mehrere Stunden auf der Wiese sitzen und eine kleine Bewegungsfolge üben. Mit nackten Füßen durch feuchten Schlamm waten. Libellen beobachten. In Ruhe den Fluss entlang schwimmen. Spüren, dass die langsamsten Tänze die intensivsten sind.

 

Abstand und “das Außeralltägliche”

Ronja von Rönne behauptet in Streetphilosophy: “Das Reisen ist eine Chance, um mein Leben von außen zu betrachten – und zu erkennen, was man daran ändern sollte. Im Alltag fehlt mir oft der Abstand.”

Aber brauche ich dafür tatsächlich eine weite Reise?

Gerade jetzt nach dem Urlaub entdecke ich, wie wichtig auch immer mal “der kleine Abstand zwischendurch” ist. Im Büro habe ich Abstand von der Hausarbeit. In der Pause im Park und auf dem Wochenendausflug habe ich Abstand von beidem. Manchmal genügt sogar schon ein ganz kleiner Ortswechsel, einmal kurz aufstehen, ein anderer Raum, der Blick in die andere Richtung, um das Denken zu befreien und mich neu zu öffnen oder zu fokussieren. Und beim Schreiben und Journaling gehe ich innerlich auf Reisen und verarbeite ich meine Gefühle und Gedanken. Ganz analog, mit dem Stift in der Hand.

 

Lieblingsorte genießen und Neues entdecken

Was die Wahl meiner Urlaubsziele angeht, aber auch meiner Freizeitaktivitäten, habe ich zwei wichtige Motivatoren: die Freude des Wiederentdeckens und die Freude des Neuentdeckens. Und besonders schön ist es, wenn sich beides die Waage hält.

Meine Lieblingsorte möchte ich immer und immer wieder genießen. Damit verbunden ist ein wohliges Gefühl von Heimat in der Ferne, ein Ankommen im zweiten Zuhause, alte Freunde wiedertreffen und neue Leute kennenlernen. Es entsteht mit der Zeit eine große Verbundenheit. Und letztlich auch eine große Entspannung, weil ich vor Ort nicht alles neu erkunden muss und mich auf meine liebsten Aktivitäten konzentrieren kann.

Die Neugier ist andererseits eine starke Triebfeder des Menschen. Und manchmal habe ich das Bedürfnis, meine inneren Bildspeicher neu zu füllen, mit frischen Eindrücken zu füttern. Abwechselnd Bekanntes und Neues zu genießen, ist für mich daher ideal. Oder auch, an eine Reise zum Lieblingsort noch eine Tour zu neuen Ufern anzuschließen.

Die Philosophin Johanna Juni erklärt das in “Streetphilosophy” mit Alain de Botton, der gesagt habe, dass der Mensch zugleich Bauer und Nomade sei. So kommt es, dass wir gleichzeitig sesshaft sind und gerne auf Reisen. Wir haben zum einen das Bedürfnis nach Sicherheit und einem Ort, an dem wir zuhause sind. Auf der anderen Seite aber auch immer die Sehnsucht nach etwas Neuem, nach Aufbruch, nach Freiheit.

Eine Stadt wie Berlin ist natürlich perfekt geeignet, auch im Alltag immer wieder neue Ecken zu checken, andere Wege zu testen und sich kulturelle Anregungen zu verschaffen – und zugleich die Lieblingsorte regelmäßig zu genießen.

Umgang mit Zeit

Ein Workshop mit einem Argentinier sorgt für ein sehr entspanntes Verhältnis zur Zeit. Statt fester Uhrzeiten sprechen wir von “sixish” oder “tenishhh” und meinen damit irgendwas ab sechs oder zehn, eher eine halbe/dreiviertel Stunde später, halt dann, wenn es passt und alle bereit sind. Strikter wird es nur, wenn “the outer world” anklopft. Ansonsten gilt das Motto: “Go with the flow!” Ein Teilnehmer wirft ein: “Hier regiert Kairos statt Chronos,” also der Gott des günstigen Augenblicks. Das kann im Gruppenprozess auch mal anstrengend sein, sorgt aber insgesamt dafür, die Dinge in Ruhe zu Ende bringen zu können.

Feste Termine sind jeweils da wichtig, wo es um Verabredungen mit anderen geht. Das Flow-Erlebnis entsteht eher dort, wo Zeit keine Rolle spielt.

Wichtig ist auch das Thema “gefühlte Zeit” und die Frage, ob ich mir meine Zeit selbstbestimmt einteilen kann. Habe ich gefühlt genügend Zeitfreiräume für das, was mir wichtig ist und Freude macht? Ohne im Nacken schon den nächsten Termin zu spüren? – Und ja, auch in so einem Workshop mit vielen tollen Angeboten kann schnell der innere Druck entstehen, alles mitnehmen zu wollen und damit gefühlt auch wieder “zu wenig Zeit” zu haben für eigene Pausen und Entspannung. Ich lerne, dass mir das am Ende gar nichts ausmacht, wenn das Programm selbst mich mitnimmt in den Flow, wenn ich ganz aufgehe in dem, was ich tue. Egal, was es ist.

Wenn ich im Kopf schon wieder beim nächsten Programmpunkt bin, kann ich mich nicht wirklich einlassen auf das, was ist. In den Flow komme ich erst, wenn ich ganz eins bin mit meinem Tun. Andererseits braucht auch das schönste Erlebnis einen Anfang und ein Ende, damit Raum für etwas Neues entsteht.

 

Muße und Digital Detox

Der Urlaub als arbeitsfreie Zeit ist oft auch gleichbedeutend mit weniger Zeit am Rechner – auch eine Reduktion! Ja, durchaus, ich hatte das Smartphone dabei, sogar auch ein Tablet, aber verglichen mit einer üblichen Woche ist die Urlaubszeit fast schon eine Digital-Detox-Kur. Es tut mir gut, dass mal weniger Nachrichten auf mich einströmen und statt Social Media echte Begegnungen im “Real Life mit Anfassen” im Mittelpunkt stehen!

Eng damit verbunden ist das Thema “Muße”. Wann sonst gönnen wir es uns wirklich, einfach mal Löcher in die Luft zu starren? Dabei ist Muße wichtig für Kreativität und neue Ideen. Laura Ritthaler schreibt in “Emotional Detox”: “Der Mensch braucht Entspannung. Unser Gehirn und unsere Gefühle sehnen sich nach Aus- und Mußezeiten, in denen keine neuen Informationen hinzukommen und genügend Energie gesammelt werden kann, um Erlebtes zu verdauen.”

Gerade der Sommer bietet sich an, einfach raus zu gehen und das echte Erleben zu genießen! Oder in der Hängematte die Wolken zu beobachten.

 

Draußen in der Natur

Wenn ich meine Zeit größtenteils draußen verbringen darf, bin ich glücklich. In meinem Urlaub suche und genieße ich daher vor allem den Kontakt zur Natur. Im Zelt oder bei weit geöffnetem Fenster schlafen, per Rad statt im Auto, im grünen Gras liegen, viel schwimmen gehen, Sauerstoff tanken fast rund um die Uhr. Das Grün beruhigt die Augen und bringt erfrischende Kühle in die Sommerhitze.

Mehr Zeit in der Natur lässt sich selbst im städtischen Alltag realisieren. Mit dem Rad zur Arbeit, die Mittagspause im Park, der Ausflug am Wochenende – oder vielleicht kann ich meine Arbeit auch auf der Terrasse oder im Grünen erledigen? Ein paar Stunden frische Luft wirken oft Wunder!

Bewegung

Bewegung ist Leben, Erleben und setzt Emotionen frei. E-motion. In Beruf und Alltag aber sitzen wir meist zu viel. Im Urlaub mal wieder andere Bewegungen zu integrieren, schafft einen Ausgleich. Nach einer Woche Tanz und “Spiraldrehung im Park” fühle ich mich weicher, beweglicher. Die Paddeltour stecke ich gut weg. Aber die Hügel von Brno lassen mich auf dem Fahrrad spüren, wie untrainiert ich doch bin. 😉

Javier motiviert uns im Workshop, mit Bewegung zu spielen, immer wieder Neues zu probieren und in den Alltag so viele unterschiedliche Bewegungsmuster einzubauen wie möglich, um nicht noch extra trainieren zu müssen. Zum Beispiel, indem wir die Kaffeedose absichtlich so weit oben positionieren, dass wir uns täglich danach strecken müssen. Auch mal im Stehen oder in der Hocke arbeiten. Barfuß gehen. Die Treppe zur Abwechslung mal hoch und runter krabbeln oder hüpfen. Mit Kindern oder Freunden im Park im Vierfüßler Fangen spielen. Und natürlich Tanzen. 😉

Javiers tägliche Frage: “How do you feel – physically and emotionally?” wird mich noch lange begleiten, auch im Journaling.

“Ich fühle mich so glücklich um die Füße.” sagte er, wenn er zusah, wie der Lehmmatsch zwischen den Zehen hervorquoll. “Überhaupt bin ich glücklich am ganzen Körper.”

– Astrid Lindgren in: “Rasmus und der Landstreicher” –

Spüren und Genießen

“Dancing without sensing is non-sense,” erinnert uns Javier immer wieder in meinem Urlaub: “Tanzen ohne das Spüren, ohne die Sinne ist Un-Sinn!”

Im Urlaub gönnen wir uns tatsächlich mehr Zeit zum Spüren und Genießen. Einfach, weil wir die Zeit haben. Oder weil etwas Neues unsere Sinne anregt, neue Geräusche, Gewürze und Gerüche. So nehme ich zum Beispiel nach zwei Wochen im Zelt die herrliche Matratze in meiner Unterkunft in Brno und das tolle Gefühl der glatten Bettwäsche auf meiner Haut als ganz besonders angenehm wahr und das schöne Morgenlicht in meinem Schlafzimmer.

Das Spüren wird im Urlaub zur Hauptbeschäftigung und nicht überlagert von emsigem Tun. Dieses Gefühl möchte ich mitnehmen und immer wieder hineinspüren in Alltägliches.

Zeit für mich / Zeit mit Freunden

Der Urlaub ist die Zeit des Jahres, in der es ganz um die eigenen Bedürfnisse geht. Die “Zeit für mich” kommt im Alltag ja oft zu kurz. Aber auch Zeit mit anderen kann bewusst im Mittelpunkt stehen, gerade bei einem Workshop oder einer Gruppenreise und natürlich auch als Paar, mit Freunden oder der Familie. Für mich besonders angenehm ist die Haltung “alles kann, nichts muss”, die ich an Javiers Workshop sehr schätze. Alles sind Angebote ohne Verpflichtung, ich kann jederzeit frei entscheiden, ob es gerade passend für mich ist oder nicht, ob ich Zeit mit den anderen verbringen möchte oder alleine. Und es ist schön, ein paar bekannte Gesichter vom vergangenen Jahr dort wiederzutreffen.

Ganz ähnlich kenne ich es auch von anderen Tanzveranstaltungen: In meinen Alltag baue ich mir bewusst viele Aktivitäten ein, bei denen ich sicher Freunde treffe, ohne mich extra fest dafür verabreden zu müssen.

Mikrourlaube

Ganz passend zu meinen Gedanken beschreiben auch Anette Frankenberger und Antonia Fuchs ihr Konzept der Mikrourlaube im Podcast “15 Minuten fürs Glück”. Sie betonen, es ginge auch darum, Urlaubsmomente im Alltag zu erkennen und zu benennen, um sie auch als entsprechende Auszeit zu nutzen und wertzuschätzen. “Wenn wir etwas als Urlaub deklarieren, ist das wie ein Spiel und wird dazu.”

Tatsächlich mache ich das schon sehr lange. Ich arbeite in einer sehr touristischten Gegend und nehme dieses Urlaubsfeeling sofort an, sobald ich das Büro verlasse. Und meine oft zitierte Mittagspause im Kinder-Freibad habe ich schon häufig scherzhaft als “eine Stunde Urlaub” bezeichnet.

Die Kunst ist also vor allem, die Urlaubsstimmung und die kleinen Dinge, die wir im Urlaub anders machen, in den Alltag zu übertragen. Einfach mal Tourist in der eigenen Stadt sein und die Umgebung und die Nachbarn mit offenen Augen neu entdecken. Kleine, selbstbestimmte Zeitinseln schaffen und genießen. Und sich in der Natur erholen.

Viel Spaß dabei!!