Mobilität

Schöne Momente der Woche von Fr bis Do, 2.-8.6.2023

Ich habe lange überlegt, ob ich in dieser Woche einen Glücksrückblick veröffentliche. Ein Krankheitsfall in der Familie macht mir große Sorgen und verändert meine Prioritäten. Aber in den Tagen zuvor hatte ich so viele schöne Erlebnisse, von denen ich berichten wollte, lustigerweise alle rund um das Thema Mobilität. Das wäre jetzt auch schade, die nicht zu teilen. Daher schreibe ich darüber, wie ich sonst auch geschrieben hätte, mit der vollen Begeisterung, die ich dabei hatte. Alles andere spare ich im Wochenbericht aus. Nur so viel: Es ist schon viel besser als befürchtet. Wir sind vorsichtig optimistisch. – Und danach mache ich wohl erstmal eine kleine Auszeit und schreibe später weiter.

Mit dem Cabrio die U-Bahn neu erleben

Am Freitag hatte ich eine ganz besondere Einladung: Ich durfte auf einem Netzwerktreffen von WIM Women in Mobility fotografieren und an der U-Bahn-Cabriotour teilnehmen. Was für ein Erlebnis! Rund zwei Stunden sind wir mit einem offenen Wagen durch die Berliner U-Bahn gefahren, haben dabei verschiedene Tunnelquerschnitte kennengelernt und in den tollen Erklärungen des Moderators viel über die Geschichte, Technik und Gestaltung der Berliner U-Bahn gelernt. Für mich ganz besonders und neu war, hierbei zu erleben, wie “alles mit allem verbunden” ist und dass man eine richtige Rundtour über verschiedene U-Bahn-Strecken machen kann. Diese Tour kann man bei der BVG buchen. Sehr empfehlenswert!

Verkehr(t) planen – Diskussion in der Urania

Gefreut hat mich auch, dass das so gut zu der Veranstaltung des Vorabends gepasst hat: Da war ich in der Urania zu einer Diskussion “Verkehr(t) planen – Verkehrswende und Bauwende nur gemeinsam!” – Leider bot die Veranstaltung weniger spannende Zukunftsvisionen als erwartet. Dafür habe ich einiges über Planungsfehler gelernt, zum Beispiel wie wir uns mit Lärmschutzwänden den Bezug zum Stadtraum verbauen und dass der S-Bahnhof Köpenick nach seinem Umbau kein Glanzstück der Gestaltung zu werden verspricht. Und dass es tolle Beispiele gibt in Kopenhagen, Utrecht oder auch Hamburg.

Mir sind ein paar Aussagen von Hille Bekic besonders aufgefallen, eine Freundin von mir, die als Vizepräsidentin der Architektenkammer Berlin auf dem Podium saß. Sie hat das Bauen an den Nagel gehängt und ist aktuell eine der Geschäftsführerinnen der Velokonzept GmbH, die unter anderem die VELO Berlin organisiert. Davon hatte ich ja hier berichtet. Sie sagte (frei zitiert): “Ich habe irgendwann festgestellt: Aus Klimaschutzgründen sollte man jetzt eigentlich nicht mehr bauen. Nun kann ich als Architektin und als Vorstand der Architektenkammer ja schlecht sagen: ‘Hört auf zu bauen.’ Aber für mich selber habe ich das sehr wohl gesagt und habe den Schritt dann raus in die Stadt gemacht: ‘Mobilität ist eigentlich das, worum wir uns jetzt kümmern können.’ – Und ich nenne mal als Beispiel für die Bauwende, dass man auch weniger bauen kann, also zumindest nicht neu bauen, sondern im jeweiligen Bestand bleiben und da umnutzen, umbauen. Und so planen, dass die Wege kürzer werden in der Stadt.”

Sie gibt den Tipp, in der Verwaltung mitzuhelfen, um die Verkehrswende schneller voranzubringen: “Ich glaube, in der Verwaltung ist noch Platz für Menschen, die da arbeiten wollen … Und die Verwaltung sollte vielleicht auch mal darüber nachdenken, wenn man quer einsteigt, dass man dann nicht mit seinem Gehalt unten anfangen muss, sondern dass man seine Berufserfahrungen mitbringen kann, die man in der Privatwirtschaft gesammelt hat, auch in der Gehaltsstufe.” Genau das gleiche habe ich in dieser Woche auch von einer anderen Freundin gehört, die genau davon betroffen ist.
Antje Kapek, Sprecherin für Verkehrspolitik Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, verwies dann auf das intrinsische Motiv: die Freude am Fahren, am Radfahren – und wie das durch schöne, sichere Fahrradwege gefördert werden kann. Damit kommen wir direkt zum nächsten Highlight der Woche:

ADFC-Sternfahrt – “Fahrn, fahrn, fahrn auf der Autobahn!”

Nach einigen Jahren Corona-Pause bin ich in diesem Jahr endlich wieder mitgeradelt bei der ADFC-Sternfahrt auf meiner Lieblingsstrecke ab Werder. Die Werder-Tour lohnt sich natürlich auch sonst – nur kann man dann nicht anschließend noch mit dem Fahrrad über die Stadtautobahn rauschen. 😉 Werder ist ein wirklich sehenswertes kleines Städtchen bei Potsdam mit viel Wasser und es lohnt sich auf jeden Fall dort auch ein Ausflug in die Altstadt. Dafür war natürlich auf der Fahrraddemo keine Zeit. Allerdings sind wir auch auf der Demo mit der süßen kleinen Fähre nach Caputh übergesetzt. Das liebe ich ja immer sehr.

Dazu gab es dann auch noch die tolle ADFC-Playlist mit fröhlichen Fahrradsongs, ganz unten auf der Seite zur Sternfahrt. 🙂 Die ADFC-Sternfahrt findet schon seit vielen Jahren immer am ersten Sonntag im Juni statt. Das ist DIE große Fahrraddemo in Berlin mit Startpunkten überall in der Stadt und auch außerhalb. Die verschiedenen Routen treffen sich dann alle – wie passen! – am Großen Stern. Zwei Routen führen auch über die Autobahn. Wir sind über die AVUS geradelt mit Blick auf den Funkturm bis zum ICC. Die andere Strecke am Südring führt durch einen Autobahntunnel. Das ist auch immer ein ganz besonderes Erlebnis, wenn alle im Tunnel anfangen, laut zu johlen und zu klingeln und das Echo genießen. Und die herrliche Kühle im Tunnel. Ich sage nur: Fahrspaß!

Haus der Kulturen der Welt

Nach der langen Tour waren wir gehörig platt, haben erstmal im Tiergarten gechillt und sind dann zum Haus der Kulturen der Welt geradelt. Im Café dort unter dem Zeltschatten haben wir den herrlichen Ausblick auf die Spree und das Kanzleramt genossen und dann innen die frisch eröffnete Ausstellung entdeckt. Oben auf dem Dach gibt es hin und wieder Konzerte und leckeres afrikanisches Essen. Das alles kommt mit auf die Liste der Sommervorhaben!

Architektour

Über den BDA Bund Deutscher Architekt:innen konnte ich vor der U-Bahn-Tour noch eine Baustellenführung mitmachen: Das Haus Lebensort Vielfalt am Südkreuz ist ein Neubau der Schwulenberatung Berlin mit 69 Mietwohnungen, Gemeinschaftsräumen, Pflegewohngemeinschaften, Kindertagesstätte, Büro und Gastronomie. Die Architekten Roedig Schop sind Tanzfreunde von mir, und ich habe mich sehr gefreut, sie wiederzusehen. Ich fand spannend, wie viel Mühe sich die Schwulenberatung gibt, aus der großen Interessentenschar eine ausgewogene Mischung der Bewohner auszuwählen: von Mitte zwanzig bis Anfang 80, verschiedene Einkommensstufen, Schwule, Lesben, Trans, Inter, die ganze LGBTQI+-Vielfalt unter einem Dach vereint. Top! In den neunziger Jahren wäre das noch gar nicht denkbar gewesen, sagte Marcel de Groot von der Schwulenberatung auf der Führung.

Was war noch?

  • Juhuuu, ich war beim Friseur und habe endlich wieder kurze Haare!
  • Ich habe Holunderblütensirup gekocht nach dieser Anleitung (und beim Kochen noch etwas frischen Orangensaft hinzugefügt).
  • Beim Holunderpflücken einen Raubvogel entdeckt – mitten in der Stadt!
  • Ein erstes Mal in diesem Sommer abendliches Schwimmen im Freibad um die Ecke und Mittagspause in meinem Lieblingsfreibad.
  • Auch Mobilität: Ich durfte in dieser Woche wieder für Jelbi fotografieren …
  • … und habe auf dem Rückweg einen alten Tanzfreund und Architektur-/Fotokollegen wiedergetroffen und lange geplaudert, ein Computerproblem gelöst, einige tolle Campinggadgets bei Tchibo entdeckt und kleine Bücher für die Reise. Dieses faltbare Solar-LED-Lämpchen begeistert mich sehr, auch für die Terrasse.
  • Jetzt stolze Besitzerin eines günstigen Turmventilators. – Der Sommer kann kommen! (alle Links aus Überzeugung, ohne Affiliate)
  • Und ich war völlig geflashed vom Idee-Shop! OMG, was die alles haben für Journaling & Co.: Aufkleber, Schablonen, Stempel, Stifte, Washi-Tape, Sketch-Note-Anleitungen, … Da ich ja mehr aufs Schreiben fokussiert bin, war ich dann doch überrascht wie viel kreatives Zubehör es dafür gibt, wie groß also die Szene ist! – Spoiler: Du kannst in meinem Journal natürlich auch zeichnen, kleben und stempeln. 😉

Apropos Journal, meine Journaling-Anregung für Dich für die kommende Woche lautet:

“Was sind meine schönsten Sommertraditionen und was bedeuten sie für mich?”

In diesem Sinne wünsche ich Dir eine schöne Woche!
Auf bald

Mit meinem Journal möchte ich dazu anregen, die schönen Momente und Erfolge der Woche zu notieren und sie damit stärker bewusst zu machen und im Gedächtnis zu verankern – UND jede Woche mehr solcher kleinen Glücksmomente aktiv einzuplanen. Ganz bewusst als Ausgleich zu dem, was uns nervt, stresst und Sorgen bereitet. Denn auch das gehört ja zum Leben dazu. Und oft genug vergessen wir darüber die vielen kleinen Glücksmomente.

Hier teile ich einige meiner schönen Momente der Woche. Kleine und große. Vielleicht findest Du darin ja die eine oder andere Inspiration.

🍀

Auf die Reihe “Glücksmomente der Woche” bin ich aufmerksam geworden über den wunderbaren Blog flowers-and-candies.de von Maike Kranaster. Die Reihe wurde von fraeulein-ordnung.de initiiert. “Was hat Dich in dieser Woche glücklich gemacht?” Diese Frage stellt sie jede Woche in ihrem Blog.

Wer Lust hat, kann gerne beim Wochenglück-Rückblick mitmachen und sich bei ihr bis Sonntagabend verlinken. So können wir gemeinsam unser Glück, die schönen Momente und fröhlichen Stunden festhalten.

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2 Kommentare

  1. Hallo Elke,

    im Zuge der Blog-Kommentar Challenge bist du nun mein zweiter Blogartikel.Ich habe dich bei Judith Peters gefunden und bin froh drum!

    Mein Bruder wohnt in Berlin un die wenigen Besuche dort waren nicht von Ausflügen gekrönt!
    Du schreibst toll und ich konnte dir sehr gut folgen. Schön finde ich den Aufbau mit “was war sonst noch?” Zuerst das, was dich bewegt und kurz und knackig, was sonst noch war.
    Heute mittag gehts bei mir zum Friseur.. Ich bin gespannt.

    Bis bald!

    Antworten
    • Liebe Insa,
      oh, das freut mich sehr!! 🥰 Was für ein schöner Kommentar! Da schau ich doch gleich mal bei Dir rein. 🤗
      Ganz herzliche Grüße und lieben Dank
      Elke

      Antworten

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