Den Sommer genießen
– Kommunikation & Lebensfreude –
Puh, die ersten heißen Tage haben es eindeutig gezeigt: Wir sind jetzt schon mitten im Sommer, der nach der chinesischen 5-Elemente-Lehre dem Feuer entspricht – auch wenn der großen Hitze jetzt erstmal eine unbeständige Zeit mit viel Auf und Ab und Gewittern folgt.
Das Feuer
Unter den Jahreszeiten bezeichnet Feuer den Frühsommer mit der am Zenit stehenden Sonne, die Hitze, die Blütezeit der Pflanzen, die Zeit der blühenden Wiesen mit ihrem Flirren und dem betörenden Duften ihrer Blüten und dem Schwirren der Insekten. Unter maximaler Sonneneinstrahlung entwickeln sich die Pflanzen am schnellsten und verströmen sich mit ihren Düften und ihren Pollen.
Es ist eine Zeit, in der alles von allein geschieht, die Dinge wachsen von selber, wir werden träge – und so ist der Sommer keine Zeit zum Tun, sondern zum Sein – zum Sein mit anderen Menschen.
Das Rot ist wie bei uns dem Element Feuer zugeordnet. Der Mittag als Tageszeit und der Süden als Himmelsrichtung entsprechen dem Feuer.
Quelle: Pao Siermann, Die 5 Elemente
Eine Zeit zum SEIN und vor allem zum Sein mit anderen Menschen – das passt doch wieder wie die Faust aufs Auge zur aktuellen Stimmung! 😉
Zeit für Erholung & Kommunikation
Der Sommer mit seinen langen Tagen und dem vielen Tageslicht ist eine Zeit hoher Energie, aber auch – wie oben beschrieben – einer gewissen Trägheit aufgrund der Hitze. Eine Zeit also zwischen La Dolce Vita und Dolce Far Niente, die dazu einlädt, Urlaub zu machen und das Leben zu genießen. Nicole Anna Stadler vergleicht das in ihrem Kurs “zyklisch leben und zyklisch arbeiten”, mit der kleinen Atempause zwischen dem Einatmen (Frühjahr) und dem Ausatmen (Herbst) – wie übrigens auch die Mittagspause. So bildet der Sommer im Jahresrhythmus für uns das Gegenstück zu der langen Atempause im Winter.
Und zugleich, so empfiehlt sie, können wir diese Zeit, beruflich wie privat, besonders gut nutzen, um Kontakte zu knüpfen und auszubauen, Kooperationen anzubahnen und Netzwerke zu pflegen. Gut gelaunt und in Sommerstimmung fällt es uns besonders leicht, mit anderen ins Gespräch zu kommen, zumal sich draußen jetzt viele unkomplizierte Kontakte ergeben. Wir zeigen uns gerne und gefallen uns auf Fotos, teilen mit leichter Hand unsere Urlaubserlebnisse, wie auch schöne Erfolge.
Das Element Feuer im Menschen
Im Menschen sind die Organ-Funktionskreise Herz und Dünndarm und ihre Meridiane dem Feuer zugeordnet. Das Herz steht für die Klarheit des Bewusstseins und die Lebensfreude, die Begeisterungsfähigkeit, für die Liebe und für die Erotik. Die Emotion, die dem Feuer zugeordnet wird, ist die Freude.
In den Klassikern steht, das Herz sei wie ein Fürst, von dem klare Einsicht und richtungweisender Einfluss ausgehen. Ihm obliege es, die Harmonie aller Organe zu sichern. So gilt es auch als die Instanz in uns, die ein Bewusstsein für das Ganze hat und den Überblick über unsere Beziehungen; die Instanz, die uns „mit dem Herzen verbunden“ sein lässt, die Stimme unseres Herzens.
Quelle: Pao Siermann, Die 5 Elemente
Saisonale Schwankungen der Gehirnaktivitäten
Spannend fand ich in dem Zusammenhang auch einen Beitrag in Spektum der Wissenschaft: “… nicht nur unsere Stimmung reagiert auf den Wechsel der Jahreszeiten – sondern auch unser Gehirn. Bei Aufgaben, die unsere ausdauernde Aufmerksamkeit erfordern oder unser Arbeitsgedächtnis beanspruchen, schwankt die Gehirnaktivität saisonal sehr stark, wie Wissenschaftler um Gilles Vandewalle von der Universität Lüttich nun berichten: Bei Aufmerksamkeitsaufgaben erreicht sie ihr Maximum zur Sommersonnenwende und bei Gedächtnisaufgaben zur Tag-und-Nacht-Gleiche im Herbst.”
Die Autoren führen weiter aus: “Die Studienteilnehmer bewältigten beide Aufgaben das ganze Jahr über gleich bleibend gut. Doch die Aktivität der untersuchten Hirnareale variierte je nach Jahreszeit stark. Über einen Zeitraum von zwölf Monaten betrachtet, ergaben die kontinuierlichen Veränderungen der Gehirntätigkeit eine Sinuskurve mit einem Maximum und einem Minimum. Die Phasen der stärksten und geringsten Aktivität waren zwischen Aufmerksamkeits- und Gedächtnisaufgaben um etwa drei Monate gegeneinander verschoben.” Erklärt wird das mit dem Ausstoß von Serotonin und Dopamin, die in Abhängigkeit vom verfügbaren Sonnenlicht oder der Veränderung der Tageslänge in vergleichbaren Kurven saisonalen Schwankungen unterliegen. “Jahreszeitliche Rhythmen finden sich an vielen Stellen in der Natur. … Beim Menschen verzeichnen Studien saisonale Schwankungen unter anderem bei Blutdruck, Cholesterin und sogar auf zellulärer Ebene.”
Und wann beginnt der Sommer?
Wie schon im Beitrag zum Frühjahr ausgeführt, gibt es hierfür verschiedene Ansätze: Der “metereologische” Sommerbeginn, der im Wesentlichen zur Vereinfachung der Statistik festgelegt wurde, ist auf der Nordhalbkugel der 1. Juni. Der Sommer umfasst damit die drei Monate Juni, Juli und August. – Daran habe ich mich auch für mein Journal orientiert.
Das scheint für unsere Breiten metereologisch auch tatsächlich ganz gut zu passen: “In Mitteleuropa liegt der potenzielle Höhepunkt des Sommers mit den höchsten Temperaturen ungefähr drei bis sechs Wochen nach der Sommersonnenwende, also etwa zwischen Mitte und Ende Juli, bei eher kontinentalem Klima etwas früher, bei eher maritimem Klima etwas später.” Wikipedia
Astronomisch ist der Sommerbeginn bei uns auf das Datum der Sommersonnenwende festgelegt, welches unter anderem durch die Schaltjahre variiert und am 20., 21. oder 22. Juni liegt. In diesem Jahr war der astronomische Sommerbeginn demnach am 21. Juni.
Mit dem Mittsommerfest wird die Sommersonnenwende vor allem im skandinavischen Raum groß gefeiert als generationsübergreifendes Dorffest mit Blumenkränzen im Haar und Kreistänzen um die Mittsommerstange. Bei uns gibt es eher regionale Traditionen rund um die Johannisnacht am 23./24. Juni wie z.B. das Johannisfeuer. Oder in einigen Städten in neuerer Zeit die Fête de la Musique.
Midsommar in Schweden
Midsommar ist in Schweden beinahe so wichtig wie Weihnachten. Die Menschen kommen zusammen, tragen weiße Kleidung und Blumen im Haar, tanzen, essen und feiern den längsten Tag und die kürzeste Nacht des Jahres. Im Volksglauben ist die Mittsommernacht voller Magie. Elfen tanzen, Trolle verstecken sich hinter Bäumen und auch die Natur entfaltet ihre magische Wirkung. Mädchen und junge Frauen sammeln in Stille 7 verschiedene Blumen, legen sie unter ihr Kopfkissen um nachts von Ihrem zukünftigen Liebsten zu träumen und so manch Mittsommerkranz wird bis Weihnachten aufgehoben und für Stärke und Gesundheit ins Badewasser gegeben.
Quelle: Birgit Fazis, emmabee.de
Der Sommer nach dem chinesischen Kalender
Während bei uns also der längste Tag des Jahres, zumindest astronomisch gesehen, den SommerANFANG markiert und im Laufe des Sommers die Tage wieder kürzer werden, verfolgt der chinesische Kalender einen anderen Ansatz: Die Sommersonnenwende wird dort als der Höhepunkt des Sommers verstanden und liegt exakt in der Mitte. Die drei Somermonate entsprechen damit “genau der Zeit, in der die Sonne am höchsten am Himmel steht, also die potenziell größte Strahlkraft auf die jeweilige Erdhalbkugel hat.” Wikipedia
Je nach Rechenweg beginnt der Sommer nach dem chinesischen Kalender damit bereits Anfang oder Mitte Mai und wird Angang/Mitte August vom Herbst abgelöst.
Für die 5-Elemente-Spezialisten unter Euch: Nach dem von Pao Siermann bevorzugten Rechenweg läge die Sommersonnenwende in der Mitte des Feuers, das damit bereits um den 15. Mai herum beginnt und etwa bis zum 27. Juli andauert. Die 18 Tage bis zum Beginn des Metalls um den 15. August herum werden dann wieder der Erde zugerechnet, die jeweils die Zwischenzeiten einnimmt.
Einteilung des Sommers nach der Natur
Im Beitrag zum Frühling hatte ich ja bereits den phänologischen Ansatz anhand der Blüh- und Ernteperioden erklärt auf die dazu passende Grafik des swr hingewiesen: Die 10 Jahreszeiten. Gemäß dieser Grafik beginnt der Frühsommer bei uns tatsächlich schon Mitte/Ende Mai. Der Spätsommer ist hier bis Ende August verzeichnet.
- Frühsommer: Wenn der Klatschmohn in den Getreidefeldern blüht, hat der Frühsommer begonnen. Auch die Blüten der Holunderbüsche mit ihren dicken weißen Dolden sind ein deutliches Zeichen dafür.
- Hochsommer: Die Blüten des Lindenbaums läuten die heißeste Zeit des Jahres ein und in den Gärten sind die Johannisbeeren erntereif. Auf den Feldern beginnt jetzt die Getreideernte. Mähdrescher schneiden Gerste, Weizen, Roggen und Hafer.
- Spätsommer: Die ersten Blüten des Heidekrauts zeigen den Beginn des Spätsommers an. Die Apfelernte beginnt und wenig später gibt es die ersten Zwetschgen.
Quelle: swr, Die 10 Jahreszeiten
Du siehst also: Die Übergänge sind fließend – welche Überraschung! – und die alte Frage: “Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?” ist nicht so leicht zu beantworten. 😉
Und was verbindest Du mit dem Sommer? – Schreib mir gerne in die Kommentare!
Was hast Du Dir vorgenommen für diesen Sommer? Wie willst Du die Energie des Sommers für Dich nutzen? Auf welche Sommeraktivitäten freust Du Dich in diesem Jahr besonders?
Ich freue mich jetzt jedenfalls erstmal auf meinen Urlaub
und wünsche Dir einen entspannten, kommunikativen Sommer!
Ganz herzlich
Und wie immer freue ich mich über Kommentare, Anregungen und freundliche Weiterleitung! Vielen Dank!
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Viel Freude damit!