Zauber der Natur

Schöne Momente der Woche von Mo bis So, 8.-14.1.2024

In dieser Woche besonders beglückt haben mich die wunderschönen Raureif-Figuren am Donnerstag. Alles glitzernd weiß und zackig. Und dazu passend ein Kulturausflug zu Munchs Landschaften im Museum Barberini Potsdam.

Eiszauber

Der graue Donnerstag hat mich bereits morgens beim Blick aus dem Fenster erahnen lassen, welch verzauberte Eislandschaft mich draußen erwartet. Nach einer kleinen Orga-Aufgabe habe ich mich vormittags aufs Rad geschwungen, um nach Tegel zu fahren. Eigentlich wollte ich lieber die Bahn nehmen. Da ich noch etwas bei Aldi besorgen sollte, fiel die Wahl dann doch aufs Rad. Was für ein Glück!! Was hätte ich sonst verpasst! Schon im nahen Schillerpark hat mich die weiß glitzernde Eislandschaft verzaubert. Am Flughafensee dann umso mehr. Und da ich alleine unterwegs war, hatte ich auch etwas Zeit zum Fotografieren und Genießen. – Für mich mal wieder die perfekte Kombi: “Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden.” Und nebenbei habe ich auch noch entdeckt, dass der Aldi gar nicht so schlecht ist. Abends musste ich das Rad dann allerdings stehen lassen, weil es zu glatt wurde.

Neuordnung

In dieser Woche hatte ich in meinem Bürojob noch Urlaub und habe die Zeit vor allem genutzt, um zuhause einige Ecken neu zu organisieren, die immer wieder rümpelig sind. Geholfen hat mir dabei das herrlich kalte Sonnenwetter als Motivationsschub. Tatsächlich kann ich bei Sonnenschein besser aufräumen. Bin ich nun fertig und alles blitzt und glänzt? Leider bei Weitem nicht. Mindestens die Hälfte der Aufgaben von meiner Liste sind noch nicht geschafft, die Kiste mit aussortierten Sachen steht blöd im Weg und will weiter befüllt werden und es ist immer noch viel zu viel Zeug. Aber das war ein guter Auftakt für mein Jahresmotto: “aufräumen und neu ausrichten” und ich hoffe sehr, dass ich nun motiviert damit weitermache. Diverse Ikea-Taschen voller Papier sind in den Müll gewandert, das Partygeschirr in den Keller, einige Küchenschränke sind neu sortiert. Die Kammer habe ich schon zwischen den Jahren in Angriff genommen. Insofern darf ich stolz sein! Auch wenn es sich grad noch nicht so anfühlt …

Besonders überrascht hat mich, wie viele Erinnerungen in der alten Kassettensammlung stecken! Keine Ahnung, ob die überhaupt noch funktionieren. Aber allein schon die Hüllen: “Das ist doch die Schrift von …! 😍” – “Die Kassette hat mir xy aufgenommen. 💝” – “Die hatte ich in Brüssel dabei und habe sie rauf und runter gehört!” Wahnsinn!! – Die Kassetten mussten raus, um die Schubkästen besser zu nutzen. Nun stehen sie herum und warten, dass ich weiter aussortiere. Fotos machen von den Hüllen und nur die behalten, die mich noch emotional berühren und voll schöner Erinnerungen stecken, ist der Plan.

Außerdem freue ich mich über die schöne Truhe, die jetzt aus der Küche ins Schlafzimmer gewandert ist. Die kann ich ratzfatz im Sommer vors Dachfenster schieben und habe damit einen gemütlichen Sitzplatz gezaubert. Bisher habe ich es mir dort meist auf dem Boden gemütlich gemacht. Das geht jetzt auch anders.

Am Samstag war ich extra zu Ikea gefahren, um für die Ecke ein kleines Kallax-Regal zu besorgen. Mit Bus und Bahn und einem halb kaputten Transportrolli. (Das habe ich leider erst zu spät bemerkt und dann bei Ikea rasch noch mit etwas Schnur gefixt.) Aber zuhause hat mir das dann gar nicht gefallen. Viel zu ungemütlich. Insofern freue ich mich jetzt doppelt über die Idee, die Truhe ins Schlafzimmer zu holen und den Kallax vorerst in der Küche zu nutzen.

Kultur: Munchs Lebenslandschaft

Am Sonntag war ich dann mit einem lieben Freund aus Nürnberg im Museum Barberini in Potsdam verabredet, um den zweiten Teil der Munch-Ausstellungen zu sehen. Ich war begeistert! Die Präsentation im Barberini ist wirklich toll!! Auf den farbigen Wänden kommen die Bilder besonders gut zur Geltung und sie haben sehr geschickt ähnliche Motive nebeneinandergestellt. Munch hat oft verschiedene Varianten des gleichen Motivs geschaffen, teils als Druck und als Gemälde. Es ist spannend zu sehen, wie der spiegelbildliche (Schwarz-Weiß-)Druck die Wirkung verändert. Oder auch, dass der berühmte Schrei im Druck NICHT spiegelverkehrt ist (da war ihm die Richtung anscheinend besonders wichtig) und in der Druckgrafik “Das Geschrei” heißt. Dazu schrieb er auf deutsch: “Ich fühlte das grosse Geschrei durch die Natur”. Jetzt erst verstehe ich, dass es ein besonders flammender Sonnenuntergang am Fjord war, den er dort im Bild als “Geschrei der Natur” interpretiert hat.

Auch spannend war der Hinweis im Begleittext des Bildes “Gewitterlandschaft” von 1902/03:

“In Munchs Zeit wurden Extremwetterereignisse zunehmend mit Klimaveränderungen in Verbindung gebracht.”

What!?!! Damals schon??? – Ich nehme mir vor, da mal genauer nachzuforschen. Zum Glück habe ich den wirklich tollen Katalog geschenkt bekommen. Vielleicht steht da mehr darüber drin.

Für den Besuch der Ausstellung haben wir diesmal übrigens auf den Audioguide verzichtet und uns ganz klassisch auf Bild und Text konzentriert. Die Audios können wir immer noch entspannt über die Barberini-App nachhören.

Protest

Ich finde es wichtig, auch kurz mit zu dokumentieren, was mich in der Welt bewegt. Auch wenn das keine guten Nachrichten sind. Diese Woche war eine pralle Protestwoche: Drei Tage Bahnstreik und die Bauernproteste legen den Straßenverkehr lahm. Heute, am Montag, höre ich die Bauern selbst bei mir immer wieder in der Ferne.

Am Mittwoch hat Correctiv ein rechtsextremistisches Geheimtreffen in Potsdam enthüllt, an dem auch Mitglieder der AfD teilgenommen haben:

“Geheimplan gegen Deutschland
Von diesem Treffen sollte niemand erfahren: Hochrangige AfD-Politiker, Neonazis und finanzstarke Unternehmer kamen im November in einem Hotel bei Potsdam zusammen. Sie planten nichts Geringeres als die Vertreibung von Millionen von Menschen aus Deutschland”

Es wird heiß diskuiert über die Möglichkeit (und Risiken) eines AfD-Verbotsverfahrens. Hier geht’s zur Volksverpetzer-Petition “Prüft ein AfD-Verbot”.

Nach dem Ausstellungsbesuch in Potsdam sind wir direkt in die dortige Demo “gefallen”, die – wie praktisch – beim Barberini vor der Tür stattfand. Wir wollten eh zur Demo und haben uns dann dort angeschlossen statt in Berlin. Scholz haben wir verpasst, der ist direkt an uns vorbeigelaufen. (Ich habe ich ihn leider nicht gesehen, ich bin zu klein.) – Aber was noch kann man eigentlich tun, um zu verhindern, dass die AfD an die Macht kommt? Die Medien schreiben: “Es ist an der Zeit, dass die schweigende Masse sich dagegen erhebt.” Ja, richtig – aber wie??

Was war noch in den Nachrichten?

  • Franz Beckenbauer ist am Sonntag, 7.1. verstorben
  • Vulkanausbruch auf Island
  • Huthi-Attacken auf den Frachtverkehr
  • Kann sich die Republikanische Gegenkandidatin gegen Trump durchsetzen?

Medientipps

In der Zeit habe ich einen spannenden Beitrag von Hartmut Rosa gelesen über “Soziale Energie”:

“Jeder kennt das: Eben noch total erschöpft, wird man plötzlich im Miteinander gestärkt. Diese Kraft zu verstehen, ist überlebenswichtig für uns alle.

Tatsächlich habe ich das schon oft beim Tanzen beobachtet: Ich gehe müde dort hin und komme energetisiert und glücklich nach Hause, obwohl ich ja viel Energie dort “hineingesteckt” habe (in Form von Muskelkraft). Und selbst ohne Tanzen, wenn ich einfach nur am Tresen arbeite im Walzerlinksgestrickt, geht es mir so. Da ich mich schon tiefer mit der chinesischen Philosophie der 5 Elemente befasst habe, kann ich mit dem Konzept der Resonanzen sehr viel anfangen. Rosa schreibt:

“Soziale Energie ist keine individuelle Ressource, sondern eine kollektive Kraft. … sie existiert nur in der Bewegung, sie ist zirkulierende Energie. … Wenn wir uns nach der Verausgabung … energiereicher fühlen als vorher, so haben wir uns … in einer ruhenden Bewegung für einen zirkulierenden Energiestrom geöffnet.”

Er argumentiert weiter, dass das westliche Input-Output-Denken über Energie in Burnout und Populismus mündet und plädiert für eine andere Sichtweise:

“Meine kurz gefasste, provokative These lautet: Anstrengung führt zu Energiegewinn, wenn ihr subjektiver Fokus auf der Tätigkeit selbst liegt, und sie führt zu Erschöpfung, wenn er auf der Input-Output-Beziehung ruht.”

Spannend daran ist, dass er das durchaus politisch und kapitalismuskritisch versteht: “In meinem Buch Resonanz habe ich die Soziologie gelingender Weltverhältnisse formuliert. …” Das schau ich mir mal an!

Weitere Tipps:

 

Kleine Freuden

  • Gut gelaunt im Walzerlinksgestrickt hinter der Bar und zum ersten Mal als Assitenz im Swing-Kurs.
  • Ich habe trotz eines schlechten Tages mitgemacht beim #12von12.
  • Nach dem Barberini noch den ganzen Tag mit dem Besuch unterwegs, unter anderem in der Paris Bar.
  • Erstaunt gelernt, dass es bei Glätte mit dem Rad fast einfacher ist als zu Fuß.

Und was bewegt Dich zur Zeit? Was waren Deine schönen Momente der letzten Tage?

Hier für Dich noch meine Journaling-Anregung der Woche:
“Wo stehe ich mir selbst im Weg? Und wie kann ich das ändern”

Ganz herzliche Grüße und ein schöne Woche!

Mit meinem Journal möchte ich dazu anregen, die schönen Momente und Erfolge der Woche zu notieren und sie damit stärker bewusst zu machen und im Gedächtnis zu verankern – UND jede Woche mehr solcher kleinen Glücksmomente aktiv einzuplanen. Ganz bewusst als Ausgleich zu dem, was uns nervt, stresst und Sorgen bereitet. Denn auch das gehört ja zum Leben dazu. Und oft genug vergessen wir darüber die vielen kleinen Glücksmomente.

Hier teile ich einige meiner schönen Momente der Woche. Kleine und große. Vielleicht findest Du darin ja die eine oder andere Inspiration.

🍀

Auf die Reihe “Glücksmomente der Woche” bin ich aufmerksam geworden über den wunderbaren Blog flowers-and-candies.de von Maike Kranaster. Die Reihe wurde von fraeulein-ordnung.de initiiert. “Was hat Dich in dieser Woche glücklich gemacht?” Diese Frage stellt sie jede Woche in ihrem Blog.

Wer Lust hat, kann gerne beim Wochenglück-Rückblick mitmachen und sich bei ihr bis Sonntagabend verlinken. So können wir gemeinsam unser Glück, die schönen Momente und fröhlichen Stunden festhalten.

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